Öffentliches Wirtschaftsrecht. Stefan Storr

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Öffentliches Wirtschaftsrecht - Stefan Storr Schwerpunktbereich

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      BVerfG, NJW 2020, 905; krit. Lang, NJW 2020, 1562; Rixen, BayVBl. 2020, 403.

       [338]

      BVerwGE 115, 189, 228 ff. Ein gewerbliches Unterhaltungsspiel, das den Spielern die lustvolle Teilnahme an derartigen – wenn auch nur fiktiven – Handlungen ermögliche, sei wegen der ihm innewohnenden Tendenz zur Bejahung oder zumindest Bagatellisierung der Gewalt und wegen der möglichen Auswirkungen auf die allgemeinen Wertvorstellungen und das Verhalten in der Gesellschaft mit der verfassungsrechtlichen Menschenwürdegarantie unvereinbar. Anders (zu § 118 OWiG) die Deutung des VGH München, NVwZ 1995, 32, 33: „Mit der Wirklichkeit, wie sie sich beim Augenschein darstellte, hat all das nichts zu tun. Zu einer realen Kriegs-, Bürgerkriegs- oder Bandenkampfsituation bietet der Vorgang bei sachlicher Betrachtung keinerlei Assoziation. … unbeschadet der Verwendung neuartiger Lasertechnik im Spielgerät ist der Vorgang in seinem Kern noch am ehesten als eine Art Bewegungs- und Fangspiel zu charakterisieren“. Kritik zum Menschenwürdeargument Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, Art. 1 Rn 16; Aubel, Jura 2004, 255; Heckmann, JuS 1999, 986, 990 ff; Kempen, NVwZ 1997, 243, 247 f.

       [339]

      So zu einem behördlichen Verbot nach der polizei- und ordnungsrechtlichen Generalklausel BVerwGE 115, 189, 228 ff = NVwZ 2002, 598; ausführlich zu öffentlich-rechtlichen Möglichkeiten des Einschreitens Gröpl/Brandt, VerwArch. 2004, 223.

       [340]

      So VG Dresden, NVwZ-RR 2003, 848, 849 zum Paintball-Spiel; insofern die Frage ausdrücklich offen lassend und dem Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz stattgebend VGH Mannheim, NVwZ-RR 2005, 472, 473 ff. Gegen das Menschenwürdeargument im Zusammenhang mit der regelkonformen Ausgestaltung von Paintball VGH München, GewArch. 2013, 218 (in baurechtlicher Einkleidung).

       [341]

      S. auch Breuer, in: Isensee/Kirchhof, Handbuch des Staatsrechts, § 171 Rn 68 ff; Voßkuhle, VerwArch. 1996, 395, 409.

       [342]

      BVerfGE 46, 120, 137 f; 86, 28, 37. Das BVerwG hat sie zunächst als Teil der „wirtschaftlichen Handlungsfreiheit“ begriffen (vgl etwa BVerwGE 30, 191, 198; 60, 154, 159 f; 65, 167, 174), hat sich aber später der Auffassung des BVerfG angeschlossen, vgl BVerwGE 71, 183, 189. Eine vermittelnde Ansicht hält Art. 12 GG bei Eingriffen mit berufsregelnder Tendenz für einschlägig und lässt ansonsten das Auffanggrundrecht des Art. 2 Abs. 1 GG eingreifen, vgl etwa Di Fabio, in: MDHS, Art. 2 Abs. 1 Rn 27; Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, Art. 12 Rn 20. Teilweise wird sie aus Art. 12 und 14 GG hergeleitet, s. etwa Scholz, in: MDHS, Art. 12 Rn 123 zur (allgemeinen) Wirtschaftsfreiheit bzw Freiheit der unternehmerischen Betätigung. Für eine Verortung in Art. 2 Abs. 1 GG Schulte, DVBl 1988, 512, 515; Roßmann/Schimm, TransportR 2001, 381, 382.

       [343]

      BVerfGE 105, 252, 265; v. 8.12.2011 – 1 BvR 1932/08.

       [344]

      BVerfGE 121, 317, 345.

       [345]

      Dazu BVerfGE 105, 252, 265 ff. Dies hat Auswirkungen auf die Wettbewerbsfreiheit, s. Lindner, DÖV 2003, 185, 187 ff; Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, Art. 12 Rn 18.

       [346]

      Zur Glykolwarnung BVerfGE 105, 252, 265; zum Vergaberecht BVerfGE 116, 135, 151 f; 116, 202, 221.

       [347]

      BVerfGE 148, 30; zur Bewertung Wollenschläger, JZ 2018, 980, 983 f: Abschied vom „Sonderregime Glykol“.

       [348]

      BVerfGE 13, 181, 186; 97, 228, 253. Zur Deutung als Gewährleistungsbeschränkung Voßkuhle/Kaiser, JuS 2009, 313, 314.

       [349]

      BVerfGE 13, 181, 186; 97, 228, 254; 111, 191, 213; bejaht wurde sie in BVerfG, NVwZ 2009, 1486, 1487: Bestimmung eines Flughafens als Zollflugplatz; NVwZ 2011, 94: Vorschriften über den Umgang mit gentechnisch veränderten Produkten. S. auch NVwZ 2014, 527: Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit in kommunaler Satzung; OVG Lüneburg, NVwZ 2017, 728: Verweigerung des Zugangs zu einer kommunalen Einrichtung für Zirkus aus tierschutzrechtlichen Gründen.

       [350]

      BVerfGE 97, 228: kostenlose Kurzberichterstattung über Veranstaltungen als (unverhältnismäßiger) Eingriff in Art. 12 GG. In der Klausur sollte man sie immer ansprechen, vgl Mann/Wörthmann, JuS 2013, 385, 389.

       [351]

      BVerfG, NVwZ 2007, 1168. Ähnlich OVG Münster, MWVBl 2001, 431: Keine objektiv berufsregelnde Tendenz für den Hersteller nicht umweltfreundlicher Stoffe bei Vergabe eines „Umweltengels“ an bestimmte Produkte.

       [352]

      Krit zu dieser Rspr vor allem Manssen, in: MKS, Art. 12 Rn 75 ff.

       [353]

      BVerfGE 10, 354, 36; die jüngste Entscheidung BVerfGE 146, 164 ging auf Art. 12 GG nicht ein. Für eine Anwendbarkeit des Art. 12 GG Manssen, MKS, Art. 12 GG Rn 78.

       [354]

      BVerwG, NVwZ 2002, 598, 602. Diese Begründung ist nicht unproblematisch, da es ja hier nicht um bloße Nebenfolgen einer Maßnahme geht (bei der sonst die objektiv berufsregelnde Tendenz verneint wird), sondern um gezielte Eingriffe in die Berufsfreiheit, die einer objektiven Berufszulassungsschranke zumindest nahekommen. Im Ergebnis spielte dies nach Ansicht des BVerwG keine Rolle. Denn auch wenn man die Generalklausel selbst an Art. 12 GG misst, würden identische Maßstäbe gelten (s. auch BVerwG, NVwZ 2002, 598, 601).

       [355]

      BVerwGE 115, 189 = NVwZ 2002, 598. S. auch OVG Koblenz, NVwZ-RR 1995, 30; VGH München, NVwZ-RR 1995, 32. Krit Fechner, JuS 2003, 734, 736; Kempen, NVwZ 1997, 243, 247 f jeweils mwN.

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