SPUK. Howard Phillips Lovecraft

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SPUK - Howard Phillips Lovecraft

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gutes Farmland abgegeben hätte, ein Dom im Auge war. Es stimmt, das Farmland erstreckte sich rund um meinen Besitz von knapp vierzig Morgen, das meiste davon Wald - eine Landschaft sauberer Felder, Steinwälle, Zäune, an denen Bäume wuchsen und Gesträuch den Vögeln Unterschlupf bot. Altmännergeschwätz, dachte ich, veranlasst durch seine Verwandtschaft mit den Farmern, die mein Land umgaben; solide, kräftige Yankees, keinen Deut anders als die Peabodys, nur dass sie schwerer und vielleicht länger arbeiteten.

      Doch in dieser Nacht, als die Märzwinde in den Bäumen um das Gebäude heulten und sangen, wurde ich irgendwie von der Vorstellung gepackt, ich sei nicht allein im Haus. Es erklang ein Geräusch nicht so sehr von Fußschritten wie von einer Bewegung irgendwo oben, die sich nicht beschreiben ließ, nur dass sie an jemanden erinnerte, der in einem kleinen Raum umhergeht, hin und her, hin und her. Ich weiß noch, dass ich hinausschritt in den großen dunklen Raum, in den die freischwebende Treppe hinabführte, und in die Dunkelheit oben lauschte; das Geräusch schien nämlich über den Stufen zu schweben, manchmal deutlich, manchmal nur ein Huschen; während ich dort stand und lauschte, lauschte, lauschte und versuchte, seine Quelle zu identifizieren, versuchte, mir eine vernünftige Erklärung dafür zurechtzulegen, da ich es vorher nie gehört hatte, kam ich endlich zu dem Schluss, ein Baumzweig müsse so vom Wind gegen das Haus gedrückt werden, dass er es immer wieder streife, hin und her. Damit zufrieden, kehrte ich in meine Zimmer zurück und wurde nicht mehr dadurch gestört - nicht, dass es aufgehört hätte, denn das tat es nicht, aber ich hatte eine vernünftige Erklärung für seine Existenz gefunden.

      Für die Träume, die ich in jener Nacht hatte, eine vernünftige Erklärung zu finden, war weit schwieriger. Obgleich gewöhnlich nicht von Träumen verfolgt, war ich buchstäblich besessen von den phantastischsten Trugbildern des Schlafes, in denen ich eine passive Rolle spielte und allen möglichen Verzerrungen der Zeit und des Raumes, Sinnestäuschungen und dem wiederholten furchterregenden Anblick einer schattenhaften Gestalt mit spitzem schwarzen Hut und einer gleichfalls schattenhaften Kreatur an ihrer Seite ausgesetzt war. Diese erblickte ich dunkel, wie durch ein Glas, und die dämmrige Landschaft wie durch ein Prisma. Ich litt übrigens nicht so sehr unter Träumen, als unter Traumbruchstücken, die alle weder Anfang noch Ende hatten, sondern mich in eine unendlich bizarre und fremdartige Welt einluden, wie durch eine andere Dimension, die mir in der irdischen Welt jenseits des Schlafes nicht bewusst war. Aber ich überstand diese ruhelose Nacht, wenn auch etwas mitgenommen.

      Bereits am folgenden Tage erfuhr ich eine außerordentlich interessante Tatsache von dem Architekten, der herkam, um mit mir meine Pläne zur weiteren Renovierung zu besprechen, einem jungen Mann, der nichts auf die absonderlichen Ansichten über alte Häuser gab, die in abgelegenen ländlichen Gegenden so verbreitet sind. »Werdas Haus so betrachtet, würde nie auf die Idee kommen«, sagte er, »dass es ein Geheimzimmer hat - sehr gut versteckt - oder?«, erklärte er, seine Zeichnungen vor mir ausbreitend.

      »Und hat es das?«, fragte ich.

      »Vielleicht ein Priesterloch«, vermutete er. »Oder für entlaufene Sklaven.«

      »Ich habe es nicht gesehen.«

      »Ich auch nicht. Aber sehen Sie...« Und er zeigte mir an den Plänen, die er nach den Fundamenten und den Zimmern, wie wir sie kannten, rekonstruiert hatte, dass es oben an der Nordmauer, im ältesten Teil des Hauses, einen geheimen Raum geben musste. Bestimmt kein Priesterloch; unter den Peabodys gab es keine Papisten. Aber entlaufene Sklaven - vielleicht. Doch wenn das der Fall war, wieso war es so früh entstanden, bevor es genug Sklaven gab, die nach Kanada flüchteten, um die Existenz des Raumes zu rechtfertigen? Nein, das war es auch nicht.

      »Glauben Sie, dass Sie es finden?«, fragte ich.

