Arthrose lindern für Dummies. Sandra Krüger

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Arthrose lindern für Dummies - Sandra Krüger

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Sport nicht zu Arthrose? Diese Frage lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Es gibt viele Faktoren, die dabei berücksichtigt werden müssen. Es gibt ja auch nicht den Sport, sondern viele verschiedene Sportarten. Und Sie sind ein Individuum mit seinen individuellen Voraussetzungen. Mehrere Aussagen können dennoch mit Sicherheit getroffen werden:

       der gewählten Therapie

       der Komplexität der Verletzung

       der nach der Verletzung ausgeübten Sportarten

       der Intensität, mit der nach der Verletzung Sport betrieben wird

      Andererseits hat Sport einen schützenden Effekt bezüglich der Arthrose. Regelmäßiges Sporttreiben führt zu folgenden wissenschaftlich belegten Faktoren, die vor Arthrose schützen können:

       reduziertes Körpergewicht oder reduzierter Body-Mass-Index

       dickerer Knorpelschicht an den Gelenken

       erhöhter Proteoglykanproduktion, die für den Knorpel wichtig ist

       Verringerung von entzündungsfördernden Proteinen

       Muskelkraftzunahme

      

Das Arthroserisiko durch Sport muss unter Berücksichtigung der Sportart, der Intensität und des Verletzungsrisikos beurteilt werden. Aber auch Ihre individuellen Faktoren wie Kraft, Koordination, Ausdauer, Beweglichkeit und Schnelligkeit beeinflussen das Risiko. Es gibt also wie so oft kein Richtig oder Falsch. Sie müssen die Gratwanderung gehen, um die goldene Mitte zu finden.

      Mit gezieltem Krafttraining und regelmäßiger Bewegung können Sie der Arthrose vorbeugen. Bedenken Sie: Wird Knorpelgewebe längere Zeit nicht genutzt (belastet), wird es dünner. Rigorose Entlastung ist also kein Schutz für den Knorpel. Im Gegenteil! Dynamische Be- und Entlastung des Knorpels verbessert dessen Nährstoffversorgung und dient der Beseitigung von schädlichen Stoffwechselabbauprodukten aus dem Gelenk. Sie können dabei gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits kräftigen Sie durch Sport Ihre Muskulatur, wodurch die Gelenke stabilisiert und geschützt werden. Andererseits können Sie durch die Bewegung auch Ihr Übergewicht – falls Sie denn welches haben – gleich abbauen. Dadurch sind Ihre Gelenke weniger belastet.

      Finden Sie heraus, welche Sportarten Ihnen Spaß machen, die Sie gern regelmäßig betreiben möchten, ohne dass Sie dazu erst jedes Mal Ihren inneren Schweinehund besiegen müssen. Falls Ihnen jetzt außer Schach gar nichts einfällt, sollten Sie von den übrigen Sportarten die engere Wahl eingrenzen, indem Sie gelenkschonende (von Orthopäden immer gern empfohlene) Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren besonders berücksichtigen. Tägliche Spaziergänge oder Radtouren sind auch ein Anfang. Die Auswahl der Sportart ist ganz entscheidend bei der Frage, wie gesund Sport tatsächlich ist.

      Vielleicht haben Sie schon einmal von dem Sprichwort »Sport ist Mord« gehört oder es gar selbst ausgesprochen. Es gibt wirklich Beispiele, dass Sportler etwa auf dem Tennisplatz oder beim Überqueren der Ziellinie nach einem langen Lauf tot zusammengebrochen sind. Aber davon soll hier nicht die Rede sein. Die Sportmuffel unter uns nutzen dieses Sprichwort, um auszudrücken, dass Sport nicht immer nur gesundheitsfördernd ist. Und damit haben sie sogar recht. Sportliche Aktivitäten auf sehr hohem Niveau, mit falscher Technik oder ungeeigneter Ausstattung ausgeführt, können zu Überlastungen der Gelenke führen und damit die Entwicklung der Arthrose voranbringen. Sehen Sie sich das Beispiel des Marathons an. Marathon ist inzwischen zum Volkssport geworden. Bevor Sie 42 Kilometer am Stück laufen können – und sich vielleicht sogar noch ein Zeitlimit setzen –, müssen Sie allerdings ein intensives Training hinter sich bringen. Das Lauftraining umfasst große Strecken, die teilweise sogar länger als die 42 Kilometer sein werden. So kommen im Training erhebliche Belastungen zusammen. Ihre Gelenke sind ihnen ausgesetzt. Daher ist es wichtig, dass sich Belastung und Belastbarkeit immer die Waage halten. Ihr Körpergewicht sollte also nicht mehr als 50 Kilogramm betragen, Sie sollten die hochwertigsten Schuhe tragen, die es am Markt gibt, und dennoch sollte der Boden, auf dem Sie trainieren, nichts anderes als weich nachgebender, moosbedeckter Waldboden sein. Wer kann schon alle diese Voraussetzungen erfüllen?

