Unser Fräulein Doktor Teil 2. Wolf- Dieter Erlbeck

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Unser Fräulein Doktor Teil 2 - Wolf- Dieter Erlbeck

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begann ich daher sehr vorsichtig, „dass ich sehr wohl zwischen Freundschaft und Liebe unterscheiden kann. Monika ist für mich ein richtiger Kumpel und eine Freundin, mit der man über alles sprechen kann. Vielleicht hat sie auch etwas mehr von mir erwartet, was ich ihr aber nicht geben konnte. Liebe dagegen ist ein unbeschreibliches Gefühl, ist ein Zustand, den man ein Leben lang erhalten möchte. Ein Zustand, der kribbeln, Kälteschauer, Wärmeschauer und Gänsehaut verursacht.“

      „Und das weißt du seit du eine neue Freundin hast?“

      „Ja“, bekannte ich kleinlaut.

      „Und wer ist es? Kenne ich sie?“

      „Du kennst sie schon länger.“

      „Doch nicht etwa Ute“, fragte sie erschrocken, denn die entsprach nicht ihren Wunschvorstellungen.

      „Nein“, antwortete ich, „nicht Ute. Babsi ist meine große Liebe.“

      „Was die kleine Blonde von dem Bauunternehmer Weinert?“

      „Genau die und versuche nicht sie mir auszureden.“

      „Warum sollte ich das?“

      „Weil du nicht so aussiehst als wenn du dich gleich vor Freude überschlägst.“

      „Sie muss ja nicht mir gefallen, sondern dir. Ich dachte du stehst mit Babsi auf Kriegsfuß?“

      „Das gehört der Vergangenheit an und bestand nur weil wir beide sehr eifersüchtig sind und uns gegenseitig mit anderen Mädchen beziehungsweise Jungen reizen wollten.“

      „Wissen ihre Eltern von eurer, wie du sagst Liebe?“

      „Sie wollten mich umgehend sprechen, nachdem sie davon erfuhren.“

      „Und? Wann wirst du sie beglücken?“

      „Schon längst geschehen.“

      „Und was haben sie gesagt?“

      „Ich soll Maschinenbau studieren und als Maschinentechnischer Leiter bei ihm anfangen.“

      „Donnerwetter. Und warum erfahre ich erst heute davon?“

      „Wir sind erst seit 5 Tagen ein Paar.“

      „Aber ihr wisst schon, dass ihr euch liebt?“

      „Natürlich.“

      „So natürlich finde ich das gar nicht.“

      Mit dieser Bemerkung ließ sie mich stehen und beschäftigte sich in der Küche.

      „Mal sehen was Papa sagt“, ließ sie sich noch verlauten und dann verließ auch ich die Küche und erledigte meine Hausarbeiten. Anschließend zog ich mein Trainingszeug an und machte mich mit ein paar Runden um die Blöcke warm.

      Als es am Abend bei uns klingelte stürmte ich zur Tür, öffnete sie, nahm meine Babsi in die Arme und küsste sie als hätten wir uns ein paar Wochen nicht gesehen. Dabei achtete ich nicht auf meine Eltern, die im Halbdunkel des Flures standen und uns zuschauten.

      „Und? Hast du es ihnen erzählt“, fragte Babsi flüsternd?

      „Natürlich habe ich das getan“, flüsterte ich zurück.

      „Dürfen wir auch einmal“, hörte ich die Stimme meines Vaters.

      „Entschuldigung“, sagte Babsi, „aber wir haben uns seit heute Mittag nicht mehr gesehen.“

      „Das ist ja auch eine Ewigkeit her“, versuchte mein Vater zu witzeln, dann reichte er Babsi die Hand.

      „Geschmack hat er mein Sohn“, sagte er anschließend anerkennend, „ich hatte dich gar nicht so hübsch in Erinnerung.“

      Da es im Flur nicht sehr hell war, bemerkte auch keiner wie sie vor Verlegenheit leicht rot wurde.

      Mama nahm Babsi ohne Umschweife in die Arme und drückte sie lange und innig, damit niemand ihre Tränen sehen sollte. Irgendwann musste sie sich aber trotzdem trennen und wischte sich dann mit einer fahrigen Bewegung das Feuchte aus den Augen.

      Auch Babsi schien gerührt und schluckte zweimal bevor sie begann:

      „Ich freue mich bei Ihnen sein zu dürfen und soll schöne Grüße von meinen Eltern bestellen und die würden sich sehr freuen, wenn sie uns morgen, nach Dieters Kampf, die Ehre, bei einem kleinen Empfang, zu seinen Ehren, erweisen würden?“

      Sie holte tief Luft und lachte:

      „Den Satz habe ich eine Stunde lang geübt. Jetzt dürfen Sie auch nicht nein sagen.“

      Meine Mutter musste sofort wieder gegen die Tränen kämpfen, als sie sagte.

      „Mein Gott bist du ein süßes Geschöpf! Jetzt kann ich verstehen, dass du Dieter den Kopf verdreht hast.“

      „Das sollten wir aber lieber nicht diskutieren, wer wem den Kopf verdreht hat“, lachte Babsi einmal mehr ihr glockenhelles Lachen, das ich unter Tausenden herausfinden würde.

      „Ach dann erzähle doch mal“, versuchte mein Vater sie zum reden zu animieren, während wir uns ins Wohnzimmer bewegten.

      „Ein kleines Geheimnis dürfen wir doch für uns behalten“, sagte sie später, „aber nachdem wir uns mit allen möglichen Eifersüchteleien heiß gemacht hatten, entschlossen wir uns diesen Kampf aufzugeben und uns unsere Liebe einzugestehen.“

      „Ihr redet von Liebe, obwohl ihr noch zur Schule geht“, fragte mein Vater, „und eure Zukunft erst einmal planen müsst.“

      „Darf man sich als Schüler nicht lieben“, fragte Babsi in entwaffnender Weise mit ihren strahlenden blauen Augen, die mir bei jedem Tag unserer Liebe noch schöner zu werden schienen.

      „Das ist sicherlich eine Frage was der Einzelne unter Liebe versteht und wie weit man damit gehen darf oder kann?“

      Mein Vater wirkte jetzt etwas ernster.

      „Unter Liebe verstehe ich wenn man mit einem Jungen oder angehenden Mann ein ganzes langes Leben verbringen möchte und glaubt, ohne ihn nicht mehr leben zu können. Wenn man schon unruhig wird, weil man ihn zwei Stunden nicht mehr gesehen hat, wenn man Gänsehaut bekommt nur bei seiner Berührung, wenn das Herz flattert, die Hände zittern und Schauer durch den Körper jagen wenn man sich in den Armen liegt. Das verstehe ich unter Liebe.“

      „Und das weißt du seit, wie ich gehört habe, fünf Tagen“, hakte mein Vater nach, während Mama weiter mit den Tränen kämpfte?

      „Nein, natürlich schon viel länger, denn ich sah Dieter täglich und in unserer Gruppe begrüßen wir uns immer mit einem Kuss. Dabei stand ich immer kurz vor einem Ohnmachtsanfall und durfte mir nichts anmerken lassen. Und wenn er mich berührte bekam ich eine Gänsehaut, dass mich die anderen fragten, frierst du? Und wenn er eine Andere küsste hätte ich ihr am liebsten die Augen ausgekratzt.“

      Während mein Vater still in sich hinein lächelte, nahm meine Mutter ihre Hand und streichelte sie.

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