Anna Q und das Geheimnis des Haselbusches. Norbert Wibben
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Sofort stimmt Anna freudig zu. Ein Schachspiel befindet sich in jedem Zweierzimmer, dass den Gästen zur Verfügung gestellt worden ist. Sie weiß, dass sich Alexander und Robin in ihrem gemeinsamen Raum den Rest des Tages ein Match nach dem anderen liefern werden. Caitlin, die ihr Zimmer teilt, ist mit den Teammitgliedern in der Stadt unterwegs. Da Morwenna wegen der Recherchen erneut mit Innocent zur Bibliothek des Queens College gefahren ist, fehlt ihr ein Spielpartner. Die Elfe ist in Schach derart gut, dass Anna die Trainingseinheit, die sie dadurch erhält, äußerst willkommen ist. Sie möchte wenigstens einen Punkt für das CC holen und hätte in Gedanken Spielzüge durchgehen müssen. Aber noch etwas lässt sie befreit aufatmen. Die Elfe war vor zwei Wochen zu Katherin zurückgekehrt, um mit ihr über die Versuche der Cythraul im Norden zu sprechen. Seitdem herrschte Funkstille zwischen ihnen. Ihre ständigen Kontaktversuche beantwortete die Elfe immer nur mit:
»Gedulde dich auf später, ich kann jetzt nicht.« Entsprechend erleichtert fühlt sie sich und konzentriert sich. Im nächsten Moment flirrt die Luft bläulich, dann erscheint ihre Freundin.
»Hallo, Anna. Du siehst niedergeschlagen aus. Das müssen wir schnellstens ändern!« Der Versuch eines Lächelns misslingt dem Mädchen, trotzdem fällt ihr ein Stein vom Herzen, als sie das laute Krächzen ihrer Freundin hört.
»Hallo Ainoa. Ich freue mich so, dich zu sehen. Wo bist du in den letzten zwei Wochen gewesen? – Auch wenn viele der Zimmer leer sind, könnten wir auffallen. Darum achte darauf, nicht …«
»… so laut zu sprechen! Ich weiß!«, keckert der schwarze Vogel. Da er jetzt die Gedankenverbindung nutzt, ist von seinem Bericht kein Laut zu hören. Anna hält mehrfach den Atem an, als sie erfährt, dass die Elfe in den vergangenen vierzehn Tagen im Norden war, um Katherin bei der Suche nach den Eisdrachen und dem Greif zu unterstützen. Die Elfenkönigin hatte Annas Wunsch, Ainoa zu begleiten, zwar begrüßt, sich als Herrscherin der Anderswelt jedoch nicht damit abgefunden. Es ist schließlich ihre ureigenste Aufgabe, für das Wohl aller Lebewesen dort zu sorgen. Da könne sie nicht die alleinige Hilfe eines Kindes in Anspruch nehmen, ohne an Ansehen zu verlieren. Das Resultat dieser Reise war, dass es tatsächlich Seid Greif ist, der im Norden nach etwas sucht und sich dabei so seltsam verhält. Ainoas Bericht ist kürzer, als die Zeitspanne der Ermittlungen vermuten lässt. Dann fügt sie noch hinzu, dass der im Anschluss zusammengerufene Elfenrat heute, nach drei Tagen Gedankenaustausch, ergebnislos beendet wurde.
Danach erkundigt sich die Elfe nach dem Grund für Annas Niedergeschlagenheit. Sofort stimmt sie zu, gemeinsam einige Partien zu spielen, solange Caitlin nicht anwesend ist.
»Ich habe außerdem eine Idee, was dir helfen könnte!« Der Kolkrabe nickt mehrfach mit seinem Kopf. »Ich kenne eine Methode, wie das Spiel sozusagen hautnah zu erleben ist.«
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