Eros und Logos. Группа авторов

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Eros und Logos - Группа авторов Popular Fiction Studies

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in the Arts of the West, University of Pennsylvania Press, Philadelphia, 2012.

      Ursula Kocher, Boccaccio und die deutsche Novellistik: Formen der Transposition italienischer ‘novelle’ im 15. und 16. Jahrhundert (Chloe, Beihefte zum Daphnis, 38), Rodopi, Amsterdam, 2005.

      Andreas Kraß, „Das erotische Dreieck. Homosoziales Begehren in einer mittelalterlichen Novelle“, in: Andreas Kraß (Hrsg.), Queer denken. Gegen die Ordnung der Sexualität (Queer Studies) (edition suhrkamp, 2248), Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2003, S. 277–297.

      Luisa Rubini Messerli, Boccaccio deutsch: Die Dekameron-Rezeption in der deutschen Literatur (15.–17. Jahrhundert), 2 Bde. (Chloe. Beihefte zum Daphnis, 45), Rodopi, Amsterdam, 2012.

      Otto Richard Meyer, Der Borte des Dietrich von Glezze: Untersuchungen und Text (Germanistische Arbeiten, 3), Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg, 1915.

      Otto Richard, Meyer, „Das Quellen-Verhältnis des ‚Borten‘“, in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 59, 1922, S. 36–46.

      Victor Millet, „Märe mit Moral? Zum Verhältnis von weltlichem Sinnangebot und geistlicher Moralisierung in drei mittelhochdeutschen Kurzerzählungen“, in: Christoph Huber/Burghart Wachinger/Hans-Joachim Ziegeler (Hrsg.), Geistliches in weltlicher und Weltliches in geistlicher Literatur des Mittelalters, Max Niemeyer, Tübingen, 2000, S. 273–290.

      Ursula Peters, Literatur in der Stadt: Studien zu den sozialen Voraussetzungen und kulturellen Organisationsformen städtischer Literatur im 13. und 14. Jahrhundert (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, 7), Max Niemeyer, Tübingen, 1983.

      Coralie Rippl, Erzählen als Argumentationsspiel: Heinrich Kaufringers Fallkonstruktionen zwischen Rhetorik, Recht und literarischer Stofftradition (Bibliotheca Germanica, 61), Francke, Tübingen 2014.

      Hans-Friedrich Rosenfeld, „Dietrich von der Glesse (Glezze)“, in: Kurt Ruh/Christine Stöllinger-Löser (Hrsg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters: Verfasserlexikon, 2. Aufl. Bd. 2. 1–2, Walter de Gruyter, Berlin/New York, 1978, S. 137–139.

      Werner Röcke, Die Freude am Bösen: Studien zu einer Poetik des deutschen Schwankromans im Spätmittelalter (Forschungen zur Geschichte der älteren deutschen Literatur, 6), Fink, München, 1987.

      Werner Röcke, „Grotesque, Parody, Didactics – Aspects of the Literary History of Laughter in the Middle Ages“, in: Neohelicon, 23. 2, 1996, S. 145–166.

      Karl-Heinz Schirmer (Hrsg.), Das Märe: Die mittelhochdeutsche Versnovelle des späteren Mittelalters (Wege der Forschung, 558), Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1983.

      Rüdiger Schnell, Frauendiskurs, Männerdiskurs, Ehediskurs: Textsorten und Geschlechterkonzepte in Mittelalter und Früher Neuzeit (Reihe „Geschichte und Geschlechter“, 23), Campus, Frankfurt am Main/New York, 1998.

      Marga Stede, Schreiben in der Krise: Die Texte des Heinrich Kaufringers (Literatur – Imagination – Realität, 5), Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier, 1993.

      Petrus W. Tax, „Zur Interpretation des ‚Gürtels‘ Dietrichs von der Glezze“, in: Zeitschrift für deutsche Philologie, 124. 1, 2005, S. 47–62.

      Lev Mordechai Thoma/Sven Limbeck (Hrsg.), „Die sünde, der sich der tiuvel schamet in der helle“: Homosexualität in der Kultur des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2009.

      Arndt Weber, Affektive Liebe als „rechte eheliche Liebe“ in der ehedidaktischen Literatur der frühen Neuzeit (Europäische Hochschulschriften. Reihe I: Deutsche Sprache und Literatur, 1819), Peter Lang, Frankfurt am Main/Berlin, 2001.

      Hans-Joachim Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter. Mären im Kontext von Minnereden, Bispeln und Romanen (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters, 87), Artemis, München/Zürich, 1985.

