Herzjuwel. Geshe Kelsang Gyatso

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Herzjuwel - Geshe Kelsang Gyatso

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Bäumen sitzen viele wunderbare Vögel; es sind Ausstrahlungen Maitreyas, und ihre Gesänge enthüllen die Bedeutung des Dharmas. Es gibt auch viele wunderschöne Gärten, die voll erlesener Juwelen, himmlischer Blumen und kostbarer Badeteiche sind, in denen glückliche junge Götter und Göttinnen spielen. Der Boden besteht aus Juwelen und ist vollkommen rein und glatt. Allein schon die Berührung läßt Glückseligkeit entstehen. In der Mitte dieses Reinen Landes befindet sich der Yiga-Chödzin-Palast, wo Buddha Maitreya mit einem Gefolge von Tausenden von Bodhisattvas lebt.

      Um Je Tsongkhapa Vater und Söhne in den Raum vor uns einzuladen, beginnen wir damit, sie im Herzen von Buddha Maitreya zu visualisieren. Dies deutet darauf hin, daß sie aus Maitreyas Wahrheitskörper, dem Raum des Dharmakayas, kommen werden:

      Im Yiga-Chödzin-Palast sitzt Buddha Maitreya mit einem goldfarbenen Körper auf einem juwelengeschmückten Thron, der von acht Schneelöwen getragen wird. Seine beiden Hände, auf der Höhe seines Herzens in der Geste des Drehens des Dharma-Rades, halten die Blüten eines Naga-Baumes. Diese tragen ein Rad und eine Vase mit langem Hals. Maitreya sitzt auf einem Thron. Seine Füße sind auf dem Boden; er zeigt damit seine Bereitschaft, von Tushita in diese Welt herabzusteigen. Bei seinem Herzen befindet sich Je Tsongkhapa mit Gyaltsabje zu seiner Rechten und Khädrubje zu seiner Linken. Sie sitzen auf Wolken, die frischer weißer Sahne gleichen und eine Manifestation von Maitreyas Mitgefühl sind. Sie alle tragen die drei gelben Roben eines Ordinierten.

      Wenn wir dies deutlich visualisiert haben, rezitieren wir den Vers aus dem Sadhana und laden so Je Tsongkhapa und seine beiden Söhne zusammen mit allen Buddhas und Bodhisattvas ein, als Objekte für die Ansammlung von Verdiensten in den Raum vor uns zu kommen. Wir stellen uns lebhaft vor, daß je Tsongkhapa Vater und Söhne aufgrund unseres Einladungsgebetes von den Wolken des Mitgefühls bei Maitreyas Herzen in den Raum vor uns kommen:

      Weiße Wolken quellen aus Maitreyas Herzen und sinken in den Raum vor uns herab, einem sich aufrollenden Wollknäuel gleich, wobei ein Ende des Fadens mit Maitreyas Herzen verbunden bleibt. Gleichzeitig kommen Je Tsongkhapa und seine beiden Söhne herab. Sie sitzen auf Thronen, die sich auf den Wolken befinden.

      Diese Art der Einladung Je Tsongkhapas und seiner beiden Söhne ist etwas ganz Besonderes, denn sie zeigt uns, daß aus dem Raum von Maitreyas Wahrheitskörper Wolken seines Mitgefühls für die Wesen dieser Welt entstehen. Als Folge davon strömt durch Je Tsongkhapa und seine Ausstrahlungen ein beständiger Regen von Dharma-Unterweisungen auf die Wesen dieser Welt herab.

      An dieser Stelle visualisieren wir das Folgende:

      Im Raume vor uns befinden sich drei juwelengeschmückte Throne, wobei der mittlere etwas höher ist als die anderen beiden. Jeder Thron wird von acht Schneelöwen getragen. Auf dem mittleren Thron, auf einem Lotos, Mond- und Sonnenkissen, sitzt unser Wurzel-Guru in der Form Je Tsongkhapas, der die Verkörperung von Manjushri, Avalokiteshvara und Vajrapani ist. Auf dem Thron zu seiner Rechten, auf einem Lotos, Mond- und Sonnenkissen, sitzt Gyaltsabje, der eine Manifestation Avalokiteshvaras ist; und auf dem Thron zu seiner Linken, auf einem Lotos, Mond- und Sonnenkissen, sitzt Khädrubje, der eine Manifestation Vajrapanis ist.

      Ihre Körper bestehen aus Weisheitslicht und sind weiß mit einem rötlichen Schimmer. Sie tragen die drei Roben eines Ordinierten. Dies bedeutet, daß sie die Vollkommenheit der drei Arten moralischer Disziplin vollendet haben. Ihre gelben Hüte mit langen Ohrenklappen bedeuten, daß sie die Vollkommenheit der Weisheit vollendet haben. Sie sitzen auf juwelengeschmückten Thronen, die von acht Löwen getragen werden. Diese symbolisieren ihre Vier Furchtlosigkeiten im allgemeinen und ihren vierfachen Schutz im besonderen, der fühlende Wesen vor den vier Maras beschützt. Der Lotos und die Mond- und Sonnenkissen lassen die vollständige Reinheit ihres Körpers und Geistes sowie ihren konventionellen und endgültigen Bodhichitta erkennen. Sie sitzen in der Vajra-Haltung, was darauf hinweist, daß sie die Vereinigung des Nicht-mehr-Lernens erreicht haben.

