Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 02: Die schwarze Prinzessin. M.E. Lee Jonas

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Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 02: Die schwarze Prinzessin - M.E. Lee Jonas

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in den steinernen Zeremoniensaal zerrten.

      Diese bösartigen Kreaturen verschonten ihn nicht. Nachdem sie Broaf gezeigt haben, wozu sie ihre blitzenden Stöcke gebrauchen, rissen sie ihm den Frack vom Leib und hievten ihn auf den Altar. Dann verschwanden sie und ließen den entsetzten Diener mit seiner Angst allein.

      Stundenlang lag er regungslos auf dem kalten Steintisch und betete. Nicht um seine Rettung, sondern darum, dass seine Vettel in Sicherheit ist.

      Dann kamen diese bösen Hexen zurück. Hystasia, Furiase, Onstasia und eine höchst zufriedene Darania. Diese dunklen Seelen verhöhnten ihn, während sie die Leuchter um den Spiegel der Tore entzündeten. Als sie daraufhin die Werkzeuge ihrer dunklen, dämonischen Magie hervorholten, um ihr geheimstes und grausamstes Ritual zu beginnen, lachten sie sich regelrecht in Rage.

      Seitdem versucht Broaf zu begreifen, was sie mit ihm vorhaben.

      Sein Herz rast vor Angst, denn die Worte, die er ab und an erhascht, lassen Grausames befürchten.

      Über vierzig Jahre hat der Diener mit einer Hexe vom dunklen Phad zusammengelebt. Aber Vettel hatte immer so viel Respekt vor ihm, dass sie die mächtigen Zauber, die sie im Auftrag des Hexenrats ausführen musste, niemals in seiner Anwesenheit vollbrachte. Sie wusste, dass es ihm insgeheim große Angst macht und dass es gegen seine Gesinnung verstößt.

      Nun liegt er vollkommen wehrlos angeschnallt auf einem Altar im Reich der ewigen Dämmerung und weiß nicht, was diese bösartigen Kreaturen von ihm wollen.

      Hexe Hystasia stellt sich lachend an das Kopfende, aus dem plötzlich zwei schwarze Klauen geschossen kommen, die gierig nach dem uralten Buch greifen, das sie feierlich in den Händen hält. Ihre Stimme klingt tief und widerwärtig, während sie die dunklen Verse murmelt, die für jeden anderen Xesthaner verboten sind.

      Furiase, die Wächterin der alten Zauber und Flüche, steht am Fußende und bespricht ein dampfendes Gebräu, das bestialisch stinkt. Dabei sieht sie Broaf hasserfüllt an. Bei jedem Zucken, das dem Diener entfährt, lacht sie lauthals auf. Ihr wahres Gesicht zeigt sich nun, das dem der bildschönen Frau nicht im Geringsten ähnelt. Wie ein hungriges Reptil mustert sie den wehrlosen Körper.

      Hexe Onstasia schiebt indessen Wache an der Tür, da in den nächsten Stunden kein anderes Wesen den Altarsaal betreten darf. In ihren Händen hält sie ein gewaltiges Zepter aus schwarzem, glänzenden Holz, an dessen Ende eine glasklare Kugel rotiert, die sich langsam mit dunklem Rauch füllt. Mit versteinerter Miene starrt die hässliche Hexe zu Darania und wartet auf weitere Befehle.

      Die Oberhexe schwebt derweil erhaben um den Altar. Im Gegensatz zu Furiase und Hystasia, die für dieses Ritual ihre Maskerade abgelegt haben, ist die Schönheit Daranias heute makellos. Eiskalt starrt sie auf den steinernen Tisch und hebt triumphierend die Hände.

      »Wie lange habe ich diesen Moment herbeigesehnt!

      Für Außenstehende mag es vielleicht wie ein albernes Spiel aussehen. Aber das ist es nicht. Das war es nie, mein lieber Broaf!

      Meine Ergebenheit gegenüber dem dunklen Phad ist aufrichtig und unerschütterlich. Ich hätte es sein sollen! Ich wäre die Richtige gewesen! Ich allein hätte die Legende nach ihrer wahren Bestimmung erfüllt. So wie es sein sollte.

      Aber nein. Ein schwaches, dazu hochmütiges Kind, welches sich erlaubt, unser Reich anzuzweifeln, unsere Gesetze mit Füßen tritt und die Traditionen unserer Ahnen lächerlich macht, bekommt die Macht, das Erbe Crysaldis zu entehren. Crysaldis, meine Urahnin, würde diese Wahl ebenso wenig akzeptieren wie ich. Jezabel kann vielleicht die restlichen Bewohner des Zauberreiches täuschen, mich nicht! Ich weiß, was sie plant. Und sie weiß, dass ich es weiß.

