Sittes Welt. Группа авторов
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Wie immer wäre auch dieses Projekt unmöglich zu realisieren gewesen ohne das dafür notwendige Budget. Mein aufrichtiger Dank gilt dem Land Sachsen-Anhalt, hier vor allem dem Staatsminister und Minister für Kultur, Rainer Robra, der dieses Projekt von Beginn an mit wohlwollendem Interesse ermöglicht, verfolgt und begleitet hat, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, deren Vorsitzender des Vorstands, Dr. Michael Ermrich, und stellvertretende Geschäftsführerin, Patricia Werner, gemeinsam mit der Saalesparkasse und ihrem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Jürgen Fox, ebenfalls mit großem Interesse das Werden der durch ihre großzügige Förderung erst möglich gewordenen Ausstellung begleitet haben, und last but not least der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH mit ihrer Geschäftsführerin Simone Danz. Nur mit solchen treuen, zuverlässigen und flexiblen Partnern sind solche Projekte zu stemmen – zumal in derart schwierigen Zeiten wie den gegenwärtigen.
Die Vorbereitung und Durchführung eines Projekts dieser Größenordnung ist wie immer die Leistung eines großen Teams. Daher möchte ich abschließend allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in meinem Haus ebenso wie der gesamten Kulturstiftung Sachsen-Anhalt danken. Jeder von ihnen hat in seinem Arbeitsbereich dazu beigetragen, dass nicht nur alles rechtzeitig, sondern auch in der gewünschten Qualität fertiggestellt werden konnte.
Möge Sittes Welt auf unvoreingenommene Rezipienten stoßen, die mit Neugierde und Erkenntnisinteresse eintauchen wollen in eine vergangene Phase nicht nur der Kunstgeschichte unseres Landes.
Thomas Bauer-Friedrich Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale)
Einführung
Langblühende Konfliktfelder
Der Maler Willi Sitte, das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und der Bilderstreit um die ostdeutsche Kunst
Paul Kaiser
Es waren zwei Ausstellungen, mit denen das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) in direkter Weise Teil des nationalen Bilderstreits um die Bewertung der im Osten Deutschlands zwischen 1945 und 1990 entstandenen Kunst wurde. Die erste Ausstellung stand 2000 unter dem Titel Bestandsaufnahme: Mittels einer Depothängung, die der räumlichen Inszenierung den Charakter einer grundlegenden Inventur verlieh, zeigte sie an den eingezogenen Gitterwänden eine willkürlich erscheinende Auswahl aus der hauseigenen Sammlung von „DDR-Kunst“ und vermischte rigoros die künstlerischen Sujets und Qualitäten
Die Ahnung des Beobachters trog nicht – die Werke wanderten nach der „Bestandsaufnahme“ wieder in die Depots. Einzelnen von ihnen begegnete man in den folgenden Jahren in der Moritzburg indes schon, etwa im Rahmen von Personalausstellungen zu Wolfgang Mattheuer (1927–2004), Albert Ebert (1906–1976) und Otto Möhwald (1933–2016), diese aber blieben Ausnahmen, welche den Regelfall nur bestätigten. Schließlich mussten 18 Jahre (!) vergehen, um in Halle (Saale) dieser ersten eine zweite Ausstellung folgen zu lassen, welche auf jene rigorose Infragestellung einer ganzen Kunstproduktion mit dem Ausrufezeichen eines fachlich fundierten Konzeptes antwortete. Als erstes Museum überhaupt brach das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) unter der Leitung Thomas Bauer-Friedrichs (* 1976), seit 2014 Direktor des Hauses, mit der herablassenden Umgangsweise gegenüber der „Ost-Kunst“, die in den 1990er und 2000er Jahren die dominante Haltung im Kunstbetrieb und in den westlich geprägten Instanzen der staatlichen Kunstförderung gewesen war. Statt auf temporäre Sonderschauen zu setzen, die inzwischen auch andere Häuser, vor allem im Zuge der Jahrestagsfeiern zur friedlichen Revolution und der deutschen Wiedervereinigung mit Hilfe von zu diesen Jubiläen extra aufgelegten Fördermittelprogrammen ausrichteten, besann sich das Haus unter seiner Ägide wieder konsequent und ganz selbstverständlich auf die Erforschung, Präsentation und gezielte Erweiterung der eigenen Sammlungsbestände aus der SBZ, der DDR und der Transformationszeit.
Gegen die Geste einer temporären Inaugenscheinnahme setzt man in Halle (Saale) seitdem auf Nachhaltigkeit und Kontinuität: Im Jahr 2018 eröffnete das Museum eine Dauerausstellung unter dem Titel Wege der Moderne. Kunst in der SBZ/DDR 1945–1990