Klinische Hypnose und Hypnotherapie. Agnes Kaiser Rekkas

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Klinische Hypnose und Hypnotherapie - Agnes Kaiser Rekkas Hypnose und Hypnotherapie

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fast identischen Anruf, auch was die nachträgliche Frage nach der Raucherentwöhnung anbelangt, nur unterschieden durch die Aufzählung aller bisher durchlaufenen therapeutischen und medizinischen Stationen (zur Beseitigung einer Schlaflosigkeit der Aufenthalt im Schlaflabor etc.) und durch den Hilferuf:

       „Sie sind meine letzte Rettung!“

      Die ganz besonderen ‚Hypnosephänomene‘, die von uns Hypnotherapeuten, ob wir es wünschen oder nicht, wie automatisch Besitz ergreifen

       Der Glaube des Laien:

      Hypnose ist nur bei leichtgläubigen und einfältigen Personen anwendbar.

      Hypnose erzeugt Abhängigkeit.

      In Hypnose benimmt man sich auf peinliche Art und Weise.

      In Hypnose erzählt man widerstandslos alles über sich.

      Aus dem hypnotischen Zustand kann man eventuell nicht zurückkehren.

      In Hypnose geht man in eine Art Koma.

      Jemand anderer kann einen im hypnotischen Zustand zu unfreiwilligen Aussagen oder Handlungen mißbrauchen.

      In Hypnose ist man dem Therapeuten ausgeliefert.

      Jemand anderer (der Hypnotiseur oder der Hypnotherapeut) könne für einen etwas auf magische Art und Weise (möglichst innerhalb einer Sitzung) erledigen.

      Der Hypnotherapeut ‚versetzt einen in Hypnose‘ und manipuliert dann am Symptom, bis es weg ist.

       Die immer noch verbreitete Ansicht in Fachkreisen:

      Nur bestimmte (suggestible, ‚einfach strukturierte‘, ‚hysterische‘) Leute sind „hypnotisierbar“.

      Hypnose ist einfach nur Entspannung.

      Hypnose ist ein schlafähnlicher Zustand.

      Hypnose deckt Probleme nur zu.

      In Hypnose wird (gefährlicherweise) nur symptomorientiert gearbeitet.

      Hypnose ist bei Depressionen kontraindiziert, sogar gefährlich wegen angeblicher Begünstigung suizidaler Tendenzen und starker Abhängigkeit vom Therapeuten.

      Hypnose ist das Eintrichtern einfacher positiver (und natürlich unwirksamer) Formeln.

      Kurzgefaßt: Der hypnotische Zustand entkrampft physisch und psychisch. Durch Tiefenentspannung mit vegetativer Umstellung bzw. Harmonisierung wird somatische Heilung unterstützt.

      Psychisch wird mehr Freiraum gewonnen, mental werden innere Bezugsrahmen erweitert und Handlungsspielräume vergrößert. Insgesamt können wir von einer Stärkung der Persönlichkeit im positiven Sinne ausgehen, womit die Autonomie des Patienten gefördert wird. Traumata können aufgefunden und bearbeitet werden. Hypnose verändert innere Bilder.

      Gute Erfolge lassen sich in der Schmerztherapie und in der Behandlung psychosomatischer Krankheiten verzeichnen.

      Nach Milton Erickson beschreiben vier Worte, die alle mit dem Buchstaben ‚E‘ anfangen, die Hypnose: Excitement – Experiment – Experience – Enjoyment

      Hypnose ist:

       – primär entspannend, somit entängstigend (ent„eng“stigend) und tief erholsam;

       – ein veränderter Bewußtseinszustand mit ausgeprägten Alpha-Phasen in der rechten Hemisphäre;

       – ein aktiver, wacher, geistig aufmerksamer Zustand;

       – im therapeutischen Sinn ein schöpferischer Zustand des Lernens und der Neuorientierung;

       – die Hypnotisierbarkeit ist ein natürliches Phänomen, allerdings situations- und kontextabhängig;

       – ist keine Therapie, sondern eine Methode, bei der Psychotherapie mit spezifischen Techniken im Trancezustand erfolgt;

       – ein Verfahren, das die Suggestibilität erhöht, wobei kritisches Denkvermögen und ethisches Werteurteil unverändert aufrecht erhalten bleiben.

       – Dissoziation, d. h. gleichzeitiges Erleben von hier und dort, zwei unterschiedlichen Zuständen

       – veränderte Zeitwahrnehmung, Zeitverzerrung

       – Amnesie oder Hyperamnesie

       – Zeitregression/-progression

       – Anästhesie/Analgesie

       – Halluzination

       – Katalepsie (Handlevitation) und ideomotorisches Signalisieren

       – Veränderung der Körperwahrnehmung/des Körperschemas

       – Dissoziation eines Körperbereiches

       – Hypermnesie, verbesserte Erinnerungsfähigkeit

       – ‚Trancelogik‘, was eine Bereitschaft für flexiblere Denkvorgänge durch geistige Akzeptanz von konträren Inhalten bedeutet

      Somatisch:

       – Kopf sinkt, glatte, entspannte Gesichtszüge, Blässe im Gesicht, Darmgeräusche

       – vertiefte, ruhige Atmung – Veränderung der Pulsfrequenz

       – sparsame, verlangsamte Bewegungen, evtl. Katalepsie

       – Verschwinden oder Verzögerung von Reflextätigkeit

       – verringerter Hautwiderstand, verlangsamter Metabolismus, verzögerte allergische Reaktion

       – vegetative Beeinflußbarkeit (Durchblutung, Blutdruck, Magensäureproduktion etc.)

       – Senkung der Katecholamine und Glukokortikoide im Blutspiegel

       – Zunahme der Lymphozytenzahl 20 Minuten nach der Hypnose

      Mental:

       – verlangsamte Reaktionsbereitschaft

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