Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker

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Elbkiller: 7 Hamburg Krimis - Alfred Bekker

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seinem Magen ein deutliches Hungergefühl verspürte. Er hatte außer dem Frühstück im Stehen nichts weiter gegessen, und er hoffte, dass es hier in der Nähe eine geöffnete Imbissbude gab.

      „Was haben Sie ermittelt?“, fragte er.

      „Ich habe mit meinen Kollegen gesprochen, und wir waren uns einig, dass es sich bei dem fraglichen Boot heute Morgen um ein etwa fünf Meter langes Motorboot der Firma Quicksilver handelte. Es mochte sich aber niemand festlegen, welches Modell genau es war. Es waren sich alle einig, dass die Lackierung blau-weiß gewesen ist. Jedenfalls kommen laut dem Register drei Boote mit dieser Lackierung infrage. Eines – Anika – gehört einem Barkassenbesitzer im Hafen, ein anderes – Antje – hat einen Liegeplatz in Moorfleet. Das dritte Boot mit dem Namen Anna gehört einem Anwalt und liegt im Jachthafen bei Wedel.

      Schwenke reichte ihm ein Blatt Papier. „Hier habe ich die genauen Angaben aufgeschrieben.“

      Spengler nahm das Blatt gnädig entgegen. „Haben Sie sonst noch etwas herausgefunden?“

      Der Beamte nickte eifrig und deutete auf einen Aktenordner, der vor ihm auf dem Tisch lag. „Hier sind die Unterlagen von dem Unfall auf der Elbe im letzten Jahr. Es gibt sogar Videomaterial davon. Die Kollision der Boote wurde zufällig von einer Fernsehkamera aufgenommen. Man hat uns freundlicherweise damals eine Kopie überlassen, die Sie ebenfalls in den Unterlagen finden. Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter. Sie müssen nur noch eine Quittung unterschreiben, dann können Sie alles mitnehmen.“

      „Das haben Sie gut gemacht“, lobte Spengler großzügig.

      Sein Handy klingelte. Brock. Wer sonst?

      „Ich bin auf dem Rückweg von der Elbchaussee und fahre jetzt ins Präsidium. Wir treffen uns dort.“

      Bevor Spengler antworten konnte, war die Verbindung bereits unterbrochen.

      „Bin auf dem Weg“, sagte er trotzdem ins Leere.

      *

      Das Büro, in dem an normalen Tagen rege Geschäftstätigkeit herrschte, war heute, am Sonntag, nahezu leer. Cornelius Brock saß vor seinem Computer und starrte lustlos auf den Bildschirm, auf dem das Logo der Polizei zu sehen war.

      Die Tür flog auf, und sein Assistent erschien, ein großes Sandwich in der Hand, von dem er genussvoll abbiss. Unter dem linken Arm trug er einen dicken Umschlag.

      „Entschuldigung, Chef, aber ich musste dringend in die Kantine, sonst wäre ich glatt verhungert.“

      „Ist sie heute geöffnet?“, fragte der Hauptkommissar erstaunt.

      „Nur die Automaten.“

      „Dann erzählen Sie mal. Was haben Sie herausgefunden?“

      Spengler setzte sich umständlich und zog aus dem Umschlag einen Aktenstapel. Obenauf lagen zwei Speichersticks.

      Einen reichte er Brock. „Das ist die Aufzeichnung der Garagenausfahrt der Elbphilharmonie. Bevor wir uns das ansehen, noch eine Bemerkung. Ich habe in der Garage eine Transportkarre entdeckt, die dazu gedient haben könnte, die Leiche in das Foyer zu schaffen. Die Spurensicherung untersucht die Karre gerade. Ich hoffe, dass wir daran Spuren entdecken. Es stehen noch Autos in der gleichen Etage, deren Kennzeichen ich notiert habe.“

      Brock nickte. „Sehr vernünftig!“

      „Wenn wir davon ausgehen, dass der Täter mit einem Fahrzeug gekommen ist, mit dem er den Toten transportiert hat, müsste er die Garage sehr früh am Morgen wieder verlassen haben, also noch bevor wir eingetroffen sind.“

      Brock schob den Stick in die Buchse seines Computers. „Dann sehen wir uns mal an, wer das Gebäude verlässt.“

      Als er die Datei startete, erkannten sie schemenhaft die Garagenausfahrt. Es war noch dunkel, und nur ein paar trübe Lampen erhellten das grau-schwarze Bild.

