Die Magier von Stonehenge Teil II.. Denise Devillard

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Die Magier von Stonehenge Teil II. - Denise Devillard

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war. An diesem Abend schliefen sie eng aneinander gekuschelt ein.

      Am nächsten Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster fielen, erwachte Matthew. Elisabeth erwachte ebenfalls, als er sich leise aus dem Bett stehlen wollte. „Was machst du?“, fragte sie müde. „Ich werde mich wieder auf die Suche begeben. Ich muss wissen, wer der alte Mann war. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dies für mich sehr wichtig ist. Warum auch immer. Schlaf du weiter, es ist noch zu früh zum Aufstehen Schatz.“ Elisabeth war zu müde zum Diskutieren und legte sich wieder hin, um weiterzuschlafen. Matthew ging in sein Büro und zog die Kleider wieder an, die er dort deponiert hatte. Dann frühstückte er noch ausgiebig und machte sich dabei Gedanken, wo er am besten ansetzen sollte. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder er stellte sich diesmal direkt neben den Mann hin, um herauszufinden, was in dem Vertrag stand, oder er verfolgte anschließend die zwei Männer, die ihn weggebracht hatten. Wobei Ersteres ihm erfolgversprechender schien. Er musste herausbekommen, was Paymon so wichtig war, dass er einen alten Mann dermaßen quälte. Also beschloss er, in dieselbe Zeit zu dem Ereignis zurückzureisen, was in etwa vierzig Jahre her sein musste. Ganz genau wusste er es nicht, da er ja nur den beiden Gefolgsleuten Paymons gefolgt war.

      Er nahm den Stab in seine Hand, schloss die Spange am Mantel, drehte an seinem Ring und konzentrierte sich auf das, was er gesehen hatte. „Tempus est iustus a fenestra tempus enim fumus et specula! Aperi annulum, lets 'circum undique!“ Umgehend öffnete sich die Zeitschleife und riss ihn mit sich.

      Als er wieder Boden unter seinen Füßen verspürte, ging er wie beim ersten Mal, hinter den beiden Gefolgsleuten den Weg entlang. Da er aber nun schon wusste, wo Paymon sich aufhielt, nahm er eine Abkürzung durch den Wald. So leise er nur konnte, schlich er über die Lichtung, bis er den alten Mann erreicht hatte, und stellte sich knapp neben ihm hin. In selben Moment bemerkte er, dass Paymon kurz innehielt und sich mit gerunzelter Stirn eingehend umsah. Er sah genau in seine Richtung. Nur knappe drei Meter trennten sie voneinander. Matthew hielt den Atem an. Konnte er etwa spüren, dass er hier war? Sehen konnte er ihn bestimmt nicht, das wusste er inzwischen. Da hob Paymon plötzlich zornig seine Rechte und rief instinktiv: „Arată-te! Velum dissolve!“ Matthew war wie erstarrt. Ihm war sofort klar, dass er wohl spüren musste, dass jemand hier war, wenn er den Enttarnungszauber anwandte. Er machte sich innerlich schon zum Kampf bereit, falls es dazu kommen sollte. Paymon starrte immer noch in seine Richtung und wartete. Seine schwarzen Augen blitzten wütend. Doch es geschah nichts. Er konnte ihn nach wie vor nicht sehen. Die Magie von Myrddins Mantel konnte er nicht aufheben. Matthew bewegte sich keinen Millimeter, versuchte nicht zu atmen, und wartete ab, was er tun würde. „Zeige dich du Feigling! Ich weiß genau, dass du hier bist! Wer immer du auch bist!“ Wutentbrannt darüber, dass seine Magie nicht zu wirken schien, stampfte Paymon auf den weichen Waldboden. Seine zwei Gehilfen kamen nun näher und einer der beiden fragte: „Meister, ist etwas nicht in Ordnung?“ „Ihr Idioten merkt ihr denn nicht, dass uns jemand beobachtet?!“, herrschte er sie an. Unterwürfig gab der andere zur Antwort: „Aber Meister, wir sehen nichts und spüren auch nichts. Vielleicht habt ihr euch auch getäuscht. Sonst hätten eure starken Kräfte ihn doch längst enttarnt, nicht wahr?“ Paymon wandte sich zu ihm um. Er war geschmeichelt und geneigt ihm Glauben zu schenken. Denn es stimmte, was der Mann sagte. Er hatte bisher noch jeden enttarnen können. Hatte er sich etwa tatsächlich getäuscht? Er wollte vor seinen Gefolgsleuten nicht lächerlich wirken und antwortete deshalb: „Ich bin mir sicher, da war jemand. Aber er hat wohl Angst bekommen und ist jetzt verschwunden. Also denn, lasst uns nun fortfahren.“

      Der alte Mann kniete in etwa drei Metern Abstand vor ihm auf dem Boden. Er spürte Matthew ebenfalls, sagte aber kein Wort. Er wusste, dass er gegen Paymon ohnehin nichts mehr ausrichten hätte können. Sein klägliches Versagen im Kampf gegen ihn, lastete schwer auf seiner Seele. Das, wozu er bestimmt gewesen war, hatte er nicht erfüllen können. Er war nur noch darauf bedacht, seine einzige Tochter zu beschützen, soweit es ihm möglich war. Und wer auch immer sie nun beobachtete, es würde an seiner ausweglosen Situation kaum etwas ändern.

