Real Life. Baron Max von Stahl
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Der dicke Herbert wäre beinahe aus dem Bett gekippt. So etwas hatte er noch nie gesehen. Er freute sich, sprang aus dem Bett, tanzte um Fiona herum wie ein Derwisch, griff zu seiner Geldbörse und zog noch einmal hundert Euro heraus.
„Mädchen, Mädchen, du bist dein Geld wert!“, rief er, kleidete sich rasch an, drückte Fiona einen Kuss auf die Wange und verschwand.
So leicht hatte Fiona noch nie so viel Geld verdient. Zweihundert Euro für die Stunde, die nicht mal eine halbe war. Zusätzlich hundert Euro für das Abspritzen. Das war geil.
Fiona fuhr nach Hause, stellte sich in die Dusche, wusch sich gründlich ab. Und wunderte sich, dass sie nicht wie viele andere Frauen, von denen sie schon gelesen hatte, das Gefühl bekam, plötzlich eine Hure zu sein, die sich eine Stunde lang von Kopf bis Fuß ab schrubben musste, um ihre Unmoral abzuwaschen. Nein, sie sah ihr neues Sexleben plötzlich aus einem anderen Blickwinkel. Einem, aus dem heraus ihre Lust an oberster Stelle stand.
In den folgenden Wochen traf sie sich mit Männern im Freien, ließ sich des Nachts auf Parkbänken vögeln, stellte sich mit gespreizten Bäumen nachts ohne Slip an Bäume, um sich von hinten nehmen zu lassen, wälzte sich durch diverse Hotelbetten und bekam meist sehr schnell einen eigenen nassen Orgasmus, noch bevor die Männer kamen.
Der wichtigste Effekt: plötzlich füllte sich ihre Kasse. Ihr Sohn brauchte nicht mehr zu weinen, nur weil sie ihm mangels Geld etwas verwehren musste, was er gerne gehabt hätte.
Dass sie ihren Jungen damit ziemlich verzog und ihm sowie ihren eigenen Eltern immer mehr Theater vorspielen musste merkte sie anfangs nicht....
*
Fiona traf sich regelmäßig mit Dr. Peter Ritter. Sie genoss die Abende mit ihm immer wieder. Sie verliefen nahezu allesamt nach demselben Schema: Sie besuchte ihn in seinem Büro und entweder fielen sie bereits in Peters Büro übereinander her oder spätestens beim Verlassen des Büros im Aufzug, den Peter mit einem eigenen Schlüssel auch unterwegs anhalten konnte. Danach gingen sie stets zu ihm.
Dr. Ritter wohnte während des Vierteljahres, in dem er seinen Kanzleivorsteher vertreten musste, in einem noblen Hotel. Es war stets so: nach einem kurzen Essen hielten sie es nicht mehr aus, also vögelten sie die ganze Nacht hindurch. Fiona erlebte die wildesten Abgänge. Allerdings wurde der immer gleiche Ablauf auch allmählich langweilig. Wären da nicht die vielen Freier gewesen, mit denen sie entweder in schummrigen Zimmern oder im Freien vögelte, ihr hätte tatsächlich etwas gefehlt.
Fionas Sucht nach Befriedigung wurde immer größer. Auch steigerte sich ihr Geldbedarf, weil sie ja plötzlich, angestachelt durch ihren großen Erfolg über die Internetplattform, immer mehr Geld zur Verfügung hatte. Schon bald stellte sie fest, dass sie immer dann, wenn sie hundert Euro eingenommen hatte, andererseits schon wieder über eine Bestellung oder Kleinkredite Hundertzwanzig Euro ausgab.
Der Zwang, sich mit Freiern zu treffen, wurde größer. Längst entsprach das, was sie machte nicht mehr dem einfachen Motto das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Vielmehr musste sie anschaffen gehen, um Steuern, Versicherungen, Lebensunterhalt und den kleinen Luxus einer Segeljolle, den sie sich mit ihrem Sohn zusammen leistete, finanzieren zu können.
Damit brachte sie sich mehr und mehr in die Verlegenheit, ständig ihr Umfeld belügen zu müssen. Ihr Sohn durfte nicht wissen, was sie spätnachmittags oder abends trieb. Ihre Eltern eben so wenig. Selbst Dr. Ritter, der sie mit seinem Geschick und mit dem Entfachen ihrer ungeheuren Lust erst in die Lage versetzt hatte, wieder mit Männern ins Bett gehen zu können, wurde fortwährend belogen. Zwar erzählte sie jedem, der es hören wollte, wie gerne sie seit Neuestem Sex machte. Dass sie dafür aber Geld nahm und längst nicht mehr nur diejenigen Männer vögelte, mit denen sie auch freiwillig ins Bett gegangen wäre, sagte sie natürlich nicht.
