SPUK. Howard Phillips Lovecraft
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Читать онлайн книгу SPUK - Howard Phillips Lovecraft страница 6
»Deine Zustimmung-ist nicht erforderlich«, erwiderte Mrs. Nutter, sie fortwinkend. »Deine Tochter will unbedingt Hexe werden. Das reicht.«
»Sie ist nicht alt genug, um allein zu entscheiden«, sagte Elizabeth. »Auf das Alter kommt es nicht an«, erwiderte Mrs. Nutter.
»Was muss ich tun, um eine Hexe zu werden?«, fragte Jennet.
»Du musst jede Hoffnung auf den Himmel fahrenlassen«, erwiderte Mrs. Nutter, »und dich Satan weihen. Dann wirst du in seinem Namen getauft und wirst eine seiner Anbeterinnen. Du wirst die Macht haben, alle Menschen mit körperlichen Leiden zu schlagen - das Kom zu vernichten - Häuser zu verbrennen - und, so du willst, alle zu töten, die dich hassen oder dich belästigen. Möchtest du all dieses tun?«
»Ja, das möchte ich«, antwortete Jennet. »Das Böse gefallt mir mehr als das Gute, und ich sehe die Menschen lieber weinen als lachen; und wenn ich könnte, würde ich sie bestrafen, wenn sie über mich lachen, dass sie es bereuen werden bis an ihren Tod.«
»All das sollst du tun, und noch mehr«, antwortete Mrs. Nutter. »Du lässt also jede Hoffnung auf Erlösung fahren und weihst dich mit Körper und Seele den Mächten der Finsternis?«
Elizabeth, die immer noch von einer anderen Hexe im Seitenschiff festgehalten wurde, schüttelte in ohnmächtiger Wut die Arme und knirschte mit den Zähnen, stöhnte dann laut auf; doch ehe Jennet antworten konnte, vernahm man einen durchdringenden Schrei, der wie tausend Nadeln durch Mrs. Nutters Busen drang, und Alizon, die aus ihrem Versteck hervorgestürzt war, drängte sich durch den schrecklichen Kreis und stand neben der Gruppe in seiner Mitte.
»Lass sein, Jennet!«, rief sie. »Lass sein! Sprich die schändlichen Worte nicht aus, oder du bist für immer verloren. Komm mit mir, und ich werde dich retten.«
»Schwester Alizon!«, rief Jennet, sie überrascht anstarrend, »was tust du hier?«
»Frag nicht - komm«, rief Alizon und versuchte, ihre Hand zu ergreifen.
»Oh! Was ist das?«, rief Mrs. Nutter, die sich inzwischen teilweise von dem Schreck und der Überraschung erholt hatte, in die sie durch Alizons unerwartetes Erscheinen geworfen worden war. »Warum bist du hier? Wie hast du die Fesseln des Schlummers gelöst, mit denen ich dich band? Fort - fort - unverzüglich fort, du kannst diesem Mädchen nicht mehr helfen. Du kannst sie nicht retten. Sie ist bereits geweiht. Fort. Ich kann dich hier nicht schützen.«
»Ho! Ho! Ho!«, lachte die Stimme.
»Hörst du jenes Lachen nicht?«, rief Mrs. Nutter mit verstörten Blicken. »Geh!«
»Nicht ohne Jennet«, antwortete Alizon bestimmt.
»Mein Kind... mein Kind... auf meinen Knien flehe ich dich an, flieh«, rief Mrs. Nutter, sich vor ihr auf die Knie werfend... »Du weißt nicht, in welcher Gefahr du schwebst... oh, flieh, flieh!« Aber Alizon blieb fest.
»Ihr seid in Eurer eigenen Schlinge gefangen, Madam«, rief Elizabeth Device mit einem höhnischen Lachen. »Da Jennet eine Hexe werden muss, kann Alizon gleich mitgetauft werden. Eure Zustimmung ist nicht erforderlich, und auf das Alter kommt es nicht an - ha! Ha!«
»Fluch über das Böse«, rief Mrs. Nutter mit zitternder Stimme. »Was ist zu tun in dieser Not?«
»Nichts«, erwiderte die Stimme. »Jennet ist bereits mein. Wenn du oder ihre Mutter sie nicht gebracht hätte, wäre sie aus eigenem Antrieb gekommen. Ich habe sie beobachtet und ausgesucht. Ihr Schicksal ist besiegelt!«
Während diese Worte ausgesprochen wurden, glitt der Schatten des Abtes vor, berührte das schaudernde Kind mit seinem Finger auf der Stirn und verschwand mit einem klagenden Schrei. »Knie nieder, Jennet«, rief Alizon, »knie nieder und bete!«
»Zu mir«, antwortete die Stimme; »einer anderen Macht kann sie sich nicht mehr beugen. Alice Nutter, du hast versucht, mich zu täuschen, doch vergebens. Ich forderte dich auf, deine Tochter hierher zu bringen, und statt ihrer botest du mir das Kind einer anderen, das bereits mir gehörte. So springt man nicht mit mir um. Du kennst meinen Willen. Benetze ihr Haupt mit Wasser und weihe sie mir.«
Mit einem fürchterlichen Schrei sank Mrs. Nutter auf die Erde und schlug mit den Händen auf den Boden. Und alle Hoffnung wich aus ihrem Herzen.