      »Es muss dort sein.«

      Und so war es in der Tat. Geschickt versteckt, obwohl das Fehlen eines Fensters in der Nordwand des Schlafzimmers schon früher zu einer Untersuchung hätte geführt haben müssen. Die Tür zu ihm war in dem feinen Schnitzwerk verborgen, das die gesamte betreffende Wand schmückte, die aus rotem Zedernholz bestand; hätte man nicht gewusst, dass der Raum dahinter sein musste, würde man die Tür nicht gefunden haben, die keinen Griff besaß und nur durch Druck auf eine der Schnitzereien zu betätigen war, die der Architekt fand, nicht ich, denn ich hatte nie ein Talent für derartige Dinge gehabt. Es gehörte jedoch mehr zur Domäne eines Architekten als zu meiner, und ich blieb lange genug stehen, um den rostigen Mechanismus der Tür studieren zu können, bevor ich den Raum betrat.

      Es war ein enges Kabinett. Es war aber nicht so klein wie ein Priesterloch; ein Mann konnte aufrecht drei Meter oder so darin gehen, obgleich die Neigung des Daches es unmöglich machte, die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen. In Längsrichtung, ja; quer zum Dach, nein. Was mehr war, der Raum machte alle Anzeichen, in vergangener Zeit bewohnt gewesen zu sein, denn er war unberührt, es lagen noch Bücher und Dokumente herum, und es gab auch Stühle, die an einem kleinen Schreibtisch an einer Wand benutzt worden waren.

      Der Raum machte einen sehr absonderlichen Eindruck. Er war zwar klein, doch seine Ecken schienen verdreht, als wäre der Erbauer entschlossen gewesen, den Besitzer schlau hinters Licht zu fuhren. Außerdem waren auf dem Fußboden absonderliche Zeichnungen, von denen manche, ungefähr kreisförmig, in einer rohen und barbarischen Art in die Planken geschnitzt waren und an den inneren und äußeren Rändern alle möglichen, eigenartig abstoßenden Figuren zeigten. Der Schreibtisch war ähnlich abstoßend, denn er war nicht braun, sondern schwarz und machte überraschenderweise den Eindruck, als sei er angebrannt; er wirkte in der Tat, als habe er nicht nur als Schreibtisch gedient. Überdies lag auf ihm ein Stapel, der auf den ersten Blick aus sehr alten Büchern zu bestehen schien, die in irgendein Leder gebunden waren, sowie ein ähnlich gebundenes Gebilde, das wie ein Manuskript aussah.

      Es blieb jedoch kaum Zeit für eine genauere Untersuchung, denn der Architekt war bei mir, und hatte es, nachdem er alles gesehen hatte, was er wollte und was gerade ausreichte, um die von ihm vermutete Existenz des Raumes zu bestätigen, eilig, wieder hinauszukommen.

      »Sollen wir Vorbereitungen treffen, ihn einzureißen und ein Fenster einzubauen?«, fragte er. »Sie wollen ihn natürlich nicht behalten.«

      »Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Ich bin nicht sicher. Es hängt davon ab, wie alt er ist.«

      Wenn der Raum so alt war, wie er wirkte, würde ich natürlich zögern, ihn zu zerstören. Ich brauchte eine Gelegenheit, ein bisschen umherstöbern zu können, die alten Bücher zu untersuchen. Außerdem bestand kein Anlass zur Eile; diese Entscheidung brauchte nicht sofort getroffen zu werden; es gab andere Dinge, die der Architekt tun konnte, ehe einer von uns sich über den Geheimraum oben Gedanken zu machen brauchte. Dabei blieb die Sache vorerst.

      Ich hatte die feste Absicht, den Raum am nächsten Tag wieder aufzusuchen, doch es kam Verschiedenes dazwischen. Zunächst verbrachte ich noch eine sehr unruhige Nacht, Opfer immer wiederkehrender Träume außerordentlich beängstigender Art, für die ich keinerlei Erklärung hatte, denn außer als Begleiterscheinungen von Krankheiten hatte ich niemals einen Hang zum Träumen gehabt. Diese Träume drehten sich, vielleicht ganz natürlich, um meine Vorfahren, besonders um einen langbärtigen alten Burschen mit einem spitzen, schwarzen, seltsam geformten Hut, dessen Gesicht ich im Traum nicht erkannte, das aber in Wirklichkeit meinem Urgroßvater Asaph gehörte, wie eine Reihe von Familienporträts im unteren Flur mir am nächsten Morgen bestätigte. Dieser Vorfahre schien bei einer außergewöhnlich seltsamen Prozession durch die Luft begriffen, ganz als ob er flöge.

      Ich sah ihn durch Wände gehen, auf der Luft spazieren, Schatten zwischen Baumkronen werfen. Und wohin er auch ging, wurde er von einer großen schwarzen Katze begleitet, die die gleiche Fähigkeit besaß, die Lichtungen der Zeit und des Raums zu überschreiten. Auch zeigten meine Träume keinerlei Fortgang, bildeten noch nicht einmal jeder für sich irgendeine Einheit; sie waren eine zusammengewürfelte Folge von Szenen, an denen mein

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