Klinische Hypnose und Hypnotherapie. Agnes Kaiser Rekkas

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Klinische Hypnose und Hypnotherapie - Agnes Kaiser Rekkas Hypnose und Hypnotherapie

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      Die ideomotorische Traumarbeit ist aufgezeichnet und zur Illustrierung der therapeutischen Wirkung mit Patientenberichten (wie z. B. die Traumbeschreibung „Erdbeeren mit Vanillesoße“) vervollständigt.

      Breiter Raum wird der Technik der Selbsthypnose, welche mit ihrer Betonung zur Selbständigkeit des Patienten als Tragbalken der Therapie fungieren kann, gegeben.

      In bestimmten Bereichen, wie in der Kindertherapie, in der Therapie bei Menschen mit Depressionen oder bei psychosomatisch Erkrankten, unterscheiden sich die Konzepte im Vorgehen oft grundsätzlich oder weisen der Erfahrung nach besondere Eigenarten auf. Das Lehrbuch versucht, dieser Tatsache mit entsprechenden Kriterien und Beispielen für die Anwendung von Hypnose gerecht zu werden. Zu jedem Themenbereich finden sich außerdem Hinweise auf weiterführende Literatur.

      Die Übungsbeschreibungen und Anleitungen im Wortlaut sollten als Beispiele und Anregungen verstanden werden. Man achte aber sensibel darauf, nichts zu übernehmen, was im Konzept oder inhaltlichen Bild nicht stimmig mit der eigenen Persönlichkeit ist. Dann sollte man den Text entsprechend abwandeln oder sich animiert fühlen, etwas ganz Neues zu erfinden. Generell ist es das Anliegen dieses Lehrbuches, die Basis der hypnotherapeutischen Strategien und Methoden zu beschreiben; auf dieser Grundlage will es seine Leser ermutigen, im Rahmen des eigenen Repertoires und/oder Therapieansatzes zu experimentieren und sich Neuland zu erobern.

      In einem Anhang bieten fünf Fragebögen ausreichend Material, um sowohl in der Ausbildungs- und Supervisionsgruppe als auch in der persönlichen Reflexion wesentliche Kriterien in der Arbeit mit Hypnotherapie zu überprüfen. Mit jeweils unterschiedlicher Intention setzt jeder Fragebogen einen anderen Fokus, um das ganze Spektrum von der Eigenbefindlichkeit des Therapeuten bis hin zu strukturiertem Vorgehen in der Gestaltung der Hypnosesitzung abzudecken.

       Agnes Kaiser Rekkas

       München, August 1998

      * Ich bin eine Frau, sicher eine bewußte Frau, eine Therapeutin, ein weiblicher Therapeut, und natürlich habe ich Patientinnen. Der Einfachheit halber schreibe ich aber im weiteren von dem Therapeuten und dem Patienten. Die Lösung mit „TherapeutIn“ etc. halte ich nicht für überzeugend. Ich weiß, daß ich damit Kritik provozieren werde; mein Anliegen ist aber die Vermittlung von Konzepten und Techniken in einer Form, die möglichst wenig kompliziert ist.

Teil eins

      Kapitel 1

      ▶ Grundlagen

       1.1 In Hypnose ‚beamen‘ und a ist das Problem?

       Ein morgendlicher Telefonanruf:

      Eine Männerstimme: „Bin ich da richtig bei Frau Dr. …?“

      Ich: „Ja, Sie sind richtig.“

      Der Herr: „Ich interessiere mich für Hypnose.“

      Ich, freundlich: „Ja?“

      Der Herr: „Ich möchte, daß Sie mich in Hypnose versetzen, damit ich meine Angst loswerde.“

      Na, das ist alltäglich, und ich reagiere sachlich: „Hm, im Prinzip kann Hypnose in der Angsttherapie sehr erfolgreich eingesetzt werden. Von wem kommen Sie denn, wer hat Sie an mich empfohlen?“

