Arthrose lindern für Dummies. Sandra Krüger
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Die Nozizeptoren bewirken, dass Kapseldehnungen und -risse sehr schmerzhaft sind. Falls Sie schon mal eine erleiden mussten, bedanken Sie sich bei Ihren Nozizeptoren. Die waren schuld daran, dass es Ihnen wehtat.
Die stark durchblutete Gelenkinnenhaut, die aus lockerem Bindegewebe aufgebaut ist, ist sehr gefaltet, um eine große Oberfläche zu erreichen. Die Falten und Zotten ragen in die Gelenkhöhle hinein. Die Zellen der Gelenkinnenhaut haben wichtige Aufgaben, sie
bilden die Gelenkflüssigkeit,
können Zellreste, Abfallprodukte und Bakterien aufnehmen und beseitigen und
unterstützen die Immunreaktion gegen Bakterien.
Gelenke, die aus mehr als zwei Knochenenden gebildet werden, wie beispielsweise das Knie-, Hand- oder Sprunggelenk, nennt man zusammengesetzte Gelenke. Sie haben eine äußere Gelenkkapselschicht, die alle beteiligten Knochen umhüllt. Die innere Schicht der Gelenkkapsel kann die Gelenkhöhle unterteilen. Die abgegrenzten Gelenkräume können miteinander in Verbindung stehen oder auch komplett voneinander abgetrennt sein.
Zusammenfassend folgt hier eine Liste aller Dienste, die Ihre Gelenkkapsel leistet:
Schutz aller weiteren Gelenkbestandteile
Regulierung der Gelenkflüssigkeit durch Bildung und Absorption bezüglich Volumen und Zusammensetzung
Abdichtung des Gelenks, damit die Gelenkflüssigkeit nicht auslaufen kann
Nährstoffversorgung des Knorpels (ernährende Funktion)
Vermeidung von Schäden durch Überdehnung oder Überlastung durch Steuerung des Schmerzempfindens über Nerven und Rezeptoren
Sicherstellung der Bewegungsrichtung
schnelle Reaktion auf Verletzungen und Erkrankungen (Rolle bei der Entstehung von Entzündungsprozessen
Schäden an der Gelenkkapsel können zu Arthrose führen.
Mit Gelenkflüssigkeit läuft's wie geschmiert
Ich nehme an, Sie haben schon einmal Ihr Fahrrad, eine Gartenschere, die Kettensäge – oder falls Sie gar keinen Garten haben und auch nicht Rad fahren vielleicht ein anderes Gerät –geölt. Bewegliche Metallteile werden es Ihnen danken, sie funktionieren dann wieder viel besser und laufen wie geschmiert. Vergleichbar ist das mit Ihren Gelenken. Die Gelenkflüssigkeit, die auch als Synovia bezeichnet wird, ist wie Öl oder Schmiere für das Gelenk. Es handelt sich um eine klare, schwach gelbliche, Faden ziehende Flüssigkeit. Außer in den Gelenken findet man die Gelenkflüssigkeit, die von der Gelenkkapsel abgesondert wird, auch in den Schleimbeuteln und Sehnenscheiden. Die Reibung zwischen den Knorpeloberflächen wird dadurch nochmals reduziert. Außerdem dient sie dem Stoffwechsel des Knorpels, der nicht durch Blutgefäße versorgt wird. Dafür ist jedoch Bewegung des Gelenks Voraussetzung. So weit, so gut, aber sicherlich wollen Sie es jetzt doch noch etwas genauer wissen. Aus den Bestandteilen der Gelenkflüssigkeit wird sich Ihnen ihre Funktion erschließen.
Der Begriff Synovia wurde schon vom Schweizer Arzt Paracelsus im 16. Jahrhundert geprägt. Er leitet sich aus dem Griechischen von syn, was so viel wie »zusammen mit« bedeutet, und aus dem Lateinischen von ovum für »Ei« ab. Die Synovia ließ ihn an ein Eiklar denken, als er die Synovia gesehen und ihre Beschaffenheit untersucht hat.
Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit
Falls Sie wirklich kein Fahrrad haben, sollten Sie sich spätestens jetzt eines zulegen. Denn das In-die-Pedale-Treten hilft auch Ihrem Knorpel, vor allem dem Ihrer Knie- und Hüftgelenke. Denn wenn die Gelenke nicht genug bewegt werden, hat das einen negativen Einfluss auf die Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit und das kann einen ganzen Rattenschwanz an weiteren negativen Einflüssen nach sich ziehen. Sie werden sehen.
Gelenkflüssigkeit lässt sich ja leider nicht so einfach im Supermarkt kaufen und nicht einmal im Internet bestellen. Daher verrate ich Ihnen hier das Rezept. Man nehme: Wasser, Eiweiße (Albumin, Globuline), Fetttröpfchen, Schleimstoffe wie Hyaluronsäure, Nährstoffe wie Glukose und Aminosäuren, Abfallprodukte, Abwehrzellen.
Unterschiedliche Faktoren, wie etwa Gelenkfehlstellungen, Übergewicht und zunehmendes Alter, haben einen Einfluss auf die Gelenkflüssigkeit. Sie verändern deren Zusammensetzung, die Menge und die Qualität.
Von zähflüssig bis dünnflüssig
Die Konsistenz der Gelenkflüssigkeit wird von ganz verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sie ist abhängig von:
dem Aktivitätszustand Ihres Gelenks: Ruhe (zähflüssig) – Bewegung (dünnflüssig)
dem Molekulargewicht Ihrer körpereigenen Hyaluronsäure
den Scherbewegungen, die die Zähflüssigkeit vermindern
Die größte Bedeutung für die Zähflüssigkeit der Gelenkflüssigkeit hat die Hyaluronsäure. Wasser wird von ihr angezogen, eingelagert und in eine gelatinöse Substanz umgewandelt. Das verhindert, dass die Gelenkflüssigkeit unter dem Druck einer Belastung zwischen den beiden Knochenenden weggedrängt wird. Die Gelenkflüssigkeit ist wie ein Chamäleon. Sie kann zwar nicht ihre Farbe, jedoch ihre Konsistenz innerhalb von Sekunden ändern und sich auf die jeweiligen Bewegungen und Belastungen einstellen.
Die Gelenkflüssigkeit hat folgende Funktionen:
Gleiten der Knochen erleichtern
Reibung verringern (Schmiermittel)
Stöße dämpfen (aufgrund ihrer Zähflüssigkeit)
Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen
Regeneration des Gelenkknorpels
Erhalt der Elastizität des Gelenkknorpels
Abtransport von Abbauprodukten aus den Gelenken
Die Gelenkflüssigkeit muss ständig ausgetauscht werden, damit gewährleistet werden kann, dass die Eigenschaften konstant bleiben und sie ihren Aufgaben nachkommen kann. Die Nährstoffe werden durch umgebendes Bindegewebe bereitgestellt, jedoch kann der Knorpel nur bei ausreichender Bewegung der Gelenke versorgt werden.
Funktion der Gelenke