      Erotisierende Rezeptionen von Claudians Epithalamium an Palladius und Celerina im Barock

      Antonius Baehr (Freiburg i. Br.)

      1. Venus in Claudians Epithalamium an Palladius und Celerina (c.m. 25)

      Als Symbol für unermessliche Schönheit, Erotik und Sexualität wurde die Liebesgöttin Venus in den bildenden Künsten und der Literatur immer wieder abgebildet und beschrieben. Vor allem die Dichtung des Barock hat ihr Bild häufig aufgegriffen und es fortwährend transformiert. Als wichtiges Vorbild für die Venusrezeption im Barock muss das Epithalamium an Palladius und Celerina (um 400 n. Chr.) von Claudius Claudiani gelten, das motivgeschichtlich deshalb eine wichtige Rolle spielt, weil es in der Eingangsszene die nackte, ruhende Venus darstellt, die von Statius (silv. 1,2) poetisch geprägt, von Ennodius (carm.1,4) erotisch verschärft und fortan in der Malerei und Dichtung vielfältig nachgebildet wurde.1 Wie die Claudian-Rezeption insgesamt2 ist die Rezeption des c.m. 25 noch nicht gewürdigt worden, obwohl Joachim Haertel bereits 1910 auf mehrere barocke Adaptionen des Motivs der nackten bzw. schlafenden Venus aufmerksam gemacht hat.3 Dazu gehören vier Gedichte, die alle zuerst in der Neukirchschen Sammlung4 veröffentlicht wurden: Johann von Bessers Ruhestatt der Liebe/ oder Die Schooß der geliebten (1695), Benjamin Neukirchs Auff die Perlitz-Mühlendorffische Hochzeit (1695), das anonyme Gedicht Die Schlaffende Venus nach des Claudiani lateinischen (1697) und Christian Hölmanns Abbildungen der Schooß (1704).

      Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die vier Claudian-Rezeptionen in „dichten“ intertextuellen Lektüren vorzustellen. Gezeigt werden soll, mit welchen Aneignungsstrategien5 die Bearbeitungen die Vorlage nachahmen oder überbieten, ganz nach den barocken Prinzipien der imitatio und aemulatio. Dabei wird vor allem die Eingangsszene des Claudian‘schen Epithalamium in den Blick genommen, um anhand der erotisierenden Rezeptionen exemplarisch den Wandel des erotischen Diskurses am Ende des 17. Jahrhunderts nachzuvollziehen.

      Aufgrund der unsicheren Datierungen der Texte kann allerdings nicht von einer streng chronologischen Abfolge der vorgestellten Rezeptionen ausgegangen werden.6 Stattdessen wird mit dem anonymen Gedicht Die Schlaffende Venus nach des Claudiani lateinischen zunächst eine überbietende Imitation der lateinischen Vorlage analysiert. Anschließend wird mit Bessers berüchtigter Ruhestatt der Liebe eine gewagte Parodie auf Claudians Epithalamium vorgestellt, bevor gezeigt wird, wie sich die Claudian-Rezeption mit Benjamin Neukirchs Parodie Auff die Perlitz-Mühlendorffische Hochzeit und Christian Hölmanns Abbildungen der Schooß verselbstständigte.

      2. Das c.m. 25 als erotisches Gedicht

      Der Inhalt des 146 Hexameter umfassenden Epithalamiums an Palladius und Celerina1 lässt sich kurz zusammenfassen: In der Mittagshitze legt sich Venus in einer Grotte nieder; in ihrer Nähe schläft ihr Gefolge von Armoretti und Nymphen. Plötzlicher Lärm eines Hochzeitsfestzuges weckt die Liebesgöttin, die den Hochzeitsgott Hymen ruft. Weil sich dieser im Flötenspiel übt, anstatt die Ehe zu schließen, tadelt ihn Venus, um sich dann nach den Brautleuten zu erkundigen. Der Hochzeitsgott gibt in einer Lobrede auf die Familien des Ehepaars Auskunft, worauf Venus zum Brautpaar fährt, um die Vorbereitungen für die Hochzeit zu treffen, den Brautleuten eine Anleitung zur sexuellen Vereinigung vorzutragen und die Ehe mit dem Schuss zweier Liebespfeile in die Herzen von Braut und Bräutigam besiegelt.

      Damit gliedert sich das Gedicht grob in drei Abschnitte: Im ersten Teil – nach einer vorangehenden Praefatio – wird die ruhende Göttin Venus mit ihrem Gefolge beschrieben (V. 1–24).

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