Forschende Fachdidaktik II. Группа авторов

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Forschende Fachdidaktik II - Группа авторов

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ein Unterstützungsinstrument im Rahmen von Sprachlernprozessen ist. Fokussiert werden die Lernmotivation, die Selbstsicherheit beim Sprachenlernen sowie die Formulierung der eigenen Erkenntnisse/Veränderungen durch die SprachLernBegleitung. Punkt 7 bietet Platz, weitere Wünsche und Anregungen zu formulieren.

      Die Weiterbildung der SprachLernBegleitenden

      Das Konzept der SprachLernBegleitung sieht kontinuierliche Weiterbildungen in modularer Form für die SprachLernBegleitenden vor. Diese sollen sicherstellen, dass sie bedarfsgerecht, theoriegeleitet und trotzdem praxisbezogen auf die beratende Tätigkeit mit den Studierenden vorbereitet und kontinuierlich begleitet werden, um gemachte Erfahrungen reflektieren lassen zu können. Die Weiterbildungen eröffnen den SprachLernBegleiterInnen die Möglichkeit, ihre fachliche Kompetenz zu erweitern, und bieten gleichzeitig einen Rahmen, um ihnen auch in ihrer persönlichen Weiterentwicklung zur Seite zu stehen. Ein Erfahrungsaustausch ist zudem ein fundamentaler Baustein für die Optimierung des gesamten Projekts. Die modularen Weiterbildungen wurden und werden vom Autor des vorliegenden Beitrags konzipiert und durchgeführt. Bislang fanden sechs gemeinsame Weiterbildungen statt, die im Folgenden präsentiert werden, um einen Einblick in deren inhaltliche Gestaltung zu bekommen. Sie sollen einen fließenden Übergang vom Lehren zum Beraten bewerkstelligen und den Beteiligten die Zeit geben, von der Lehrendenrolle in die des/der Beratenden zu wechseln. Es ist festzuhalten, dass jene Lehrenden für die Tätigkeit als SprachLernBegleitende ausgewählt wurden, die nicht nur das notwendige Interesse an einer beratenden Tätigkeit, sondern auch die entsprechenden Basiskompetenzen dafür mitbrachten. Aus der Sicht der Projektleitenden sind dies neben mehrjähriger Lehrerfahrung, Reflexionsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Gesprächskompetenz und die Bereitschaft, sich aus dem Bereich der Lehre herauszubegeben. Wesentlich ist darüber hinaus eine Transferkompetenz. Darunter versteht man die Fähigkeit, das fachliche Wissen bezüglich Sprachenlernen auf den beratenden Kontext zu übertragen. Des Weiteren ist eine Begleitungskompetenz notwendig, um abseits der Rolle des Fachvortragenden Selbsterkenntnisprozesse der Studierenden fördern zu können. Auf dem Kenntnisstand der ausgewählten SprachLernBegleitenden aufbauend, haben die Module das Ziel, Wissens- und Erkenntniserwerb im Bereich des coachenden und beratenden Settings zu ermöglichen. Dies schließt sowohl grundlegende theoretisch-wissenschaftliche Aspekte als auch methodische Umsetzungsinstrumentarien für das praktische Handeln ein. Neben den fachlich orientierten Lehrinhalten, welche in den Modulen vermittelt und erprobt werden, sei noch einmal ihr partizipativer Charakter erwähnt. Die Weiterbildungen werden auch dazu herangezogen, gemeinschaftlich am Projekt mitzuarbeiten und mitzuwirken. Dies betrifft etwa die gemeinsame Konzeption des Evaluierungsformulars, aber auch die forschende Beteiligung der SprachLernBegleitenden. So reflektieren sie etwa ihre Position und Erfahrungen als Lehrende und Beratende. Im Rahmen des dritten Moduls führte der Autor des vorliegenden Beitrags mit den SprachLernBegleitenden und Projektleitenden eine Gruppendiskussion durch. Darüber hinaus ist es den Projektleitenden ein Anliegen, durch die Umsetzung der SprachLernBegleitung am treffpunkt sprachen das beratende Lehren als Kernelement in die universitäre Lehre zu integrieren. Bevor die Ergebnisse der Gruppendiskussion thematisiert werden, werden an dieser Stelle die Module 1–6 angeführt.

      Modul 1: Das Konzept der SprachLernBegleitung: Grundlagen des Systemischen Coachings

      In Modul 1 wird das Konzept des Projekts SprachLernBegleitung mit seinen Möglichkeiten und Grenzen vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Zudem erhalten die TeilnehmerInnen in theoretischer und praktischer Hinsicht einen Einblick in verschiedene Aspekte des systemischen Beratens. Fokussiert werden kommunikative Modelle, systemische Gesprächs- und Fragetechniken sowie die systemische Grundhaltung. Sie bekommen die Möglichkeit, sich als Coaches zu erproben und gemachte Erfahrungen zu reflektieren.