      Sie starrten gemeinsam auf den Monitor, doch es geschah absolut nichts.

      „Läuft die Datei?“, fragte Spengler schließlich.

      Brock funkelte ihn an. „Natürlich! Es passiert jedoch nichts.“

      Er wählte einen schnelleren Vorlauf, doch das Bild blieb wie es war, völlig unbeweglich. Nur die Helligkeit änderte sich, als der Tag begann. Das Bild wurde klarer und farbiger, doch kein Fahrzeug verließ die Garage oder fuhr hinein. Irgendwann verriet ihnen der Zeitstempel, dass die Aufnahme bei zehn Uhr endete.

      „Entweder hat er kein Auto benutzt, oder der Wagen ist noch drin“, stellte Brock fest. „Bevor wir überlegen, wie wir weitermachen, zeigen Sie mir, was Sie sonst noch haben.“

      Spengler zog eine Mappe von seinem Stapel. „Das ist die Liste mit den Namen der Hotelgäste. Es wird etwas dauern, alle zu überprüfen. Jedenfalls hat der Nachtportier berichtet, dass in der fraglichen Zeit keiner der Gäste gekommen oder gegangen ist. Das Hotel hat eine eigene Garage, aber von dort kann man durchaus in die öffentliche Garage gelangen. Trotzdem müsste derjenige am Nachtportier vorbei.“

      „Na, schön. Was noch?“

      „Ich habe herausgefunden, was auf der Elbe passiert ist. Sie wissen schon, an der Stelle, auf die der Tote geblickt hat.“

      „Spannen Sie mich nicht auf die Folter.“

      Brock starrte auf die Reste des Sandwiches, das Spengler in der Hand hielt. Er spürte allmählich selbst ein ziemliches Hungergefühl. Doch er wollte sich nicht die Blöße geben, jetzt ebenfalls zur Kantine zu laufen, um sich dort etwas zu holen. Außerdem war ihm nicht nach einem Essen aus dem Automaten. Alle Arten von Fastfood waren ihm verhasst.

      „Es hat letztes Jahr während des Hafengeburtstages an dieser Stelle ein Unglück gegeben. Eine Motorjacht hat ein kleines Motorboot gerammt und versenkt. Dabei ist ein Mann gestorben. Die Wasserschutzpolizei hat ermittelt, wenig später jedoch die Ermittlungen eingestellt und den Fall zu den Akten gelegt, da es sich um einen Unfall handelte. Ich habe hier die komplette Akte.“

      Spengler reichte ihm den ersten Ordner, und der Hauptkommissar schlug ihn auf. Schon nach einer knappen Minute hob er den Kopf und sah seinen Assistenten ungläubig an.

      „Wissen Sie, wer die Motorjacht gesteuert hat?“

      Spengler schüttelte den Kopf. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, mir die Unterlagen anzusehen.“

      „Das war ein gewisser Markus Holler!“

      Jetzt sah Spengler ungläubig drein. „Unser Opfer?“

      „Ja. Der Mann in dem kleinen Boot, der ums Leben gekommen ist, hieß Frank Altmann, wohnhaft in Altona. Er wurde zweiunddreißig Jahre alt. Holler wurde erst mal festgenommen, aber ein teurer Anwalt holte ihn gleich wieder aus der Haft. Zeugen beschrieben, dass er das kleine Boot einfach übersehen haben musste, als er in Richtung Landungsbrücken fahren wollte. Immerhin hat man ihm den Bootsführerschein für eine gewisse Zeit abgenommen. Da ist mit Sicherheit irgendein Deal gelaufen.“

      Spengler überlegte kurz. „Dann ist das Motiv für den Mord wohl klar. Es handelt sich um einen Racheakt.“

      „Sieht

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