Die Magier von Stonehenge Teil II.. Denise Devillard

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Die Magier von Stonehenge Teil II. - Denise Devillard

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seinem Gegenüber einen vielsagenden Blick zu und setzte seinen Weg fort, ohne sich noch einmal umzudrehen. Der andere setzte seinen Weg in die Gegenrichtung fort und Matthew blieb nachdenklich zurück. Das war für ihn ein mehr als wichtiger Hinweis gewesen. Er hatte zuvor angenommen, dass man die Anführer in Paris inhaftiert hatte. Also begab er sich in eine stille Ecke in einer der vielen kleinen Gassen. Dann hob er seine Arme in voller Konzentration auf Freitag den 13. Oktober 1307, den Tag, an dem die Templer per Dekret des Königs landesweit verhaftet worden waren. „Tempus est iustus a fenestra tempus enim fumus et specula! Aperi annulum, lets 'circum undique!“ Im selben Augenblick fand er sich auf dem Wall einer Festung wieder und konnte gerade noch dem Wächter ausweichen, der schnurstracks auf ihn zukam. Er sprang schnell zur Seite, um ihn ja nicht zu berühren. „Das war knapp!“, dachte er. Die schwache Sonne am Firmament konnte die kühle Feuchtigkeit, die merklich in seine Kleidung kroch, kaum wettmachen. Es fröstelte ihn. Als er einen Blick über die Zinnen der alten Steinmauern hinweg warf, stellte er fest, dass ein ganzer Tross an königlichen Soldaten mit Gefangenen im Anmarsch auf die Burg war. Man konnte schon von Weitem an den weißen Gewändern mit den roten Kreuzen auf der Brust erkennen, dass es die Templer waren, die man hierher brachte. Matthew war ein wenig nervös. Er musste sich hinunterbegeben und beobachten, wohin sie gebracht wurden. Sie suchen zu müssen in dieser großen Burg, mit ihren überaus dicken Mauern, würde sonst Stunden in Anspruch nehmen. Zudem war das Risiko, entdeckt zu werden, größer. Also machte er sich auf den Weg und stieg leise die Wendeltreppe hinunter, die ihn bis zu den Wehrgängen führte, bis er vor einer dicken schweren Holztür mit eisernen Beschlägen stand. Er konnte ja schlecht einfach die Tür aufmachen. Das würde sofort auffallen, wenn sich die Tür augenscheinlich von ganz alleine öffnete und wieder schloss. Deshalb legte er seine Hand auf die Tür und flüsterte ganz leise, sodass es niemand hören konnte: „Magia terrae, Magicis ignis, in abulant, in Aerem!“ Da verwandelte sich das dicke Holz der Tür in eine schwammige durchsichtige Konsistenz, die nur er sehen konnte. Sobald er hindurch gegangen war, erlosch der Zauber und die Tür sah wieder völlig normal aus wie zuvor. Nun stand er in einer Art Wach Raum für die diensthabenden Soldaten. Da wohl gerade eine Ablöse stattfand, wartete er kurz, dann ging er knapp hinter dem Soldaten nach unten, der seinen Dienst quittiert hatte. Zum Glück hatte er leise Gummisohlen auf seinen Schuhen, die jeden Laut schluckten, auf dem steinernen Boden. Matthew ging solange hinter ihm her und mit durch jede Tür, die sich ihnen in den Weg stellte, bis sie das Innere der Burg erreicht hatten. Er horchte. Stimmen von mehreren Menschen drangen an sein Ohr. Er ging auf sie zu durch den langen Gang, der auf die Ostseite führte, bis die Stimmen immer lauter wurden. Sie schienen aus einer großen Halle zu kommen, die hinter der breiten doppelten Bogen Tür lag, vor der er nun stand. Er sah sich kurz um, ob jemand kam, dann legte er seine Hand auf die Tür und murmelte ganz leise: „Magia terrae, Magicis ignis, in abulant, in aerem!“ Das Holz verwandelte sich wieder in eine durchlässige Masse und ließ ihn gewähren. Als er den Raum dann betrat, wurde er etwas nervös. Der Anblick von so vielen bis an die Zähne bewaffneten Soldaten, die auf beiden Seiten der Halle aufgereiht standen, behagte ihm nicht. In dem Moment war er sehr froh darüber, dass der Mantel Myrddins ihn unsichtbar machte. Matthew stellte sich in die rechte hintere Ecke der Halle und beobachtete die Szenerie. Ganz vorne sah Matthew einen Mann mittleren Alters, mit sehr ebenmäßigen Gesichtszügen, listigen dunklen Augen, die von schmalen hohen Augenbrauen gekrönt waren, in auffallend edler Gewandung verziert mit goldenen Lilien. Er saß auf einem Thronstuhl und hörte dem Ankläger aufmerksam zu. Der Ankläger war ein hagerer älterer Mann in wenig schmuckvoller Kleidung. Er war keine anmutige Erscheinung. Sein Antlitz war von tiefen Furchen durchgraben, mit einer überaus großen langen Nase, einem spitzen Doppelkinn und einer überdimensional wulstigen Unterlippe. Die sieben Templer, die in der Mitte, schwer von Soldaten bewacht und in Ketten gelegt, vor ihnen auf den Knien lagen, mussten allem Anschein nach die Großmeister und Würdenträger des Ordens sein, das konnte man an ihrer Kleidung erkennen. Matthew nahm an, dass das König Philipp IV. war, den man auch le Bel (den Schönen) nannte mit seinem, ihm ganz ergebenem Berater und Kanzler, Guillaume de Nogaret. Dieser nötigte die Templer der Reihe nach, die Taten, die ihnen angelastet wurden, zuzugeben, und drohte ihnen mit der Pein der Folter. Sie wurden der Häresie, Ketzerei und der Sodomie bezichtigt.

