Traumwandler. Julia Skye

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Traumwandler - Julia Skye Traumwandler

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Ist schon alt.” Ich klickte die unbekannte Nummer weg und schaltete es aus. Normalerweise schaltete ich mein Handy nie aus – meine Eltern wären stolz auf mich.

      Ich war froh, dass wir beinahe schon an Caros Haus waren. Selbst wenn es von hier aus nur eine fünfminütige Taxifahrt war, bevor ich mich meinen Eltern stellen musste, konnte ich diese Zeit für mich alleine gebrauchen.

      Keiner von uns sagte mehr etwas, bis wir an Caros Haus ankamen.

      Während der Taxifahrer ihr Gepäck aus dem Kofferraum holte, umarmten wir uns. “Du schreibst mir, okay?”, sagte sie.

      “Sobald mein Handy wieder angeschaltet ist”, versprach ich. “Und natürlich erst, wenn ich in meinem Zimmer bin, weg von meinen Eltern”, fügte ich noch hinzu.

      Sie schüttelte den Kopf. “Ja”, sagte sie nur, in einem seltsamen Ton. “Man sieht sich.”

      “Ja”, erwiderte ich genauso. Ich war erleichtert, dass nichts Krasses mehr passiert war, um das sie sich Sorgen machen musste.

      Sie drehte sich gerade zum Gehen, als mein Handy erneut vibrierte.

      Caro wandte sich wieder um, ihre Tasche in der Hand. “Ich dachte, du hast es ausgeschaltet?”

      Ich versuchte, das mulmige Gefühl in meinem Magen zu ignorieren. Ich fühlte mich wie in einem von diesen Hacker-Horror-Filmen. “Ja”, sagte ich, um einen lässigen, neutralen Ton bemüht. “Vielleicht ist der Akku leer.”

      Sie warf mir einen eindringlichen Blick zu, nickte aber nur. “Ja, okay”, sagte sie nur. “Naja, bis dann.” Sie lief zu ihrem Haus.

      Ich konnte ihren Blick spüren, bis das Taxi um die Ecke gebogen war.

      Meine Hand zitterte leicht, als ich mein Handy aus der Tasche holte. Es war angeschaltet.

      Zehn verpasste Anrufe von meiner Schwester. Fünf von einer unbekannten Nummer.

      Und eine Nachricht von der Nummer.

      Es war ein Foto.

      Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu schreien.

      Auf dem Bild war ein Wald zu sehen. Links stand ein Wolf – der Wolf, den ich gesehen hatte. Er war wirklich gigantisch. Sein Fell war überdeckt mit Eiskristallen und Blut. Der Boden unter ihm war damit getränkt.

      Was mich aber noch mehr schockte war, dass ich auf der rechten Seite des Bildes saß – überdeckt mit Blut. Es war genauso, wie ich es in Erinnerung hatte – als hätte jemand ein Foto von meinem Traum gemacht!

      Ich kniete auf dem Boden und sah zu dem Wolf hoch, mit geschockter Miene.

      Mein Herz raste.

      Was zur Hölle ging hier vor sich? Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Es war ein Traum. Hatte sich jemand in mein Gehirn gehackt und ein Bild von meiner Erinnerung gemacht? Was – wie -?

      Ein Geräusch neben mir ließ mich auffahren. Es war nur der Taxifahrer, der die Türe geöffnet hatte.

      “Ma’am, wir sind angekommen”, sagte er, leicht vorsichtig, als erwartete er, dass ich gleich ohnmächtig werden würde.

      Ich glaube, ich nickte. “Ja”, sagte ich. Ich drückte ihm einen Geldschein in die Hand; vermutlich das Doppelte von dem, was ich ihm schuldete. Dann packte ich meinen Trolley und machte mich auf in Richtung Haus. Auf dem Weg zur Eingangstüre ließ ich mein Handy unauffällig in einen Busch gleiten.

      Ich würde einfach sagen, ich hätte es in London verloren. Oder fallengelassen.

      In meinen Ohren rauschte es. Ich hoffte, meine Eltern würden mir meine Ausrede, dass ich zu müde war, um zu reden, abkaufen.

      Ich klingelte.

      Anstatt des normalen Klingeltons, den ich gewohnt war, hörte ich plötzlich das Jaulen eines Wolfes.

      Ich schreckte zusammen, stieß einen lauten Schrei aus und fuhr herum; in Erwartung, das Biest würde nun mitten in unserem gemütlichen englischen Garten stehen, drauf und dran, mich zum Abendessen zu verspeisen – stattdessen stand dort meine Schwester.

      “Melody”, stieß ich aus. “Was machst du denn hier?”

      “Geh zurück”, sagte sie.

      “Was?”, keuchte ich. “Wie meinst du das?”

      “Rose?”, hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir. “Alles in Ordnung, Liebes?”

      Ich wirbelte herum; vor mir stand meine Mum. Sie sah mich verwirrt und leicht besorgt an. “Ist alles in Ordnung, Rose?”, wiederholte sie, dieses Mal klang ihre Stimme merkwürdig.

      Ich fragte mich; warum sie nicht ausrastete, immerhin war Melody -

      Als ich mich wieder umdrehte, war unser Garten leer. Keine Melody. Und erst recht kein übergroßer Wolf mit gefletschten Zähnen. Nur unsere Tulpen und Rosen.

      Oh Gott.

      Ich drehte mich wieder zu meiner Mum. “Hi”, sagte ich. “Ich...ähm, tut mir leid, ich bin ein wenig müde.” Ich wartete ihre Antwort gar nicht ab, sondern quetschte mich an ihr vorbei ins Haus.

      Mein Dad kam mir schon im Flur entgegen. “Oh, Rose, schön, dass du wieder hier bist.” Er umarmte mich flüchtig, dann sah er mich an. “Alles in Ordnung?”

      Ich nickte so heftig, dass ich das Gefühl hatte, mein Kopf würde gleich abfallen. “Klar”, sagte ich und manövrierte meinen Trolley auf die erste Stufe der Treppe; eine klare Ankündigung, dass ich mich gleich in mein Zimmer begeben würde.

      Auch wenn mein Handy draußen im Busch vor sich hin gammelte, hatte ich noch immer meinen Laptop, um Caro anzurufen – ich musste einfach mit ihr reden und ihr alles erzählen.

      “Ich gehe nach oben, okay?”, fragte ich. “Ich kann ja morgen erzählen...ich bin ziemlich müde.”

      “Klar.” Meine Mum antwortete so schnell, dass ich sie verwundert ansah.

      “Oh, aber kann ich mir vielleicht dein Handy kurz ausleihen, Rose?”, fragte dann mein Dad. “Meines ist kaputt gegangen und ich muss kurz einen Anruf tätigen. Du weißt, ich komme mit Mum’s Handy nicht klar.”

      Ich starrte ihn an. Fast hätte ich gesagt “Dann hol es dir, draußen im Busch liegt es.” Stattdessen brachte ich “Ich hab es in London verloren” heraus.

      Meine Eltern starrten mich an.

      Ich starrte zurück.

      War ich paranoid? “Ich muss nach oben”, stieß ich aus. “Tut mir leid, Dad… ich, ähm, bestelle mir morgen ein Neues, okay?”

      “Klar, kein Problem.” Ich sah ihn nicht mehr, weil ich mich schon damit abmühte, meinen Koffer nach oben zu schleppen, aber seine Stimme klang ganz normal.

      Vermutlich war ich wirklich paranoid.

      Als ich in meinem Zimmer angekommen war, ließ ich meinen

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