Forschende Fachdidaktik II. Группа авторов

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Forschende Fachdidaktik II - Группа авторов

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professionelle Organisationsführung das Vertrauen der internationalen AbsolventInnen zu gewinnen. Dabei spielt der Bereich der Kommunikation eine wichtige Rolle: Inhalte müssen sowohl intern als auch extern einheitlich vermittelt werden. Ein kontinuierlicher Dialog mit den AbsolventInnen ist für die Bindung an die Universität entscheidend.

      Im Hinblick auf die Auswertung der Umfrage lässt sich festhalten, dass das von treffpunkt sprachen angebotene Programm Sprache – Kultur – Literatur von den AbsolventInnen sehr gut aufgenommen wurde. Motivationale Gründe für den Besuch der Lehrveranstaltungen waren die Verbesserung bzw. Vertiefung der Deutschkenntnisse sowie das Kennenlernen der österreichischen Kultur. Es ist anzunehmen, dass die befragten AbsolventInnen die Teilnahme am Sommerkursprogramm als Bereicherung sahen, zumal sie ihre produktiven (Schreiben und Sprechen) und rezeptiven (Lesen und Hören) Fertigkeiten im Unterricht entfalten konnten. Von sehr großer Bedeutung waren für die AbsolventInnen die Erweiterung der Kenntnisse über die österreichische Landes- und Kulturkunde sowie der Erwerb interkultureller Kompetenz. Die Vertiefung der produktiven und rezeptiven Fertigkeiten schätzten die meisten AbsolventInnen als sehr wichtig ein, um ihre beruflichen Anforderungen und Aufgaben erfüllen zu können.

      Bezüglich des Arbeitsprofils gaben 73 % der befragten AbsolventInnen an, in einem entgeltlichen Beschäftigungsverhältnis zu stehen. Von diesen 73 % gingen zum Zeitpunkt der Befragung 62 % einer studienadäquaten Beschäftigung nach. Obwohl viele AbsolventInnen noch jung waren, konnte bereits ein Großteil der Befragten (63 %) bis zu fünf Jahren Berufserfahrung vorweisen. Bereiche, in denen die ehemaligen KursteilnehmerInnen tätig sind, spiegeln ihre Aus- und Weiterbildung wider. Die Mehrheit der AbsolventInnen gab an, als Angestellte im Erziehungs- bzw. Unterrichtswesen beschäftigt zu sein. Beachtlich ist auch die Anzahl der Personen im wissenschaftlichen Bereich. Ein relativ hoher Prozentsatz der AbsolventInnen (27 %) wies zum Zeitpunkt der Befragung eine befristete Beschäftigung auf. Lediglich 14 % gaben an, in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis zu stehen. Das Gehalt wurde von 58 % der Befragten als studienadäquate Entlohnung empfunden. Auf diesen Sachverhalt dürfte auch die Zufriedenheit der AbsolventInnen mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zurückzuführen sein.

      Die erfreulichen Ergebnisse der vorliegenden Umfrage haben eine zweifache Wirksamkeit. Zum einen fühlen sich ehemalige KursteilnehmerInnen der Universität Graz stärker verbunden, zum anderen berichten sie, sobald sie beruflich erfolgreich geworden sind, über ihre guten Erfahrungen und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung eines positiven Erscheinungsbildes der Universität. Aufgrund der Internationalität dieses Programms fungieren AbsolventInnen im Idealfall als weltweite BotschafterInnen der Universität Graz, wie das vorliegende Beispiel zeigt.

       Liebe Frau Townley,

       anbei übermittle ich Ihnen das ausgefüllte Formular.

       Ich möchte mich auf diesem Wege bei Ihnen und bei dem ganzen Team des Sommerintensivkurses „Sprache – Kultur – Literatur 2008" bedanken; die Erfahrung damals hat sowohl mein berufliches als auch mein privates Leben sehr geprägt. Nach dem Sommerintensivkurs in Graz habe ich mich entschieden, nach Österreich zu ziehen und mein Masterstudium in Wien zu absolvieren. Auch dank meiner Deutschkenntnisse aus dem Kurs habe ich das Masterstudium in der Mindestzeit abgeschlossen, gleich nach dem Studium habe ich eine Arbeit in meinem Fach gefunden und jetzt wohne ich schon seit acht Jahren in Wien – mit meinem österreichischen Ehemann und unserer einjährigen Tochter.

       Richten Sie bitte an alle, die bei der Organisation des tollen Sommerintensivkurses beteiligt sind, liebste Grüße aus. Ich habe nur die schönsten Erinnerungen und würde Ihr Programm jederzeit weiterempfehlen!

