Die größten Klassiker der deutschen Literatur: Sturm und Drang. Johann Gottfried Herder
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Schallt, ihr Trompeten!
Tönet, ihr Flöten!
Dampfet, Pasteten!
Steiget, Raqueten! Da Capo.
Schnarrt, Bratenwender!
Weht, goldne Bänder,
Vom hohen Geländer!
Jauchzt Völker und Länder,
Fertig ist, fertig ist, fertig ist der Kalender!
Echo vom Johannis-Turm Kalender! Kalender! Kalender!
Grabschrift auf einen wichtigen Mann
Beim Grab des Herrn von Degenband
Da weint' niemand und lacht' niemand;
Was aus der Seel' ward nach der Hand,
Das weiß niemand und fragt niemand.
Als einige glaubten von dem Verfasser Pedanten gescholten zu sein
So oft ich auf Pedanten schalt,
Glaubt ja nicht, daß es euch mit galt.
Denn wen ich soll Pedanten nennen,
Den muß ich für gelehrt erkennen.
An Herrn Tischbein
Gib was du willst mir in die Hand,
Buch oder Kiel, zeigt nur der Kopf Verstand.
Trostgründe für Clemens wegen dem Tode Theodors
Ach, guter Clemens, schweig mit deiner Klage still,
Denn Tempel und Parnaß verlor an ihm nicht viel.
Auf die Weiber in Göttingen, die Schleier um sich hängen, die nur das Gesicht bloß lassen
Bedeckt nur das Gesicht, und glaubet meinen Lehren:
Wer euch bis dorthin mißt, der wird euch ganz entbehren.
Auf ebendieselben, worunter einige sehr häßlich waren
Nur das Gesicht bedeckt, läßt dort aus Eifersucht
Athen die Frauen gehn.
Göttingen läßt aus gleicher Eifersucht
Nur die Gesichter sehn.
Auf die Montgolfieren
Der Brite, stolz und schwer,
Beherrscht das Meer;
Der Franzmann, leicht wie Duft,
Die Luft.
Auf einen gewissen Herrn der sehr glücklich einen Narren nachmachen konnte
An einen Komödianten
Ich zweifle ob du je den Narrn nachahmen lernst
So wie dein Freund es kann, denn der ists oft im Ernst.
Geburtstagslied für den Sohn Wilhelm
Blauaugigt' Gesichtchen!
Guck, ach! welche Lichtchen!
Guck, guck: Eine, Zweie
Und übers Jahr, No wei –
So sind es Ein, zwei, drei!
Was fällt den Leuten ein?
Es soll wohl gar mein Burz-Tag sein?
Ja, ja er ists,
Geschwisterchen wißts,
Stürzt lustig und munter
Die Treppen hinunter!
Auf der Welt ist kein Spaß
Ohne blitzblauen Hintern und Grind auf der Nas'.
Laßt die Tee-Tassen rasseln und die Trink-Gläser klingen!
O! gingen! O! gingen! O! gingen!
Seht wie ich trinke! Es fließt mir so nett
Bei Tag in den Magen, wie des Nachts in das Bett.
Nun Wilhalmchen, komm,
Leb lange frisch, trocken und fromm.
Und iß (man wird nur einmal geboren)
Dir heut einen Schnurrbart bis hinter die Ohren.
Echo, das ist,
Repetier-Arie (Mit Trompeten Schwärmer und Raketen)
In der Welt ist kein Spaß
ohne blitzblauen Hintern und Grind auf der Nas'
Nett
ins Bett,
– Nur einmal geboren –
Schnurrbart bis hinter die Ohren,
Ein Leben das den Schnurrbart entbehrt
Ist keine Steckluladel wert
Leben ohne Bärt'
keine Stecknadel wert!
Vivat.
Ode an mein Vaterland
O könnt ich dich, mein Darmstadt, wieder küssen,
Wo nie ein Schneider mir die Ruhe wehrt
Und wo beim eignen Wein mich nie in meinen Schlüssen
Ein Conto stört,
Wo mich, gleich weit vom Geizen und vom Borgen
Kein steiles Glück und nicht Verachtung drückt,
Wo Amor nie, straft er mich gleich mit Sorgen,
Pedellen schickt.
Zum Schluß
Ew. Wohlgeboren schicke hier
Das gestern Abend versprochene Bier.
Obs gut ist kann voraus nicht wissen
Hätt erst draus selber trinken müssen.
Aus einer Flasche Gestalt und Gesicht