Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale. Frater LYSIR
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Man bekommt viele praktische Arbeiten, Meditationen, Astralreisen, Rituale und Riten geboten, die aber auch mit Sinn und Verstand begriffen und zelebriert werden müssen. Hierbei ist es absolut sekundär, in welcher Sprache man die Arbeiten ausführt. Bitte was? Wieso in welcher Sprache? Nun, alle Rituale besitzen Fragmente der Yoruba-Sprache, genauso wie Fragmente des Haitianisch-kreolischen. Doch auch die Fon-Sprache ist im Exorzismusritual zu finden. Selbstverständlich existieren immer und überall deutsche Übersetzungen, sodass man selbst entscheiden kann, in welcher Sprache man die Rituale ausführt. Aus der Praxis für die Praxis kann ich sagen, dass ich es immer wieder spannend finde, wenn man eben eine gewisse Sprachvarianz in die magische Praxis einfügt.
Doch es ist alles immer nur ein „KANN“ niemals ein „MUSS“, denn der Protagonist ist stets das wichtigste im Ritual, und es wäre fatal und mehr als nur hinderlich, wenn man sich an Zungenbrechern aufhängt, und hierdurch die eigentlichen energetischen Arbeiten ungenügend ausführt!
So muss man immer selbst schauen, ob man die Rituale in der afrikanischen Yoruba Sprache zelebriert, ob man die Rituale in der haitianisch-kreolischen Sprache ausführt, oder ob man doch klassisch bei der deutschen Sprache bleibt, sodass man auch wirklich versteht, was man gerade sagt.
Doch die afrikanischen Sprachen sind mit den europäischen Sprachen nicht wirklich zu vergleichen. Es werden andere Buchstaben, bzw. es werden andere phonemische Laute verwendet, um hier eine entsprechende Betonung zu versinnbildlichen. Man könnte es sich in etwa so vorstellen, dass hier Punkte und Striche verwendet werden, um einzelne Vokale besonders zu betonen. Um hier eine entsprechende Hilfestellung zu geben, will ich, hier im Gesamtprolog, der sich eben in allen Büchern dieser Buchreihe befindet, Aufschlüsselungen und Handreichungen anbieten, die die Aussprache vereinfachen sollen.
Die Schriftsprache der afrikanischen Sprachen, speziell in Yoruba und auch in Fon, besitzen verschiedene diakritische Zeichen, sodass hier entsprechende Betonungen oder auch Betonungspflichten, angezeigt werden. Diakritische Zeichen sind kleine Symbole, wie Punkte, Bögen, Striche, Häkchen oder auch ganze Kreise, die an den jeweiligen Buchstaben direkt angebracht sind. Diese Zeichen werden primär bei lateinischen Buchstaben, oder auch bei einer lateinischen Transkription verwendet, um eben die Betonungen zu verdeutlichen. Es ist nicht immer wie im Deutschen, dass es so gesprochen wird, wie es geschrieben ist. Als Beispiel will ich hier einmal ein Fragment nehmen, welches man auch im Voodoo-Exorzismusritual findet, und dass einige der verschiedenen diakritischen Zeichen abbildet. Hier einmal ein Fragment in der Fon-Sprache:
„Mǎwǔ bló! Mi wá d‘alɔ́ mì! E ɖó jí cé!“
Wie man sieht, hat man in der Fon-Sprache hier verschiedene diakritische Zeichen, die in der Yoruba Sprache nicht so häufig sind, und auch in der haitianisch-kreolischen Sprache eher ein Seltenheitswert haben. Doch was haben wir alles?!? Nun, klassisch ist wohl das „Accent aigu“ und das „Accent grave“, also der kleine Strich, über einem Buchstaben, der entweder nach links oben, oder nach rechts oben geht. Als Beispiel will ich hier einmal den kleinen lateinischen Buchstaben „e“ als Darstellung verwenden. Das „Accent aigu“ geht nach rechts oben, „é“, und das „Accent grave“ geht nach links oben, „è“. Beim Accent aigu, „é“ ist hier ein aufsteigender Ton dargestellt, was bedeutet, dass hier das „é“ lang und nach oben gezogen wird. Beim „Accent grave“, „è“ ist hier ein absteigender Ton angezeigt, was bedeutet, dass hier das „è“ von der Betonung her nach unten gezogen wird. Man könnte es auch mit dem deutschen „ä“ vergleichen, wenn es hier um eine Aussprache geht. Dann sieht man hier noch das „Hatschek (oder Caron)“, was ein kleines Häkchen, oder ein kleines, umgedrehtes Dach über dem Buchstaben ist, „ě“. Hierdurch wird ein Ton symbolisiert, der absteigend-aufsteigend ist, sodass man hier also eine Art „Tonwelle“ hat.
