Die Magier von Stonehenge Teil II.. Denise Devillard
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Als er so seinen Gedanken nachhing, beschloss er noch einmal, ins Krankenhaus zu gehen, um von seiner Mutter Abschied zu nehmen. Er hob seine Rechte über den Kopf, konzentrierte sich darauf und murmelte: „Lux Onerariis!“ Binnen Sekunden erschien er dann im Krankenhaus, von einem Lichtstrahl begleitet, den zum Glück niemand sehen konnte, dank Myrddins Mantel. Dann machte er sich auf die Suche nach seiner Mutter. Durch ein Gespräch der Krankenschwestern bekam er mit, dass sie noch im OP lag. Also setzte er sich auf einen Stuhl und wartete vor der Tür. Fast drei Stunden später, wurde sie auf einem Krankenbett herausgefahren und auf die Intensivstation gebracht. Mit wehem Herzen folgte er ihr und setzte sich leise auf einen Stuhl neben ihr Bett, nachdem Arzt und Schwestern das Zimmer wieder verlassen hatten. Seine Mutter war an mehreren Monitoren angeschlossen worden und das regelmäßige Piepsen der Geräte, wirkte auf ihn grausam quälend. Zu gerne hätte er sie länger in seinem Leben gehabt. Doch er konnte absolut nichts daran ändern, wie alles gekommen war. Auch wenn er dies von Herzen gerne getan hätte, es war ihm verboten, den Ablauf der Geschichte zu ändern, da die Folgen unabsehbar wären.
Myrddin hatte dies ausdrücklich in seinem Buch vermerkt >> Vetiti sumus auctore voluerunt!!! << Und wenn der größte Meister der Magie dies forderte, dann musste auch er sich daranhalten. Denn, wer wusste schon, was die Folgen für ihn mit sich bringen konnten. Vielleicht hätte er dann noch größere Probleme, als er ohnehin schon hatte. Nein, das war einfach viel zu riskant. Zumal er sich mit dem Tod seiner Mutter schon lange abgefunden hatte, auch wenn es ihn jetzt, wo er direkt dabei war, bis ins Herz traf. Für ihn war nur wichtig gewesen, herauszufinden, ob Paymon Wort gehalten hatte oder nicht. Das hatte sich somit bestätigt, und ihm blieb nur noch, sich von seiner Mutter für immer zu verabschieden, bevor er ging.
Als seine Mutter am nächsten Tag ihre Augen aufschlug, keimte in ihm leise Hoffnung, die er sofort wieder beiseiteschob, weil er den Ausgang doch kannte. Ihre inneren Verletzungen waren sehr schwer gewesen und der Arzt wirkte sehr skeptisch, ob sie sich davon jemals wieder erholen würde. Matthew wich ihr keine Sekunde von der Seite, und beobachtete wie Menschen kamen, sie besuchten, ihre Hand hielten und ihr gut zu redeten. Man brachte Blumen und Geschenke mit und die mitleidigen, hilflosen Blicke der Leute zeigten deutlich, wie es um sie stand. Tags darauf, kam Sally und holte den Schlüssel von ihrer Wohnung. So bekam Matthew das Gespräch, wovon sie in ihren Brief damals berichtet hatte, persönlich mit. Alles war genau so, wie sie es geschildert hatte. Seine Mutter war extrem schwach, aber sie wechselte ein paar Worte mit ihr, bevor sie wieder einschlief, was man den starken Medikamenten zuschrieb, die sie bekam. Es wurde Abend und die Besuchszeit war vorbei. Matthew verließ ihr Zimmer stets nur, um sich etwas zu essen zu besorgen. Als er an diesem Abend, von dem er wusste, dass er ihr letzter gewesen war, wieder zurück in ihr Zimmer kam, taumelte er plötzlich geschockt zurück. Als er durch die Tür gekommen war, dachte er zuerst, es wäre der Arzt, weil er einen weißen Kittel trug, doch als der sich umdrehte, blieb ihm fast das Herz stehen bei seinem Anblick. Sein Herz klopfte bis zum Hals und sein Blut fing vor Wut an zu kochen, als er das Gesicht Namtars erkannte, der sich an einem der Geräte zu schaffen machte. Dieser jedoch, sah und bemerkte ihn nicht. Matthew musste sich mit aller Kraft beherrschen, die ihm zur Verfügung stand! Er ballte seine Fäuste und zitterte am ganzen Leib vor Wut und Zorn, der in jedem Moment gleich zu eskalieren drohte. Hass stieg in ihm hoch. Abgrundtiefer Hass! Wie konnte dieser Mann ihr das nur antun? Was hatte sie ihm getan, dass er sie ermorden musste? Sie war doch nur eine liebevolle Frau gewesen, die niemandem etwas getan hatte! Warum sie? Wie erstarrt beobachtete er, wie Namtar mit einer Spritze in den Infusionsschlauch stach, etwas hineinspritzte, und sie nach ca. drei Minuten dann plötzlich zu atmen aufhörte. Als der Alarm der Geräte losging, hob Namtar seine Hand und murmelte: „Lux Onearis!“ Dann war er verschwunden. So war auch niemand mehr hier, als wenige Sekunden später Arzt und Schwester ins Zimmer stürmten. Der Arzt konnte nur noch den Tod seiner Mutter feststellen und schrieb es ihren schweren Verletzungen zu. Niemand hatte auch nur den leisesten Verdacht geschöpft, da man wusste, dass ihr Leben an einem seidenen Faden hing.
Matthew stand wie erstarrt die ganze Zeit in der hinteren Ecke, um keinem in die Quere zu kommen, und beobachtete den Ablauf, bis man seine Mutter abholte und im Sterberaum aufbahrte. Er folgte ihrem leblosen Körper und gedachte ihrer still, nachdem er mit ihr alleine war. Tränen der Hilflosigkeit liefen über seine Wangen. „Es tut mir so leid Mama“…. flüsterte er ins Dunkel hinein. Traurig schloss er die Spange am Mantel, drehte an seinem Ring und flüsterte: „Tempus est iustus a fenestra tempus enim fumus et specula! Aperi annulum, lets 'circum undique! Ad mihi in re praesenti! Turn ad tempus!“
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