Unser Fräulein Doktor Teil 2. Wolf- Dieter Erlbeck

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Unser Fräulein Doktor Teil 2 - Wolf- Dieter Erlbeck

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du dich mal nicht täuscht. Eine liebende Frau ist unter Umständen unberechenbar.“

      „Eine Frau“, fragte Babsi lauernd?

      „Sie ist zwar noch ein junges Mädchen, aber ich glaube sie besitzt die Reife einer Frau!“

      „Dann bin ich auch eine Frau.“

      „Natürlich mein Schatz“, sagte ich lachend und drückte ihr im Gehen einen Kuss auf die vor Aufregung gerötete Wange.

      Die nun folgende Unterrichtsstunde schlug wie eine Bombe ein.

      Mathe stand auf dem Programm und Herr Paul wollte sich offenbar revanchieren für den Streich mit dem Adventskranz und veranlasste eine unangemeldete Klassenarbeit, die sich gewaschen hatte.

      Uns rauchten im wahrsten Sinne des Wortes die Köpfe. Es handelte sich zwar um einen Bereich, den wir in den letzten Tagen intensiv bearbeitet hatten, aber mit einer Klassenarbeit zu einem so frühen Zeitpunkt konnten wir nicht rechnen, da Herr Paul ja in der Vergangenheit auch immer seine Gewohnheiten besaß, von denen er selten abwich. Eine dieser immer wiederkehrenden Gewohnheit war zum Beispiel eine Klassenarbeit anzukündigen und in den Stunden davor den Stoff noch einmal durchzugehen, so dass man sich erahnen konnte wie die Aufgaben in der Klassenarbeit gestellt wurden.

      Auch ich als guter Schüler hatte immense Schwierigkeiten und schaffte in der vorgegebenen Zeit mal gerade die Hälfte der Aufgaben, und da war ich mir nicht sicher ob sie richtig gerechnet waren? Ein Blick über die Schulter in Richtung Babsi zeigte mir, dass auch sie völlig daneben lag.

      „Schluss“, rief Herr Paul, „alle Arbeiten zur Mitte durchreichen.“

      „Weinert, sammle die Werke ein und bring sie in das Lehrerzimmer.“

      Auch das war liebe Gewohnheit, außer, dass jedes Mal ein Anderer einsammeln musste. Er schien da eine Liste erstellt zu haben, denn während meiner Schulzeit konnte ich mich nicht erinnern jemals zweimal aufgerufen worden zu sein.

      Babsi sammelte ein und verließ mit Herrn Paul die Klasse in Richtung Lehrerzimmer. Auch dort verlief alles nach einem bestimmten Ritual. Herr Paul öffnete eine nicht verschlossene Schublade, holte eine Mappe heraus, ließ die Klassenarbeiten dort hineinlegen, packte die Mappe wieder in die Schublade und schob sie zu.

      Dieser Umstand brachte mich spontan auf eine Idee, die ich aber noch für mich behielt!

      Ich wartete zunächst auf Babsi und nahm sie dann zur Seite:

      „Wie ist es bei dir gelaufen?“

      „Katastrophal.“

      „Bei mir auch.“

      „Paul darf diese Arbeit nicht auswerten.“

      Babsi lachte laut:

      „Und wie willst du das verhindern?“

      „Ich habe da so eine Idee.“

      „Um Himmels willen, nicht schon wieder!“

      Diesmal lächelte ich und sagte:

      „Der olle Paul ist leicht auszurechnen. Wie lange dauert es bis er eine Arbeit korrigiert?“

      „Mindestens eine bis zwei Wochen.“

      „Siehst du! Genau in dieser ersten Woche müssen wir zuschlagen und an die Arbeiten kommen.“

      „Wenn das so einfach wäre, hätten es schon andere probiert.“

      „Die sind vielleicht nicht so einfallsreich wie wir und die haben keine Steffi in der Klasse.“

      „Was hat Steffi mit unserer Klassenarbeit zu tun?“

      „Nichts.“

      „Und warum erwähnst du sie dann?“

      „Weil sie einen Papa hat, der in den E- Werken arbeitet.“

      „Ich glaube jetzt drehst du völlig durch.“

      „Irrtum! Steffis Papa ist der Schlüssel zum Erfolg!“

      „In Ordnung, ich sage nichts mehr und du trägst mir deine Idee vor. Einverstanden?“

      „Einverstanden! Steffi hat nichts weiter zu tun, als uns ein oder zwei leere Briefbögen zu besorgen. Damit haben wir die Grundlage geschaffen, einen offiziellen Brief von den E- Werken an unsere Schule zu schreiben, worin wir eine umgehende Überprüfung der elektrischen Anlage in unserer Schule, nach Schulschluss natürlich, ankündigen. Zu diesem Zweck muß für freien Zugang zu allen E- Verteilern im Hause gesorgt werden. Ich kenne jemanden im Boxverein der als Elektromonteur arbeitet und, wenn ich ihn bitte, in unsere Schule geht, die Arbeiten herausgibt, die wir dann korrigieren werden und ihm zurückgeben. Er legt sie an dieselbe Stelle und niemand merkt etwas.“

      Babsi stand mit offenem Mund vor mir:

      „Das klingt genial! Wenn das klappt bist du der Größte. Nur wie willst du alle Schüler und Schülerinnen dazu bringen, mit uns zusammenzutreffen und die Arbeiten berichtigen?“

      „Der Kreis wäre viel zu groß. Ich dachte nur an unsere Truppe.“

      „Monika auch?“

      „Natürlich auch Monika.“

      „Wird sie dichthalten?“

      „Sicher! Das hat doch nichts mit uns Beiden zu tun.“

      „Dann versuche dein Glück. Die Idee könnte Gold wert sein.“

      Wir hatten noch ausreichend Zeit Steffi zu informieren die sofort Feuer und Flamme war und sich, sobald sie zu Hause ist, darum kümmern wollte, denn je eher umso besser.

      Ich bereitete nachmittags schon mal den entsprechenden Text vor und telefonierte mit Mike, meinem Elektromonteur. Der lachte sich kringelig und versprach mir das Ding durchzuziehen.

      „Ich habe sogar noch von Tag der offenen Tür einen Overall von den E- Werken. Den haben sie damals aus Werbezwecken verschenkt.“

      „Na großartig“, sagte ich nur und hoffte jetzt nur noch auf Steffi.

      Gegen Abend kam dann der erlösende Anruf von ihr:

      „Ich habe ein paar Bögen von Papas Schreibtisch ergattert. Er hat nichts gemerkt. Willst du sie heute noch haben?“

      „Das wäre Spitze, dann kann ich den Brief sofort schreiben und umgehend in den Kasten stecken. Ach verdammt, die haben sicher eine Frankiermaschine?“

      „Daran habe ich natürlich auch gedacht. Ich habe zwei frankierte Briefumschläge mitgenommen. Einen als Ersatz falls du dich verschreibst.“

      „Du bist mit Geld nicht zu bezahlen, ich bin in fünfzehn Minuten bei dir.“

      „Tschüs, bis dann.“

      Den Brief schreiben war eine reine Formsache. Es klappte sogar auf Anhieb, ohne Fehler und ohne verschreiben.

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