Arthrose lindern für Dummies. Sandra Krüger
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Von Gelenkmäusen und Mausbett
In Arthrose lindern für Dummies werden Sie auch noch von Pferden und anderen Tieren hören, aber lassen Sie mich mit dem kleinsten beginnen: der Gelenkmaus. Na gut, Sie haben recht, es ist keine richtige Maus. Gelenkmaus ist ein Synonym für einen freien Gelenkkörper, manche sprechen auch von Gelenksteinen. Die Maus besteht nicht nur aus Haut (Gelenkinnenhaut) und Knochen, sondern manchmal auch aus Knorpel. Sie ist im Gelenk eingeschlossen, also gewissermaßen gefangen, kann sich aber dennoch dort bewegen. Abhängig von der Größe und Lage kann sie Einklemmungen oder Gelenkblockierungen verursachen. Solch eine plötzliche Blockade nennt man auch Maussymptom.
Wenn die Mäuse keine Symptome auslösen, sagt man, sie sind (klinisch) stumm. Die meisten Mäuse piepsen aber, das kennen Sie. Die von ihnen verursachten Geräusche entstehen durch Reibung im Gelenk. Gelenkmäuse können durch verschiedene Ursachen entstehen: Gelenkverletzungen inklusive Eindringen von Fremdkörpern, Entzündungen, Abnutzungsprozesse, krankhafte Wucherungen und Geschwülste, Fehlbildungen. Und wenn die kleinen Mäuse müde sind? Nein, sie gehen nicht zu Bett. Sie kommen vielmehr aus dem Bett. »Mausbett« bezeichnet die Gelenkflächendefekte, die durch die Gelenkmäuse entstanden sind.
Zu den häufigsten Unfallmechanismen zählen Stürze, die zu Knochenbrüchen führen können, Anpralltraumen, wodurch der Knorpel geschädigt werden kann, und Gelenkverdrehungen/-zerrungen, die Meniskus- oder Bänderrisse verursachen. Häufig führen Gegner- oder Fremdkontakt im Sport zu solchen Verletzungen. Kampfbetonte Sportarten mit hohem Körpereinsatz liegen dabei an der Spitze. Die Sportverletzungen, nicht die sportliche Betätigung an sich, sind die Hauptursache von Gelenkschäden und deren Folgeerscheinungen, der Arthrose. Insbesondere gelten Knie-Instabilitäten wie zum Beispiel nach einem Riss des vorderen Kreuzbands und/oder Meniskusverletzungen als Risikofaktoren für eine Kniearthrose. Sie würden unbehandelt schnell zur vollständigen Gelenkzerstörung führen, vor allem wenn die Betroffenen weiter sportlich aktiv sind. Ganz wichtig ist daher, dass die Verletzung rechtzeitig erkannt wird. Es sollte eine Wiederherstellung der verletzten Strukturen angestrebt werden. Das ist umso wichtiger, je jünger der Patient ist.
Ist der Schaft eines Röhrenknochens gebrochen und nicht in idealer Stellung verheilt, können Achsabweichungen oder Rotationsfehlstellungen auftreten, die zu einer verstärkten Belastung der benachbarten Gelenke führen. In den betroffenen Gelenken kann sich so eher eine Arthrose entwickeln. Auch wenn ein Knochenbruch durch eine Gelenkfläche zieht, kann sich beim Verheilen im Gelenk eine kleine Stufe bilden, wodurch ein Knorpelschaden eintreten und sich schnell bis zur Arthrose entwickeln kann. Daher ist zur Vermeidung einer Folgearthrose nach Knochenbrüchen das größte Ziel, den Knochen anatomisch exakt zu rekonstruieren und zu fixieren, damit der Bruch folgenlos ausheilen kann.
Fehlstellungen korrigieren
Angeborene oder erworbene Fehlstellungen von Körperteilen oder Gelenken können den Gelenkknorpel verstärkt belasten und dadurch zu einer Arthrose führen. Daher sollten Fehlstellungen möglichst frühzeitig behoben werden.
