Grundwissen Kommunikation. Группа авторов

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Grundwissen Kommunikation - Группа авторов

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es notwendig, sich die Gedanken, Gewohnheiten, Wertvorstellungen und Erwartungen der Rezipienten (Empfänger) zu vergegenwärtigen und zu berücksichtigen.

      Bei der Metakommunikation geht es darum, die eigene Wahrnehmung der Äußerung offen zu legen und darüber zu sprechen, was der Sender mit seiner Äußerung aussagen wollte. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden, die den vier Seiten einer Nachricht zugeordnet werden können (Arbeit, Bildung und Forschung, 2003):

       1. Sachebene

       • Verständlich reden

       • Gut zuhören

       • Interessen offenlegen/Unterschiede klären

       • Zeit lassen zur Lösungssuche

       2. Beziehungsebene

       • Akzeptierende Grundhaltung/Ich bin OK, du bist OK

       • Aktiv zuhören/Gesprächsverlauf reflektieren

       • Gegenüber direkt ansprechen

       • Feedback geben und nehmen

       3. Selbstkundgabeebene

       • Ich statt man/wir

       • Authentisch Gefühle zeigen bzw. aussprechen

       • Eigene Meinung äußern

       • Selbstkundgabe des Gegenübers nicht ausnutzen

       4. Appellebene

       • Wünsche direkt aussprechen und ggf. begründen

       • Freundlich, positiv und konkret formulieren

       • Kritik von Appell trennen

       • „Phrasen“ vermeiden

      Die Anatomie einer Nachricht zu verstehen und die vier Seiten zu berücksichtigen, ist eine Hilfe, Kommunikation zu verbessern. Darauf aufbauend können allgemeine Heuristiken wie Rezipientenorientierung und Metakommunikation betreiben sowie konkrete Techniken wie ich statt man/wir dazu dienen, menschliche Kommunikation störungsfreier zu gestalten.

       5 Die Transaktionsanalyse

      Mit der Transaktionsanalyse (Berne, 1964, 2012) kann ebenso wie bei den vier Seiten einer Nachricht die Kommunikation zwischen Menschen analysiert und durch die Reflektion darüber verbessert werden. Im Zentrum der Betrachtung stehen die sogenannten Transaktionen, die schon im Grundmodell der Kommunikation als der Austausch zwischen Sender und Empfänger inklusive der Reaktion des Empfängers beschrieben wurden. Der gleiche Gedanke zeigt sich bei Watzlawick et al. (2007) im 1. Axiom und zieht sich wie ein roter Faden durch das Modell von Schulz von Thun (2008). Transaktionen als Element einer zwischenmenschlichen Beziehung beinhalten also immer die Äußerung des Einen und die Antwort des Anderen (Birkenbihl, 2005). Berne (2012) bezeichnet die beiden Anteile als Transaktions-Stimulus (Reiz) und als Transaktions-Reaktion. Genau wie Watzlawick et al. (2007) mit dem 2. Axiom der Beziehungsebene eine besondere Bedeutung zusprechen, ist es das Ziel der Transaktionsanalyse, „mit anderen besser zu kommunizieren, da wir durch TA [Transaktionsanalyse] mehr Verständnis für uns sowie für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erhalten“ (Birkenbihl, 2005, S. 93).

       5.1 Die Analyse der Persönlichkeit

      Um die Kommunikation im Sinne der Transaktionsanalyse erklären zu können, muss zunächst die Strukturanalyse erläutert werden, bei der die einzelne Person betrachtet wird: Hier geht es darum, innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen eines Menschen zu verstehen (Deutsche Gesellschaft für Transaktionsanalyse, 2011). Es ist zu beobachten, dass ein- und derselbe Mensch in unterschiedlichen Situationen zu verschiedenen Zeitpunkten ein völlig unterschiedliches, z.T. sich widersprechendes Verhalten mit jeweils dazu passenden Emotionen zeigt. Das führt zu der Überzeugung, dass der Mensch unterschiedliche Zustände (Verhaltensmuster) besitzt. In Anlehnung an die dreigeteilte Struktur der Persönlichkeit nach Freud (Es - Über-Ich - Ich; Harris, 1982; Birkenbihl, 2005) wird bei der Strukturanalyse zwischen drei Ich-Zuständen unterschieden (s. Abb. 8), nämlich dem Eltern-Ich (EL), dem Erwachsenen-Ich (ER) und dem Kindheits-Ich (K).

      Innerhalb der Ich-Zustände werden noch verschiedene, Zustände unterschieden (Birkenbihl, 2005), die im Rahmen der Funktionsanalyse als positiv (der Kommunikation zuträglich) oder auch negativ (der Kommunikation abträglich) eingeordnet werden (Deutsche Gesellschaft für Transaktionsanalyse, 2011). So besteht das Kindheits-Ich, das von Berne (2012) als der wertvollste Bestandteil der Persönlichkeit bezeichnet wird, aus dem natürlichen Teil, der für Freude und Schmerz, Spontaneität, Kreativität, Anmut und Neugierde steht. Das weinende K seinerseits beinhaltet eine Verteidigungshaltung und ist deshalb konfus und trotzig. Analog lässt sich das Eltern-Ich in eine für die Kommunikation günstige und eine ungeeignete Seite aufteilen: Das liebevolle EL, welches fürsorglich und hilfsbereit ist und das kritische Eltern-Ich, welches verbietet und belehrt bzw. den Einzelnen dazu veranlasst, eine Verteidigungshaltung einzunehmen. Das Erwachsenen-Ich wird nicht weiter differenziert.

      Die Ursache für das Einnehmen der drei Ich-Zustände in bestimmten Situationen wird in der Lebensanschauung des Menschen gesehen. Diese entwickelt sich aus dem Lebensdrehbuch heraus, das bereits von erstem Tag nach der Geburt an durch die Erfahrungen des Säuglings bzw. Kleinkindes mit seiner Umwelt entsteht und das gesamte weitere Leben des Menschen bestimmt (Harris, 1982; Sticher, 2012; Deutsche Gesellschaft für Transaktionsanalyse, 2011). In der Transaktionsanalyse werden vier dieser Lebensanschauungen, wie ein erwachsener Mensch sich und andere sieht, unterschieden (s. Abb. 9).

      Die Konsequenzen aus diesen vier Grundeinstellungen können wie folgt charakterisiert werden (Felfe, 2009):

       • Die Lebensanschauung Ich bin OK – Du bist nicht OK führt zu einer dominanten Grundhaltung (Eltern-Ich) oder zu einem Rückzugs- und Trotzverhalten aus der Kindheit (Kindheits-Ich).

       • Ich bin nicht OK – Du bist OK zeigt sich an einer unterwürfigen Grundhaltung, wobei die Entwicklung hin zum Erwachsenen-Ich stagniert und Verzweiflung und Resignation dominieren.

       • Typisch für die frühe Kindheit mit der oftmals angsterfüllten Abhängigkeit des Kindes ist die resignative Grundhaltung des Ich bin nicht OK – Du bist nicht OK.

       • Dem Ideal der reifen, dem Erwachsenen-Ich entsprechenden, Lebensanschauung ist Ich bin OK – Du bist OK, welche sich durch eine partnerschaftliche Grundhaltung eines zufriedenen, erwachsenen Menschen auszeichnet.

       Abbildung 8

       Abbildung 9

       Abbildung 10

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