      Die beiden Hände Je Tsongkhapas sind auf der Höhe seines Herzens in der Geste des Drehens des Dharma-Rades. Sie weisen darauf hin, daß er die Unwissenheit fühlender Wesen durch das Erteilen von Dharma-Unterweisungen vertreiben kann. Er hält die Stengel von Upala-Blumen, die ein Weisheitsschwert und eine Schrift des Sutra der Vollkommenheit der Weisheit in achttausend Zeilen tragen. Dies bedeutet, daß Je Tsongkhapa in erster Linie die tiefgründige Sichtweise der Madhyamika-Prasangika lehrt, die im Sutra der Vollkommenheit der Weisheit (symbolisiert durch die Schrift) erklärt wird. Er tut dies mit seiner allwissenden Weisheit (symbolisiert durch das Schwert) und motiviert durch Liebe und Mitgefühl (symbolisiert durch die zwei Blumen). Die rechten Hände der beiden Söhne sind auf der Höhe ihrer Herzen in der Geste des Erklärens des Dharmas. Ihre linken Hände sind in der Geste des meditativen Gleichgewichts und halten Schriften, was darauf hinweist, daß sich Je Tsongkhapas Lehre in der ganzen Welt verbreiten wird.

      In der Mitte von Je Tsongkhapas Scheitel-Chakra, auf einem Lotos und einem Mondkissen, befindet sich Manjushri, der einen orangefarbenen Körper, ein Gesicht und zwei Arme hat. In der Mitte seines Hals-Chakras, auf einem Lotos und einem Mondkissen, befindet sich Avalokiteshvara, der einen weißfarbenen Körper, ein Gesicht und vier Arme hat. In der Mitte seines Herz-Chakras, auf einem Lotos und einem Sonnenkissen, befindet sich Vajrapani, der einen blaufarbenen Körper, ein Gesicht und zwei Arme hat. Sie alle sind vollständig mit ihren üblichen Kennzeichen wie Schmuck- und Kleidungsstücken, Gesten und Insignien ausgestattet. Je Tsongkhapa und seine beiden Söhne sind von allen Buddhas und Bodhisattvas umgeben.

      Während wir die Visualisierung auf diese Weise ausführen, sollten wir fest daran glauben, daß Je Tsongkhapa und all die anderen heiligen Wesen wirklich im Raum vor uns anwesend sind, und wir sollten eine Geisteshaltung tiefen Vertrauens erzeugen.

      Da Maitreya ein erleuchtetes Wesen ist, ist er der Beschützer aller fühlenden Wesen, aber im Sadhana heißt es, daß Maitreya der «Beschützer der Hunderte von Gottheiten des Freudvollen Landes» ist. Dies weist darauf hin, daß die Hunderte von Millionen glücklicher Wesen, die im Reinen Land Tushita verweilen, die besondere Gelegenheit haben, Unterweisungen direkt von Maitreya zu erhalten. Die Worte «König des Dharmas» bedeuten, daß Je Tsongkhapa das Kronjuwel aller Dharma-Lehrer Tibets ist und daß seine Dharma-Unterweisungen die Krone aller Unterweisungen sind.

04_Je_Sangye_Gyatso

      DAS ANSAMMELN VON VERDIENSTEN

      Wir bringen nun Je Tsongkhapa und all den anderen heiligen Wesen die Praxis der sieben Glieder dar, um eine riesige Ansammlung von Verdiensten zusammenzutragen. Dadurch werden wir alle unsere spirituellen Hoffnungen und Wünsche erfüllen können. Damit diese Praxis besonders glückverheißend wird, beginnen wir mit dem Glied, das die Bitte enthält, der Spirituelle Meister möge für lange Zeit verbleiben. Dieses Glied wird normalerweise als fünftes rezitiert.

      DEN SPIRITUELLEN MEISTER BITTEN, LANGE ZEIT ZU VERBLEIBEN

      Wenn die Spirituellen Meister, die fühlende Wesen auf spirituellen Pfaden führen, nicht mehr in dieser Welt erscheinen würden, hätten die Menschen dieser Welt keine Gelegenheit, Zuflucht zu nehmen oder Verdienste anzusammeln. Sie hätten auch keine Möglichkeit, den Leiden Samsaras zu entfliehen und reines Glück zu erlangen. Von einem spirituellen Standpunkt aus gesehen, wäre die Welt in Dunkelheit gehüllt. Um dies zu verhindern, bitten wir nun die heiligen Wesen, die Buddhas, für zahllose Äonen als Ausstrahlungen zu verbleiben, um fühlende Wesen auf dem spirituellen Pfad zu führen. Diese Praxis ist eine sehr kraftvolle Methode, Verdienste anzusammeln, und ist sehr wichtig für das zukünftige Glück fühlender Wesen.

      Wir entwickeln die tiefe Überzeugung, daß Je Tsongkhapa im Raume vor uns in seiner Essenz unser

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