Korrektur von relevanten Beinachsenfehlstellungen
Ausgeprägte Beinachsenfehlstellungen, die Sie unter der Bezeichnung »O-Beine« oder »X-Beine« kennen, führen hingegen zu einer Mehr- oder Fehlbelastung des Kniegelenks. Bei der Achsfehlstellung der X-Beine weichen die Unterschenkel nach außen ab. Die Kniegelenke bleiben also eng beieinander und die Fußknöchel haben einen großen Abstand zueinander. Von dieser Fehlstellung sind Frauen aufgrund des breiteren Beckens häufiger betroffen als Männer.
Bei Männern treten eher die O-Bein-Fehlstellungen auf, die durch eng beieinanderstehende Knöchel und einem großen Abstand der Kniegelenke gekennzeichnet sind. Durch diese Achsfehlstellungen verläuft die gewichtstragende Gelenkachse bei den X-Beinen seitlich der Kniegelenke, der äußere Bereich der Kniegelenke wird also stärker belastet. O-Beine werden häufig als »Fußballerbeine« bezeichnet. Ursächlich ist oft auch ein muskuläres Ungleichgewicht. Natürlich sind auch viele Nichtfußballer davon betroffen. Bei den O-Beinen liegt die Belastungsachse innenseitig der Kniegelenke. So wird der innere Gelenkanteil überlastet. Daraus folgt ein vermehrter Verschleiß des Gelenkknorpels, der zu weiteren Gelenkschäden und Arthrose führen kann. Ein funktionelles Beinachsentraining besteht aus Übungen, die gezielt die Muskulatur trainieren, um Achsfehlstellungen entgegenzuwirken. Es kräftigt die stabilisierende Muskulatur.
Im Vordergrund steht die Ausführungsqualität in Bezug auf das Tempo. Lange, langsam und präzise ist hier die beste Devise! Trainieren Sie den Einbeinstand, denn Gleichgewicht, Koordination und Kraft müssen gut zusammenspielen. Das Beinachsentraining kann in drei Schwierigkeitsstufen unterteilt werden:
Statische Übung: Einstellen und aktives Halten einer guten Grundstellung, auch im Einbeinstand
Dynamisches Training: Beinachse bei Bewegung halten (Kniebeuge)
Reaktive Übungen: Training der Tiefensensibilität, mit Übungen auf labilen Unterlagen
Ist die Fehlstellung sehr stark ausgeprägt, kann eine orthopädische Behandlung zur Korrektur notwendig werden. Die Entscheidung dazu erfolgt unter Berücksichtigung weiterer Risikofaktoren, anderer Erkrankungen, sportlicher Aktivitäten, der Ursachen der Fehlstellung und so weiter. Ziel der Korrektur der Fehlstellung ist es, die Belastung des Gelenks zu verlagern, um damit die Entstehung einer Arthrose zu verhindern oder ein Fortschreiten der Arthrose zu verzögern. Dabei stehen konservative und operative Methoden zur Verfügung:
korrigierende Schuheinlagen mit einer Außen- oder Innenranderhöhung
Gewichtsreduktion bei Übergewicht
Beschränkung von Sport auf knieschonende Aktivitäten (Schwimmen, Radfahren, Walking)
gezieltes Kraft- und Koordinationstraining zum gelenkentlastenden Muskelaufbau
Bandagen zur Stabilisierung des Gelenks
beinachsenkorrigierende Schiene
operativer Eingriff, wobei der Oberschenkelknochen oder das Schienbein kniegelenksnah durchtrennt, in die optimale Stellung gebracht und dann mit einer Platte wieder fixiert wird
Ausgeprägte Beinachsenfehlstellungen führen nicht nur zu Arthrose in den Kniegelenken, sondern können gravierende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.
Fehlstellungen der Füße
Fehlstellungen