       Liebe Grüße,

       Dáša Martin (ehem. Staňková)

      Resümee

      Mit spezifischem Blick auf praxisrelevante Überlegungen zur Angebotsentwicklung in der universitären Fremdsprachenlehre hebt der vorliegende Beitrag die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulleitung, Management, Sprachlehrenden und Studierenden hervor. Viele Personen der genannten Bereiche sind an der Angebotsentwicklung beteiligt und tragen mit ihrem persönlichen Einsatz und ihrem hohen Anspruch an sich selbst zur Modifikation des Lehrangebots bei. Die Autorin ist der Überzeugung, dass diese Vorgehensweise einen positiven Einfluss auf die Weiterentwicklung der Lehre hat, da der produktive Austausch die Identifikation aller Beteiligten mit gemeinschaftlich definierten Werten und Zielen wesentlich (be)fördert und so die beteiligten Personenkreise dazu führt, aktiv an der Zielerreichung mitzuwirken.

      Angebotsentwicklung, Implementierung und Durchführung werden also nicht maßgeblich von der Leitungsebene getragen, sondern von Ideen und Vorschlägen des Organisationsteams, der Sprachlehrenden und Studierenden. Vor diesem Hintergrund setzt die Einbindung der MitarbeiterInnen und Studierenden auch wesentlich bei der Aktualisierung des Lehrangebots an. Nach vorliegendem Beitrag beruht die Entwicklung des Lehrangebots auf zwei verknüpften Maßnahmen, nämlich der Förderung der Lehrkompetenz einerseits und der Förderung der Lernkompetenz andererseits. Die Förderung der Lehrkompetenz ergibt sich aus dem neu gestalteten Lehrangebot, welches von den Sprachlehrenden in Abstimmung mit der Zentrumsleitung konzipiert und durchgeführt wird. Dabei werden nur jene Themenbereiche in Betracht gezogen, die sich Sprachlehrende zutrauen und bei denen sie nicht Gefahr laufen, sich mit den Anforderungen überfordert zu fühlen. Die Förderung der Lernkompetenz soll Studierende dazu befähigen, sich in verschiedenen „Verwendungssituationen“ sprachlich gut auszudrücken. In diesem Sinne werden Lehrveranstaltungsangebote stets daraufhin untersucht, ob sie einen Beitrag zur Erweiterung der Sprachkompetenz liefern, also der Optimierung der Lehre dienen.

      Die Evaluationsergebnisse, die als wesentlicher Bestandteil von Lehrentwicklungsprozessen im Beitrag beschrieben werden, unterstreichen den hohen Stellenwert der Aus- und Weiterbildung. Sie geben klare Antworten auf Fragen, was Studierende in Bezug auf das Lehrangebot erwarten, wie sie mit Vermittlungs- und Interaktionsweisen zurechtkommen und welche erworbenen Kompetenzen bei ihrem beruflichen Werdegang entscheidend sind. Diese Evaluationsmaßnahmen unterliegen transparenten Kriterien und können helfen, bestehende Qualifizierungsbedarfe zu ermitteln und auf diese mit der Entwicklung eines entsprechenden Lehrangebots zu reagieren. Dabei sollte die Kernfrage, unter welchen Voraussetzungen ein Angebot erfolgreich durchgeführt werden kann, nicht außer Acht gelassen werden. Denn nur durch die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen, die sich in den Bedarfserhebungen und Evaluationen widerspiegeln, lassen sich entscheidende Informationen für die Gestaltung des universitären Lehrangebots festmachen.

      Literatur

      Faulstich, Peter/Graeßner, Gernot/Bade-Becker, Ursula/Gorys, Bianca (2007): Länderstudie Deutschland. In: Hanft, Anke/Knust, Michaela (Hrsg.) Internationale Vergleichsstudie zur Struktur und Organisation der Weiterbildung an Hochschulen. Oldenburg: Carl von Ossietzky Universität, S. 84–188.

      Karl-Franzens-Universität Graz (2019a): Zielvereinbarung zwischen dem Vizerektor für Studium und Lehre Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek und treffpunkt sprachen – Zentrum für Sprache, Plurilingualismus und Fachdidaktik. Graz: Karl-Franzens-Universität Graz.

      Karl-Franzens-Universität Graz (2019b): Entwicklungsplan 2019–2024. https://static.uni-graz.at/fileadmin/Lqm/Dokumente/Entwicklungsplan_2019-2024.pdf [26.04.2019].

      Mayring, Philipp (122015): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Verlagsgruppe Beltz.

      Meffert, Heribert/Burmann, Christoph/Kirchgeorg, Manfred (112012): Marketing: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung.

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