      Die Templer schwiegen zu den Ausführungen Nogarets bis auf Jacques de Molay, dem Großmeister, der zu allen Anklagepunkten wiederholt sagte: „Nein das stimmt nicht, das haben wir nicht getan, dafür verbürge ich mich.“

      Matthew sah den gleichgültigen Blick Phillips, der damit offenbar schon gerechnet hatte. Dass das ganz in seinem Sinne war, konnte man sich denken. Ihm ging es allein darum, den Orden zu zerschlagen, seine Schulden bei ihm dadurch zu tilgen und sein Geld beschlagnahmen zu können, um die leeren Staatskassen zu füllen. Sicherlich hoffte er auch darauf, deren geheime Schätze in die Finger zu bekommen, von denen man sich erzählte. Matthew hatte in dem Buch auf Cardiff Castle einiges darüber gelesen. Nun da er selbst vor dem König stand, konnte er dem Bild, das in dem Buch beschrieben war, nur beipflichten. Das war ein überaus kluger, aber auch sehr habgieriger Mann, der über Leichen ging, wenn es zu seinem Vorteil war.

      Nachdem die erste Befragung keinerlei Erfolg aufweisen konnte, brachte man die Gefangenen in den Turm. Matthew folgte dem Tross und achtete stets auf Abstand, damit niemand an ihn stieß. Als die Tür hinter ihnen verschlossen wurde, sagte Geoffroy de Charnay, einer der Templer, zum Großmeister Jacques de Molay: „Meister, was sollen wir nun tun? Ihr wisst, dass aus dieser Burg keine Flucht möglich ist.“ Der Großmeister sah ihn an und wandte ein: „Bestimmt ist das alles nur ein Missverständnis. Ich vertraue auf seine Heiligkeit Papst Clemens. Er wird das sicherlich aufklären. Wir haben nichts Anstößiges getan, das man uns vorwerfen könnte. Seid versichert, dass Gott dafür sorgen wird, damit man uns freispricht.“ Geoffroy senkte nachdenklich seinen Blick. Er schien wenig überzeugt. Wohl ahnte er, was auf sie zukommen würde. Die anderen saßen auf dem kalten Boden und schwiegen. Ihr Gesichtsausdruck war vielsagend. Sie wussten, wozu der König im Stande war. Und ihnen war auch klar, dass es hier nicht allein um die Vorwürfe ging, sondern um ihr Vermögen, ihre inzwischen große Macht, und um den seit Jahren andauernden Streit zwischen dem Papst und dem König, wegen der Steuern. Er brauchte Geld, viel Geld. Und um sein Ziel zu erreichen, würde er sie mit Sicherheit leichtfertig dafür opfern.

      Auf Einladung Papst Clemens hin, waren sie zu Gesprächen nach Paris, aus Zypern gekommen. Dort hatten sie seit der Niederlage in Jerusalem, ihre Hauptzentrale errichtet. Hatte er davon gewusst, dass man sie verhaften würde? Die Männer waren allesamt in schweren Gedanken versunken, als Jacques de Molay plötzlich ganz leise zu Geoffroy sagte: „Wir müssen eine Möglichkeit finden, eine Nachricht zu überbringen. Es steht zu viel auf dem Spiel.“ Er warf ihm einen ernsten Blick zu und Geoffroy verstand sofort, worauf er anspielte. Nur die obersten Eingeweihten des Ordens wussten um die Geheimnisse der Schätze, die sie vor Jahren gefunden hatten.

      Da wurde Matthew hellhörig. Ihm war ebenfalls sofort klar, worum es hier ging. Auch wenn er keine Ahnung davon hatte, was sie tatsächlich als so wertvoll betrachteten. Aber nur aus diesem Grund, war er schließlich hier. Um herauszufinden, wonach Paymon bis heute suchte. Ganz leise, um nur ja kein Geräusch zu verursachen, schlich er sich ganz nah an die beiden heran und wartete.

      Jacques erhob sich und klopfte an die Tür, die schwer verriegelt war. Ein Wärter öffnete die Schauklappe in der schweren Eisentür. „Was wollt ihr?“, fragte er mit grimmiger Stimme. „Glaubt ihr an Gott?“, fragte Jacques den Wärter. Überrascht von dieser ungewöhnlichen Frage, gab dieser zur Antwort: „Ja,…sicherlich, warum fragt ihr mich das?“ Jacques ließ nicht locker und fragte weiter: „Glaubt ihr auch an die heilige katholische Kirche?“ Etwas verwirrt gab der Wärter zurück: „Ähm, ja….aber natürlich.“ Jacques nickte zufrieden, ließ ihn keine Sekunde aus den Augen und fuhr dann leise fort: „Dann helft uns Mann! In Gottes Namen!“ Der Wärter schluckte sichtlich und kratzte sich irritiert am Kopf. „Aber das kann ich nicht tun, das kann mich meinen Kopf kosten, das wisst ihr!“ Doch Jacques de Molay gab nicht auf und sagte zu ihm: „Wenn ihr an Gott und die heilige Kirche glaubt, dann müsst ihr auch an uns glauben und auf unserer Seite stehen! Wir sind zu Unrecht hier eingesperrt worden! Wir haben nichts Anstößiges oder Verbotenes getan!

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