      In dem Moment, als dieses Mädchen sich triumphierend in der Sicherheit wähnte, alles zu wissen, und meinem Volk gerade ihre naiven Weisheiten präsentieren wollte, habe ich es ihr gesagt! Oh, ich konnte ihre Angst regelrecht riechen. Die Wut und ihre tiefe Verzweiflung drangen aus jeder Pore.

      Jezabel ist so erbärmlich einfach. Absolut unwürdig!

      Ich denke jedoch, dass du mich verstehst, mein lieber Broaf. Du kennst diese Schmach, wenn ein anderer dir das wegnimmt, was du selbst so sehr begehrst.«

      Für einen kurzen Moment bleibt Darania stehen und sieht dem Diener gierig in die Augen. Sie will ihn sehen! Diesen Schmerz, der sie seit Jahren selbst quält.

      Broaf schließt die Augen und schluckt. Der Lähmungszauber beherrscht seinen Körper weiterhin. Also kann er sich weder wehren noch manifestieren.

      Aber er kann sprechen.

      »Fahr zur Hölle!«, zischt er ihr verachtend zu.

      Darania schnappt entsetzt nach Luft und lacht lauthals los. Die anderen Hexen stimmen ein.

      Es sind nicht seine Worte, über die sich diese Hexen amüsieren, sondern die Tatsache, dass der Mann, der für die absolute Höflichkeit steht, sie in ihren heiligen Hallen auszusprechen wagt.

      »Vielleicht tue ich das. Aber vorher schicke ich deine Vettel nebst ihrer verzogenen Enkelin dorthin! Oh, ich kann es kaum erwarten.

      Was meinst du? Wird sie weinen, wenn sie erfährt, dass ihr geliebter Broaf fortan als Wärter durch das Reservat trippelt? Wird sie mich verfluchen? Schreien? Mich den Rest ihres erbärmlichen Daseins hassen?«

      Die Oberhexe beugt sich dicht über Broafs Gesicht. Doch der Diener starrt sie nur gleichgültig an.

      »Wird sie endlich zerbrechen?«, flüstert sie ihm ins Ohr und schnell nach oben.

      »Lasst uns anfangen! Dieser Mann langweilt mich«, schreit sie den anderen Hexen zu.

      Hystasia hebt ihren Blick vom Buch und starrt Darania ungläubig an. Auch Furiase scheint überrascht.

      »Wir müssen noch auf Hexe Cybill und Quwill warten. Für dieses Ritual sind alle Mitglieder des Hexenrates zuständig«, erwidert Letztere entsetzt.

      Darania zieht die Augenbrauen streng nach oben und starrt die Hexen einen Moment lang an. Dann verzieht sie ihr Gesicht zu einer verachtenden Fratze und schlägt wütend mit der Faust in die Luft. Ein ohrenbetäubender Knall lässt den Zeremoniensaal erschüttern, dessen Wucht eine Druckwelle auslöst, die Furiase hilflos nach hinten reißt. Fauchend springt diese auf und schreit dem Oberhaupt ein paar dämonisch klingende Worte zu.

      »Ich sagte: Lasst uns beginnen! Unsere geschätzte Cybill lässt sich entschuldigen. Ich habe ihr gesagt, dass sie darauf aufpassen soll, dass unsere Quwill nicht zu neugierig wird«, zischt Darania der verdutzten Hexe zu.

      Diese wäre jedoch nicht Furiase, wenn sie sich einfach so herumkommandieren lassen würde.

      »Und ich sagte, dass für dieses Ritual alle Mitglieder anwesend sein müssen! Willst du dich jetzt gegen dein eigenes Gesetz stellen? Und wer bitte schön, soll dann den Skulk hinaufholen? Diese Viecher gehorchen nicht jedem!«, faucht diese wütend zurück.

      Darania sieht Furiase abwertend an und winkt ab.

      »Du natürlich! Wie du siehst, bin ich sehr beschäftigt.

      Seit wann interessieren dich eigentlich meine Gesetze? Bei Quwill machst du auch nicht solch einen Aufstand. Wir müssen in dieser schweren Zeit eben alle unsere Opfer bringen. Cybill wird schon darüber hinwegkommen.

      Also,

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