Anfänglich wurde sie reihum beflügelt, weil sie für ihre sexuellen Talente immer mehr Anerkennung bekam. Das Gefühl, endlich wieder mit dabei sein zu dürfen, endlich wieder von anderen anerkannt zu sein, trieb sie dazu, neben ihrer Vögelei als Hure auch noch den einen oder anderen Swingerclub zu besuchen, um dort zusätzliche Partner und außergewöhnliche Befriedigungen zu finden. Vor allem die Möglichkeit, gleichzeitig von mehreren Männern genommen zu werden, faszinierte sie.
*
Nicht weit entfernt, jedoch tief in einem Wald versteckt, lag ein sogenannter Pärchen-Treff. Dieser Swingerclub bot mehrmals in der Woche Veranstaltungen an, bei denen sich Singles oder Pärchen miteinander vergnügten. Fiona hatte mehrfach über ihre Freier davon gehört. Umso glücklicher war sie, als sie plötzlich eine E-Mail erhielt, in der sie ganz konkret danach gefragt wurde, ob sie einen Mann in diesen Swingerclub begleiten würde. Das war es. Genau diese Erfahrung fehlte ihr noch. Die wollte sie nun machen.
Da ihr Freier schrieb, dass er ein erfahrener Swinger wäre, bemühte sie sich gar nicht erst darum, sich zu erkundigen, wie es in einem solchen Club zuginge. Sie verließ sich schlicht auf den Mann und folgte seinen Anweisungen.
Hans, Inhaber einer Handwerkerfirma, stellte sich tatsächlich als ein erfahrener Swingerclub-Besucher heraus. Er wusste, wie man sich kleidete, wusste, was man in dem Club, den sie besuchen wollten, erwarten durfte. Er erzählte Fiona, dass er genau diesen Club immer wieder mal besuchen würde und dort schon etliche Bekannte hätte. Denen würde er sie gerne vorstellen. Vor allem wenn das stimmte, was sie in ihrem Profil versprach, nämlich nasse Abgänge. Darauf wären seine Freunde und Bekannte schon alle total gespannt.
Fiona hatte ausgerechnet an jedem Samstag, an dem sie sich schon zum späten Nachmittag mit Hans treffen wollte, in ihrem Friseursalon viel zu tun. Ziemlich kaputt von der Arbeit raste nach Hause, stellte sich unter die Dusche, kontrollierten noch schnell die Schulangelegenheiten ihres Sohnes, bevor sein Vater ihn abholen würde - der war zwischenzeitlich nach Jahren der Abstinenz, wieder aufgetaucht und kümmerte sich an so manchem Wochenende um seinen Sohn - dann machte sie sich den Anweisungen von Hans entsprechend zurecht.
Dazu zog sie ein Korsett, das ihre Brüste nach oben hob, einen Strapsgürtel, Nylonstrümpfe und hochhackige Schuhe an. Ein im Schritt offener Slip ergänzte ihre Kleidung. Die blonden Haare steckte sie hoch, so dass man ihren schön gewachsenen Hals sehen konnte. Sie legte sich ein paar kleine Ohrringe an, die sie, was auch immer passieren würde, beim Sex nicht behindern sollten. Darüber warf sie lediglich einen Mantel, packte ihre Handtasche und machte sich auf den Weg.
Hans hatte ihr einen Treffpunkt genannt, weit vor dem Swingerclub, auf neutralem Boden, sozusagen. Dort würde er sie abholen. Denn die letzten Kilometer wären schließlich schwer zu finden wenn man den Weg nicht kannte.
In den letzten Minuten ihrer Vorbereitung war sie kribbelig geworden. Sie spürte, wie ihre Möse schon wieder Lustsäfte produzierte. Dumm, dass sie kein richtiges Höschen trug. Der im Schritt offene Slip ließ sämtliche Säfte auf die Sitzfläche ihres Fahrersitzes durchsickern. Welch ein Glück, dass sie Ledersitze hatte. Dennoch war alsbald der Sitz ziemlich feucht. Und so wurde es allmählich kalt an ihrem Hinterteil, weil sie bereits nach den ersten Metern in einem beachtlichen Pfützchen saß.
Gott sei Dank fand sie in ihrem Fahrzeug einen Schal, den sie in der kalten Jahreszeit dort deponiert hatte. Den steckte sie ein. Irgendwie musste sie es schaffen, diesen Schal unterzulegen, wenn sie zu Hans ins Auto stieg damit sie dessen Sitzt nicht ruinierter.
Eine Viertelstunde später war es geschafft. Sie trafen sich zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort. Fiona