Ein weiteres Zeichen ist „ɖ oder ɖ“, was als „afrikanisches D“ bezeichnet wird, und hier einen Laut ausdrückt, dass man seine Zunge, ähnlich wie beim Aussprechen des „L“ an den Gaumen drückt. Doch man hat hier auch Kombinationen, sodass man hier zum Beispiel ein „ɛ̌“ findet, was auf der einen Seite eine halboffenes „e“ ist, gleichzeitig aber auch wieder die Wellenbewegung des Tons symbolisiert. Das „ɛ“ wird hierbei wie in „echt“ betont. Das „ɔ“ ist wie das deutsche „o“ zu lesen, wobei man hier einen recht kurzen Laut findet, wie in „Top“.
Ansonsten wäre nur noch wichtig, dass ein „c“ in der Fon-Sprache wie eine „Tsch“, wie in „Quatsch“ betont werden, ein „j“ wie ein „Dsch“ bei „Dschinn“, ein „x“ wie ein „h“ wie in „Hallo“, sodass hier das „h“ eine deutliche Betonung findet und ein „y“ eher einem klassischen „j“ gleicht.
Wenn man sich jetzt der Yoruba Sprache zuwendet, dann findet man primär Punkte unter dem Buchstaben!
Adupe lowo Olorun! Egba Mi O! O wa ni ẹ gb ẹ mi!
Hierdurch wird ein „Hinterzungenvokal“, der gerundet und halboffen ist, angezeigt. Es ist also eine Betonung des Vokals, die aber im Rachenraum stattfindet, sodass hier der Ton dunkler ist. Ansonsten findet man hier die klassischen diakritischen Zeichen „Accent aigu“ und „Accent grave“. Diese findet man im Übrigen auch primär in der haitianisch-kreolischen Sprache, sodass hier die klaren Verbindungen zu der französischen Sprache vorhanden sind. Man sieht also, dass die Fon-Sprache doch ein wenig komplizierter ist, während Yoruba und auch das Haitianisch-kreolische keine großen Besonderheiten hat. Yoruba ist jedoch eine endsilbenbetonte Sprache, sodass die letzten Silben stärker betont werden.
Die Praxis zeigt, dass man hier, mit etwas Übung, es recht schnell hinbekommt, eine flüssige Aussprache zu erreichen. Zugegeben, mit der Fon-Sprache musste ich lange kämpfen, konnte mich auch nicht wirklich damit anfreunden. Mit der Yoruba Sprache sah es anders aus. Daher sind eben auch die meisten Rituale in Yoruba, mit deutschen Übersetzungen natürlich, vorhanden. Und wenn man die haitianisch-kreolische Sprache nimmt, man gleichzeitig aber auch französisch kann, wird man keine großen Probleme haben, auch wenn das „mwen byen“, also das „mir gehts gut“, als „Moie been“ zu verstehen ist, wären nur „mwen“ eher als „mwee“ klingt. Doch bei allen Sprachen, bei allen Betonungen, bei allen phonemischen Zügen, die Energie ist wichtig, nicht die Aussprache, denn überraschenderweise, sprechen energetische Entitäten nicht verbal. Nein, es wird zwar eine Kommunikation mit dem Menschen begonnen, doch es werden auf die Energiekanäle des Menschen Zugriff genommen, sodass die energetischen Entitäten stets in der Muttersprache des Menschen kommunizieren, es sei denn, das Tagesbewusstsein soll bewusst umgangen werden, sodass hier eben auch Fremdsprachen möglich sind.
Dennoch gilt immer:
Die Aussprache ist sekundär! Die eigene Energie dafür ist primär!
So bleibt zum Schluss des Prologs nur noch zu sagen, dass die Magie wie das Leben ist. Doch auch Voodoo ist wie das Leben, genauso wie Santería! Genau deswegen existiert hier eine gigantische Flexibilität, die zwingend vorhanden sein muss, denn im Leben muss man sich auch verändern! Man muss sich anpassen und man muss auch manchmal neue Wege beschreiten. Fakt ist, dass man nur durch die eigene Natur, durch seine eigenen Arbeiten, durch seine eigene Disziplin, durch seinen eigenen Willen und durch seine eigene Magie den Weg der Erleuchtung finden, erkennen, annehmen und beschreiten kann. Nur selbst kann man sich die Erleuchtung bringen, selbst