"Ich schaffs!" in Aktion. Ben Furman

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wie man von Computerspielen loskommt

       4»Ich schaffs« in Gruppen

       Der Faulpelz und die fleißige Ameise

       Eine Schule namens »Children’s Joy«

       Kinder, die neue Fähigkeiten erlernen

       Wie kann unsere Klasse noch besser werden?

       Die Atmosphäre in einer Sonderschulklasse verbessern

       5Informieren, motivieren und ermutigen mit Briefen

       Die Eltern informieren

       Die Suche nach der Meisterklasse

       Ermutigungsbriefe

       6Ein paar Tipps zum Schluss

       Stellen Sie zunächst guten Kontakt mit dem Kind her

       Das Kind muss damit einverstanden sein, die Fähigkeit zu lernen

       Die Fähigkeit muss machbar sein

       Besser Symptome bearbeiten als Störungen

       Flexibel bleiben

       Auf Hindernisse und Rückschläge vorbereiten

       Den Blick fürs Ganze nicht verlieren

       Literatur

       Über den Autor

       Vorwort von Jesper Juul

      Als ich dieses Buch zum ersten Mal las, hat es mich begeistert und gleichzeitig in Verlegenheit gebracht. Ich musste mir selbst die Frage stellen, weshalb um alles in der Welt weder ich noch andere die logischen Schlüsse aus den Fakten hatten ziehen können, die uns allen bekannt und die zugleich die Grundlage dieses Buches sind, nämlich: Kinder wollen keine Probleme haben, sie wissen auch gar nicht, was sie mit ihren Problemen anfangen sollen, und nicht zuletzt sind Kinder grundsätzlich lernbegierig.

      Der Unterschied zwischen Ich schaffs und konventionellen Methoden zur Unterstützung und Therapie von Kindern ist, dass die meisten dieser Methoden versagen, wenn es darum geht, dass sich das Kind von den Eltern oder sonstigen primären Bezugspersonen wertgeschätzt fühlt. Wir können noch so freundlich und empathisch mit einem Kind, das in Not ist, arbeiten – es wird immer den Eindruck haben, dass es für seine Eltern eine Last ist. Mit dem Ansatz von Ich schaffs! kann sein Selbstwertgefühl jedoch von Tag zu Tag wachsen.

      Die Kindheit ist ein langer Lernprozess, in dem die Kinder sich selbst und ihre Umwelt rund um die Uhr erforschen. Ein großer Teil dieser Aktivitäten wird von Erwachsenen als Spielen definiert – als ob dies eine weniger ernsthafte Kategorie wäre als das, was Erwachsene als Lernen bezeichnen. Gleichermaßen entwickeln viele Kinder aus verschiedensten Gründen Verhaltensweisen, die sich von innen ganz anders anfühlen als von außen. Darüber hinaus werden diese Verhaltensweisen von Erwachsenen als »Probleme« bezeichnet, und es macht einem fast schon Angst, wie schnell wir nach der Aufdeckung eines Problems dabei sind, das Kind selbst zum Problem zu erklären, ihm somit eine ganz neue soziale Rolle zuschreiben und Experten hinzubitten.

      Das vorliegende Buch veranschaulicht, dass sich solche sogenannten Probleme besser und schneller überwinden lassen, wenn wir sie stattdessen als Lernprozesse verstehen und bezeichnen und wenn das Kind sozusagen die Projektleitung für den eigenen Prozess übernimmt und eine enge Zusammenarbeit mit seinem Umfeld und einer Fachkraft als Berater und Betreuer etablieren kann. Dieser Zugang ist nicht nur für das Kind ganz offensichtlich von Vorteil, sondern er führt auch dazu, dass die Erzieher und Lehrer, die das Kind begleiten, die Verantwortung für eine Aufgabe erhalten, die sie bereits gut beherrschen – nämlich die Organisation von Lernprozessen. So müssen sie nicht in die Rolle eines »Mini-Therapeuten« schlüpfen.

      Die in diesem Buch präsentierte Arbeitsmethode beinhaltet u. a., dass das Kind eine Reihe von Unterstützern in seinem eigenen Umfeld auswählen muss – z. B. einen Erzieher, ein paar Freunde, eine Großmutter und nicht zuletzt die Eltern. Mit der richtigen Beratung heißt das, dass die Eltern ganz konkret neue Verhaltensweisen erlernen – die in vielen Fällen ihre vorhergehenden und unzweckmäßigen Verhaltensweisen ersetzen. Der therapeutische Fokus lag bisher häufig darauf, die weniger geeigneten Verhaltensweisen der Eltern kritisch zu beleuchten, sie durch das Verständnis, die Einsicht und neue Erfahrungen zum Wohle des Kindes zu verändern und die Eltern-Kind-Beziehung zu verbessern. Oft führte dies aber dazu, dass das Selbstbewusstsein und das Selbstbild der Eltern geschwächt wurde und die ungünstigen Verhaltensweisen sich nur sehr langsam änderten.

      Mit Ich schaffs! erhalten die Eltern unverzüglich eine vernünftige Antwort auf ihre beharrliche Frage: »Was sollen wir denn sonst machen?« Das ist für alle Beteiligten eine große Hilfe – auch für die Fachleute, die in den gut gemeinten und zugleich fehlgeschlagenen Versuchen, eine Hilfestellung anzubieten, in ähnlicher Weise festgefahren waren.

      Genau diese Elemente – die neuen Verhaltensweisen und die Unterstützung der Umgebung – machen den Kern dieser Methode aus, die weit mehr ist als eine neue, schlaue Art der Motivation von Kindern. In einem unserer Gespräche sagte Ben Furman mir mal, dass die Änderung der selbstdestruktiven Verhaltensweisen seitens des Kindes eigentlich nur eine »erfreuliche Nebenwirkung« der Methode sei. Das letztlich Entscheidende für die Integration des neu Erlernten in die eigene persönliche Entwicklung seien die Veränderungen im Umfeld des Kindes und damit auch die Qualität seiner Beziehungen zu anderen Menschen.

      Dieser Ansatz stellt große Anforderungen an die Fachleute, die Kinder in ihren Lernprozessen begleiten und beraten sollen. Sie müssen darauf vertrauen, dass die Kinder zu diesen Veränderungen fähig sind, und sie müssen in der Lage sein, das Kind in seinem eigenen Tempo zu begleiten. Außerdem müssen sie bereit sein, sich auf das Spiel einzulassen und das Umfeld des Kindes sowohl zu mobilisieren als auch zu stabilisieren.

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