H. P. Lovecraft: DAS PEABODY-ERBE
Ich habe meinen Urgroßvater Asaph Peabody nie gekannt, obgleich ich schon fünf Jahre alt war, als er auf seinem großen alten Besitz nordwestlich der Kleinstadt Wilbraham in Massachusetts starb. Es gibt noch die Kindheitserinnerung an einen dortigen Besuch, als der alte Mann krank im Bett lag; mein Vater und meine Mutter gingen in sein Schlafzimmer hinauf, aber ich blieb mit meinem Kindermädchen unten und sah ihn niemals. Man sagte von ihm, er sei reich, aber die Zeit nagt am Reichtum wie an allen anderen Dingen, denn selbst Stein ist sterblich, und allein das Geld konnte den verheerenden Wirkungen der immer höher werdenden Besteuerung gewiss nicht widerstehen und nahm mit jedem Tod ein bisschen mehr ab. Und es gab viele Tode in unserer Familie nach dem Dahingehen meines Urgroßvaters im Jahre 1907. Zwei meiner Onkel starben danach - einer fiel an der Westfront, und der andere ging mit der Lusitania unter. Da vor ihnen noch ein dritter Onkel gestorben war und keiner von ihnen je geheiratet hatte, fiel der Besitz nach dem Tod meines Großvaters im Jahre 1919 an meinen Vater.
Mein Vater war kein Mann der Provinz, obgleich die meisten seiner Vorfahren es gewesen waren. Er hatte kaum Neigung für das Landleben und unternahm keine Anstrengungen, sich um den geerbten Besitz zu kümmern. Er legte nur das Geld meines Urgroßvaters in Boston und New York an. Auch meine Mutter teilte mein Interesse für das ländliche Massachusetts nicht im geringsten. Doch sie hätten beide keinesfalls einem Verkauf zugestimmt, obgleich meine Mutter bei einer Gelegenheit, als ich gerade Ferien vom College hatte, vorschlug, den Besitz zu veräußern, aber mein Vater ließ das Thema fallen; ich erinnere mich noch, dass er plötzlich zu Eis wurde - es gibt keinen passenderen Ausdruck, um seine Reaktion zu beschreiben -, und an seine eigenartige Anspielung auf das Peabody-Erbe sowie an seine sorgfältig gewählten Worte: »Großvater sagte voraus, einer von seinem Blut würde das Erbe wiederbeleben.« Meine Mutter hatte spöttisch gefragt: »Welches Erbe? Hat dein Vater nicht fast alles ausgegeben?« worauf mein Vater nichts antwortete und den Fall auf diese Weise mit der eisigen Schlussfolgerung beschloss, es gäbe bestimmte gute Gründe dafür, dass der Besitz nicht verkauft werden könne, als sei er ein unveräußerliches Gut und entziehe sich jeder juristischen Prozedur. Doch er kam niemals auf den Besitz oder auch nur in dessen Nähe; die Steuern wurden regelmäßig von einem gewissen Ahab Hopkins, Anwalt in Wilbraham, gezahlt, der meinen Eltern über den Zustand des Besitzes berichtete, obgleich sie diese Berichte niemals lasen und jeden Vorschlag, das Haus instandzuhalten, mit den Worten ablehnten, damit werfe man nur gutes Geld hinter schlechtem her.
Der Besitz wurde absichtlich verlassen und aufgegeben; und verlassen blieb er auch. Der Anwalt hatte ein- oder zweimal halben Herzens versucht, ihn zu vermieten, doch selbst eine kurze Wirtschaftsblüte in Wilbraham hatte nicht mehr als ein paar vorübergehende Mieter in das alte Haus gebracht, und der Peabody- Besitz war der Zeit und dem Wetter ohne Erbarmen ausgeliefert. Er war also in einem traurigen Zustand des Verfalls, als er nach dem plötzlichen Tod meiner Eltern bei einem Verkehrsunfall im Herbst 1929 an mich fiel. Trotz der sinkenden Immobilienpreise nach Beginn der Weltwirtschaftskrise in jenem Jahr beschloss ich, mein Haus in Boston zu verkaufen und das Haus bei Wilbraham für mich zu renovieren. Meine Eltern hatten mir genug hinterlassen, so dass ich es mir leisten konnte, meinen Beruf als