      Modul 2: Systemisches Beraten und Begleiten: Methoden und Werkzeuge

      In Modul 2 werden die persönlichen Ressourcen der SprachLernBegleitenden besprochen und deren Kompetenzen ausgebaut. Ziel ist es, an den individuellen Entwicklungsmeilensteinen zu arbeiten und diese zu reflektieren. Zudem stellt der Seminarleiter Methoden und Settings aus dem Bereich des Coachings vor: Einschätzungsinstrumente zum eigenen Lernerfolg, Selbsteinschätzungsbögen, Metaphernbildung, Visualisierungstechniken und Rollenspiele. Zudem runden die Besprechung von relevanten Texten und die Präsentation neuer Fachliteratur das Modul ab. Es soll Raum und Zeit gegeben werden, sich als Coach und SprachLernBegleiterIn zu erproben.

      Modul 3: Die Rollen und Aufgaben von HochschuldidaktikerInnen

      Modul 3 fokussiert das Arbeitsspektrum von Hochschullehrenden. Schwerpunkt ist die Reflexion des Tätigkeitprofils als Beratende, Lehrende, Forschende. Folgende Fragestellungen finden dabei Berücksichtigung: Hat sich das Selbstverständnis als universitäre Lehrperson gewandelt und, wenn ja, inwiefern? Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung HochschuldidaktikerIn? Wie lassen sich die einzelnen Tätigkeitsbereiche Lehre, Forschung und Beratung miteinander verbinden? Wie können die Segmente gewinnbringend in den Arbeitsalltag integriert werden? Die SprachLernBegleiterInnen besprechen, inwiefern Sprachenlehre, Beratung und Forschung eine bereichernde Verbindung darstellen.

      Modul 4: Feedback und Evaluierung

      Zum einen werden Erfahrungen aus den Beratungssituationen besprochen und gemeinsam reflektiert, zum anderen stehen die Themen Feedback und Evaluierung im Mittelpunkt. Die von den Studierenden ausgefüllten Evaluierungsformulare werden besprochen. Weitere methodische Inputs sollen das Handlungsfeld der SprachLernBegleitenden erweitern. Darüber hinaus werden systemische Feedbackmöglichkeiten im Rahmen von Beratungssituationen erarbeitet.

      Modul 5: Lerntechniken für Sprachenlernende

      In Modul 5 richtet sich das Hauptaugenmerk auf das Thema Lerntechniken beim Sprachenlernen. Oftmaliges Anliegen der Studierenden ist es, beim Lernen innerhalb der einzelnen Kompetenzbereiche unterstützt zu werden. Auch wollen ältere Studierende, die sich nach Längerem wieder einer Sprache widmen, bei ihrem Wiedereinstieg in das Sprachenlernen begleitet werden. Aus diesem Grund sollen die Themenbereiche Lerntechniken, Lernstrategien und Lernen lernen in der Sprachenlehre beleuchtet werden. Die SprachLernBegleitenden reflektieren ihre diesbezüglichen Erfahrungen in bisher stattgefundenen Sitzungen. Des Weiteren wird ergründet, ob und inwiefern sich hinter Lernschwierigkeiten auch Metathemen, wie z.B. Ängste oder andere Lernhemmungen, verbergen können. Auf einer strukturellen Ebene werden Leit- und Anamnesefragen entwickelt, die verwendet werden können, um dem bisherigen Sprachlernverhalten der Studierenden nachzuspüren. Diese sollen eine methodische Hilfe in den Beratungen sein. Besprechungen von lernpsychologischen und neurodidaktischen Erkenntnissen runden das Modul ab.

      Modul 6: Psychologische Aspekte der SprachLernBegleitung

      Aus dem familiären oder sozialen System, der Schule oder anderen Bildungseinrichtungen bringen Studierende individuelle Lernerfahrungen in den universitären Sprachunterricht mit. Diese wirken prägend und können auf das weitere Lernverhalten Einfluss nehmen. Im Modul besprechen die SprachLernBegleitenden, wie sich derartige Prägungen entwickeln bzw. manifestieren können. Dabei wird eine psychologische Perspektive eingenommen. Im Fokus stehen neuronale Netzwerke, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Wahrnehmungseffekte und das Etablieren von lernhemmenden Mustern und Glaubenssätzen. Aus dem Blickwinkel des coachenden Settings werden Methoden und beratende Zugänge aufgezeigt, um Sprachlernprägungen und Ängste im Hinblick auf das Lernen zu reflektieren und zu hinterfragen.

      Analyse einer Gruppendiskussion: SprachLernBegleitende im Gespräch

      In diesem Abschnitt werden relevante Gesprächs- und Reflexionsergebnisse von sechs SprachLernBegleitenden

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