Wirtschaftspsychologie für Dummies. Ulrich Walbrühl

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Wirtschaftspsychologie für Dummies - Ulrich Walbrühl

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Wirtschaftspsychologie verfügt nicht über ein Monopol, wie es ihre Schwesterdisziplin, die Klinische Psychologie, hat. Diese hat sich durch ihr Produkt »psychologische Psychotherapie« eine gute Stellung erarbeitet und konkurriert hier nur noch mit den Ärzten. In Unternehmen tummeln sich aber Wissenschaftler unterschiedlicher Fachbereiche und bringen ihre Fachkompetenzen ein. Wesentliche Wettbewerber sind hier:

       Betriebswirte

       Volkswirte

       Soziologen und andere Sozialwissenschaftler

       Pädagogen

       Juristen

      Betriebswirte

      Betriebswirtschaftler oder kurz »BWLer« haben in der Wirtschaft eine ähnlich beherrschende Stellung wie die Ärzte im Gesundheitswesen. Sie sind die Ersten, an die man denkt, wenn es darum geht, Unternehmen aufzubauen und zu leiten. Oft wird die BWL mit Wirtschaftspsychologie im Nebenfach kombiniert. Dies belegt, wie wichtig es ist, sich mit den psychologischen Faktoren im Unternehmen zu beschäftigen. Für Sie als Wirtschaftspsychologen ist es wichtig, sich mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen auseinanderzusetzen, denn einerseits wollen Sie das Unternehmen ja verstehen und andererseits die Sprache Ihrer Chefs oder Auftraggeber sprechen. Sehr wahrscheinlich, dass Sie es da mit BWLern zu tun haben.

      Volkswirte

      Ebenfalls Wirtschaftswissenschaftler, hat der Volkswirt eher eine übergreifende Perspektive auf die Wirtschaft. Profane Dinge wie die Frage, wie ein Produkt an den Mann gebracht wird, interessieren hier weniger. Es geht eher darum, wie die Wirtschaft insgesamt zum Brummen gebracht werden kann. Gelegentlich begegnen sich Wirtschaftspsychologen und Volkswirte als Kollegen im Rahmen einer gemeinsamen Tätigkeit innerhalb einer Unternehmensberatung: Inhaltlich kommt man sich zwar nicht in die Quere, doch die Betrachtung derselben Fragestellung aus unterschiedlichen Perspektiven kann durchaus zu einer positiven, sich ergänzenden Zusammenarbeit führen.

      Soziologen und andere Sozialwissenschaftler

      Mit den Soziologen haben die Psychologen viel gemeinsam, etwa die empirische Vorgehensweise oder das große Repertoire an mathematisch-statistischen Verfahren. Der Fokus ist zwar ein bisschen anders, denn der Psychologe schaut auf das Individuum in der Organisation, der Soziologe eher auf das Kollektiv, aber thematisch sind die Unterschiede minimal. Umso erstaunlicher, dass man voneinander nichts wissen will und mehr nebeneinanderher als miteinander arbeitet. Allerdings kann man sagen, dass die Psychologen in den letzten Jahren die Kollegen aus der Soziologie und den anderen Sozialwissenschaften etwas ausgestochen haben. Das sieht man an den Stellenanzeigen, in denen es häufig heißt: »Für diese Position wünschen wir uns einen Betriebswirt, Psychologen oder sonstigen Sozialwissenschaftler«. Hier ist die Rangfolge klar dargestellt.

      Pädagogen

      

Das DAX-Unternehmen Henkel hatte acht Jahre lang mit Kathrin Menges eine Pädagogin als Personalchefin, was allerdings in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht angekommen ist und daher kaum Auswirkungen auf das Ansehen der Pädagogen in der Wirtschaft hat.

      Juristen

      Das Spannende an Juristen ist: Sie befassen sich genauso wie Psychologen mit den Regeln des menschlichen Verhaltens. Dies tun sie aber nicht auf Basis der Frage »Wie ticken die Menschen wirklich?«, sondern eher nach der Maxime »Wie sollten die Menschen miteinander umgehen, damit das Zusammenleben klappt?«. Dass das ein großer Unterschied ist, ist klar. Zudem haben die Juristen Bücher, in denen alle Regeln aufgeschrieben sind, die dann nur noch angewendet werden müssen, während die Psychologen auf der Suche nach den nicht ganz so offensichtlichen Mechanismen noch nicht auf ein komplettes Handbuch zurückgreifen können. Das macht die Zusammenarbeit nicht ganz leicht. Auf jeden Fall sind Juristen häufig in den oberen Etagen von Organisationen anzutreffen, und als Wirtschaftspsychologe muss man sich überlegen, wie man mit ihnen reibungslos klarkommt, denn an den Entscheidern kommt man nicht vorbei.

      

Als Unternehmenslenker scheinen Juristen immer weniger infrage zu kommen. Ihr Anteil unter den Vorstandschefs der großen Konzerne ist über die letzten Jahre deutlich gesunken und bleibt weit hinter dem Anteil an Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren zurück. Aus Karrieregründen kann das Jurastudium heute also nicht mehr unumwunden empfohlen werden.

      Standing und Image der Psychologen im Unternehmen

      »Können Sie mir bitte sagen, wie ich zum Bahnhof komme?« – »Tut mir leid, den Weg kenne ich leider auch nicht, aber gut, dass wir darüber gesprochen haben.«

      Das Image der Psychologen in der Öffentlichkeit ist durch die bekannteste Gruppierung, die klinischen, therapeutisch arbeitenden Psychologen geprägt. Diese tragen Cardigan, Birkenstocks und Bart, nicken viel und sagen wenig, sind freundlich, sympathisch und leicht schrullig. Gelegentlich haben sie einen Geistesblitz, der ihre Patienten auch weiterbringt, im Allgemeinen sind sie harmlos und ziehen keine Wurst vom Teller.

      Stärken von Wirtschaftspsychologen

Bereich Standing Bemerkung
Diagnostik: Einstellungs- und Auswahlentscheidungen gut bis sehr gut durch Assessment-Center-Methode und

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