      Achten Sie auch auf wechselnde Bewegung im Alltag. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie unauffällig (sodass Sie es selbst kaum merken) Bewegung in Ihr tägliches Programm hineinschmuggeln. Sie sollten nicht ausdauernd in einer Position verharren. Wenn Sie normalerweise viel sitzen, dann nutzen Sie auch mal ein Stehpult oder telefonieren Sie im Stehen. So wird ganz nebenbei Ihre Beinmuskulatur gekräftigt und einer Sehnenverkürzung vorgebeugt. Apropos Sehnenverkürzung, die müssen Sie unbedingt vermeiden. Führen Sie daher regelmäßig egal wo – am Arbeitsplatz, an der Bushaltestelle, beim Friseur und so weiter – immer wieder Dehnübungen durch. Strecken Sie Ihre Arme auch mal nach hinten oder ganz nach oben. Die Oberschenkelmuskulatur verkürzt sehr gerne, und zwar nicht nur die rückseitige. Wann waren Sie zuletzt in der tiefen Hocke? Wenn Sie es nicht mehr wissen, machen Sie doch gleich einmal ein paar Kniebeugen. Bestimmt kennen Sie den Rat schon: Vermeiden Sie Aufzüge und steigen Sie stattdessen lieber Treppen. Aber tun Sie es, denn Sie tun es für sich. Es wird Ihnen helfen.

      Übergewicht vermeiden

      

Übergewicht ist leider keine Seltenheit. Das soll Ihnen keine Entschuldigung sein, sondern Sie aufrütteln, lieber zur normalgewichtigen Besonderheit als zur übergewichtigen Mehrheit zu gehören. Tatsächlich sind in Deutschland über zwei Drittel aller Männer (67 Prozent) und über die Hälfte aller Frauen (53 Prozent) übergewichtig. Etwa ein Viertel der Übergewichtigen (24 Prozent) leidet sogar unter Fettleibigkeit.

      Es ist nicht einmal nur das Gewicht selbst das Problem, sondern das Fettgewebe. Muskelmasse wiegt sogar mehr als Fettgewebe. Hätten Sie also mehr Muskeln, dürften Sie sogar mehr Kilos auf die Waage bringen, ohne dass Sie Probleme mit Ihren Gelenken bekommen würden. Sie können davon ausgehen, dass Fettgewebe, das ein sehr aktives Gewebe ist, auch zu einem veränderten Stoffwechsel führt und sich damit auch auf alle anderen Gelenke und den gesamten Organismus negativ auswirkt. Das Fettgewebe gilt als die größte Drüse des Körpers. Es bildet viele hochaktive Stoffe, wie etwa die hormonähnlichen Botenstoffe Adipokine.

      

Adipokine, auch Adipozytokine genannt, gehören zu den regulatorischen Eiweißen. Sie übertragen Signale zwischen den Zellen und steuern dadurch ihre Vermehrung und Spezialisierung. Bei Arthrose kommen Adipokine in der Gelenkflüssigkeit vor. Sie können die Knorpelzellen durch Bildung von giftigem Stickoxid schädigen. Auch die Entstehung von Knochenanbauten und die Knochenzerstörung scheinen einen Zusammenhang mit Adipokinen zu haben. Außerdem wirken sie auf die Bindegewebszellen des Knorpels.

      Werden Adipokine freigesetzt, können sich verschiedene Krankheitsprozesse im Körper wie der Knorpelabbau bei Arthrose verstärken. Adipokine können paradoxerweise sowohl entzündungsfördernde als auch

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