      Matthew tat der Mann leid, wer auch immer er war. Er stand immer noch wie angewurzelt neben ihm und beobachtete die Szene. Er musste herausfinden, worum es hier eigentlich ging.

      Paymon indessen nahm von seinem Gehilfen das Pergament entgegen. Er schnippte mit den Fingern seiner Rechten, in der darauf die Schreibfeder erschien, dann hielt er ihm Papier und Feder hin. „Unterschreibe, wenn dir das Leben deiner Tochter etwas wert ist!“ Der alte Mann nahm das Pergament und die Feder entgegen, atmete tief durch, dann setzte er seine Unterschrift darunter. Er ahnte wohl schon, was folgen sollte.

      Matthew beugte sich im gleichen Moment über ihn und begann zu lesen. Er fühlte einen schmerzhaften Stich in seinem Herzen, als er den Namen las, der in dem Vertrag ganz oben angeführt war. >> Sir Raven de Clare 8. Earl of Pembroke << Es war ein Vertrag zwischen ihm und Paymon, der zum Inhalt hatte, dass seine Tochter von Paymon nicht weiter behelligt wurde, wenn er sein ganzes Eigentum an Paymon übergab. Und das war Cardiff Castle, samt allen Ländereien!

      Geschockt taumelte Matthew zurück und brachte sofort Abstand zwischen sich und die anderen. Damit hatte er ganz bestimmt nicht gerechnet! Der alte Mann war offenbar sein richtiger Großvater gewesen! Nun hatte er den Beweis schwarz auf weiß, dass der, der sich jahrelang als sein Großvater ausgegeben hatte, ein Betrüger war! Ein ganz offensichtlich von Paymon erwählter Gefolgsmann, der dazu ausersehen war, ihn nach England zu locken, um ihn in den Kreis der Fünf zu integrieren und damit ihre absolute Macht zu vervollständigen. Alles war eine einzige Lüge gewesen! Tief getroffen von der Schmach, die man ihm angetan hatte, lief er, so schnell seine Füße ihn tragen konnten, davon. Sobald er genug Abstand zu ihnen eingenommen hatte, hob er seine Hand, drehte am Ring und murmelte leise: „Tempus est iustus a fenestra tempus enim fumus et specula! Aperi annulum, lets 'circum undique! Ad mihi in re praesenti! Turn ad tempus!“

      „Du bist nach fünf Tagen schon zurück?“, fragte Elisabeth, als er im Wirbelwind der Zeiten zu Hause eintraf. Sie bemerkte, dass er völlig verstört wirkte und fragte: „Was ist passiert Matthew?“

      Er legte den Stab zur Seite, nahm den Mantel ab und setzte sich auf die Couch. Elisabeth spürte sofort, dass etwas Schwerwiegendes geschehen sein musste. Denn so hatte sie ihn noch nie gesehen. Seine Augen wirkten, als hätte er gerade den Teufel persönlich gesehen. „Bist du auf Paymon getroffen?“, hakte sie nach. Matthew nickte stumm. „Was ist denn jetzt passiert, sag schon Matt!“ Er wandte ihr sein Gesicht zu und antwortete: „Alles war eine Lüge!“ „Was hat das zu bedeuten?“ Sie wusste nicht, wovon er eigentlich sprach. „Mein sogenannter Großvater!“ Sein Mund verzog sich zu einem geringschätzigen spöttischen Ausdruck. „Alles war von Anfang an eine Lüge!“, wiederholte er. Jetzt verstand sie endlich, worauf er anspielte. „Dann ist er es also nicht gewesen?“ „Nein, er war es nie!“ Ihre Stirn legte sich in Falten, als sie fragte: „Ja, aber wer war es dann?“ Matthew zuckte mit den Schultern und sagte: „Ich nehme an, er war nur ein Gefolgsmann Paymons, wer sonst würde so etwas tun?“ Sie nickte. „Das wird wohl so sein. Ich kann mir sonst auch nicht vorstellen, wer sonst Interesse daran hätte, dich so sehr zu täuschen.“

      „Ich hatte ja früher schon diesen Verdacht. Aber ich wollte es einfach nicht glauben. Ein Teil von mir hat wohl immer noch gehofft. Ich habe mir wohl zu sehr eine Familie gewünscht.“ Er senkte den Kopf und wirkte schwer enttäuscht. Elisabeth legte ihre Hand auf seine Schulter. „Sei nicht traurig Matt, du hast doch immer noch mich. Und vergiss nicht, wir sind bald zu dritt.“ Sie lächelte ihn an und bemühte sich ihn aufzumuntern. „Ich weiß, aber verstehst du nicht? Ich bin von Anfang an hierhergelockt, getäuscht und betrogen worden! Ich war von Anfang an nur Mittel zum Zweck! Hätte man mich einfach in Ruhe gelassen, wäre ich heute noch auf meiner Farm und wäre glücklich, weil ich mit all dem nichts zu tun hätte. Dann müsste ich jetzt nicht gegen einen Dämon um unser Leben kämpfen!“ Verärgert, deprimiert und gänzlich ernüchtert, schlug er mit der Faust auf den Tisch vor ihm. Im Moment war gerade alles etwas zu viel für ihn. Er musste das alles erst verdauen,

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