Parallel stockt die Verabschiedung der ePrivacy-VO als Ersatz der RL 2002/58/EG immer wieder. Im November 2019 wurde der bis dahin ausgearbeitete Textentwurf der Verordnung durch den Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten abgelehnt. Ende 2019 kündigte Digitalkommissar Thierry Breton eine Neuausrichtung des Verordnungstextes an, ohne dass konkrete Vorschläge hierzu bekannt wären. Mittlerweile gehen die Beteiligten davon aus, dass die Verordnung nicht vor 2023 in Kraft treten wird.[348]
d) Konzerninterne Datenübermittlung
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Im ErwG 48 ist ausdrücklich als möglicher Anwendungsbereich des Erlaubnistatbestandes des Art. 6 Abs. 1 lit. f die konzerninterne Übermittlung von personenbezogenen Daten genannt.
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Hierbei soll der Umfang der personenbezogenen Daten der betroffenen Person jedoch auf interne Verwaltungsmaßnahmen einer solchen Unternehmensgruppe beschränkt sein. Typischerweise umfasst dies die Übermittlung von personenbezogenen Daten von Mitarbeitern bzw. Vertragspartnern von Konzerngesellschaften innerhalb eines Konzerns an eine zentrale Stelle. Um hier für bestimmte Aufgaben die notwendige Flexibilität zu besitzen, gerade nicht nur als Auftragsverarbeiter tätig zu sein, ist eine Rechtfertigung solcher Übermittlungen auch im Rahmen eines Transfers von personenbezogenen Daten zwischen Verantwortlichen notwendig.[349]
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So ist etwa gerade im Bereich der Sicherstellung der Compliance im Konzern regelmäßig davon auszugehen,