      Der Herr: „Ich komme über diesen Verein, wie heißt er gerade noch, ‚Verein für Deutsche Hypnose‘.“

      Ich: „Aha, über die ‚Deutsche Gesellschaft für Hypnose‘.“

      Der Herr: „Richtig, über die Therapeutenliste der ‚Deutschen Gesellschaft für Hypnose‘.“

      Im stillen denke ich mir: „Typisch. Wieder ein Artikel in der Radiozeitschrift oder in einem Heftchen in der Arztpraxis und einem schon bekannten dummen Mythos aufgesessen oder womöglich noch etwas aus meiner eigenen Feder in einem Gesundheitsmagazin und nicht offen für Bekehrung … und dann darunter die MEG- und DGH-Adresse …“

      Der Herr unterbricht mein Räsonieren: „Wissen Sie, ich mache schon eine Psychotherapie, eine ganz normale. Jetzt will ich aber endlich meine Angst weghypnotisiert haben.“

      Ich betone nochmals, daß Hypnose prädestiniert in der Behandlung von Angstsymptomen eingesetzt werden kann, informiere den Herrn aber auch, daß Symptome meistens ja ihre Geschichte und auch einen Sinn haben, so daß man sie nicht einfach „wegzaubern“ dürfe, was auch nicht funktioniere. In Hypnose könne leider, aber eigentlich auch glücklicherweise, niemand anderer für einen selbst das Problem erledigen. Dagegen verhelfe der veränderte Bewußtseinszustand der Hypnose einem aber dazu, ganz selbständig neue Kräfte zu mobilisieren, so daß man letztendlich selber das Problem lösen könne. Das sei doch auch viel besser. Und außerdem befände er sich ja schon in Therapie …

      Ich komme nicht weit:

      Der Herr: „Und das Rauchen? Können Sie mich nicht dafür in Hypnose ‚beamen‘, damit ich aufhören kann?“

      „Oh, là, là ein hartnäckiger Fall“, geht mir durch den Kopf.

      Ich erkläre weiter, daß Hypnose nur in einen psychotherapeutischen Rahmen eingebettet angewendet werden sollte. Auch ich würde Hypnose ausschließlich innerhalb meiner Psychotherapien einsetzen. Und da er sich schon in einer Therapie befände, bliebe mir nur übrig, ihm eine Empfehlung zu geben, und ob er diese anhören wolle.

      Der Herr: „Werden Sie mich jetzt durchs Telefon hypnotisieren?“

      Amüsiert antworte ich: „Durchs Telefon? Eigentlich nicht, aber wer weiß, nichts ist unmöglich. Und Sie sind ja wirklich zu vielem bereit, um Ihre Angst zu verlieren. Das ist gut. Dann werden Sie auch erfolgreich sein!“

      Klingt wie eine klassische Suggestion, könnte sogar wirken, bei der Motivation …

      Pause.

      Gespannte Aufmerksamkeit auf der anderen Seite.

      Ich: „Wollen Sie meine Empfehlung nun anhören, um sich besser zu fühlen und sicherer zu werden?“

      Der Herr deutlich: „Ja.“

      Ich: „Lernen Sie Selbsthypnose! Kaufen Sie sich dazu das Buch Selbsthypnose von Brian Alman, studieren Sie es, machen Sie die Übungen und besprechen Sie alles mit Ihrem Therapeuten.“

      Der Herr, hörbar aus allen Wolken fallend: „Ich soll da selber was machen können?“

      Ich, die sich zufällig ergebende Chance nutzend: „Ja, Sie können, weil Sie wollen!“

      Der Herr, verwundert, aber sich öffnend: „Meinen Sie?“

      Ich: „Ja, ich meine nicht nur, ich bin sicher. Sie werden davon profitieren.“

      Der Herr: „Warum nicht?“

      Ich: „Ja, warum nicht. Alles Gute!“

      Dieses Gespräch gibt

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