Acht Schritte zum Glück - Neuausgabe. Geshe Kelsang Gyatso

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Acht Schritte zum Glück - Neuausgabe - Geshe Kelsang Gyatso

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niemand je von Glück getrennt sein.

      Mögen alle Gleichmut haben, frei von Hass und Anhaftung.

      Dann widmen wir uns mit der Bodhichitta Motivation den Übungen, Verdienste anzusammeln, negatives Karma zu reinigen, die Segnungen der Buddhas zu empfangen, und über die Acht Verse der Geistesschulung zu kontemplieren und zu meditieren.

      DAS FELD FÜR DIE ANSAMMLUNG VON VERDIENSTEN VISUALISIEREN

      Wir stellen uns vor: Im Raum vor uns ist der lebendige Buddha Shakyamuni, der von einer Natur ist mit unserem spirituellen Meister, umgeben von den Überlieferungsliniengurus, Buddhas, Bodhisattvas und anderen heiligen Wesen. Im Herzen Buddha Shakyamunis ist Buddha Amitabha, der die gleiche Natur ist wie Bodhisattva Langri Tangpa, der Autor der Acht Verse der Geistesschulung. Wir konzentrieren uns auf die Versammlung dieser erleuchteten Wesen und sobald wir ein grobes allgemeines Bild haben, meditieren wir darüber. Diese Versammlung wird das «Feld für die Ansammlung von Verdiensten» genannt, denn so wie äußere Ernten aus den Samen wachsen, die wir in ein äußeres Feld säen, wachsen die inneren Ernten der Verdienste oder des Glücks aus den Samen des Vertrauens und der Hingabe, die wir in das Feld aller erleuchteten Wesen säen.

      Obwohl diese heiligen Wesen in Wirklichkeit vor uns anwesend sind, können wir sie aufgrund unserer Un­wissenheit und unseres negativen Karmas nicht sehen. Trotzdem können wir mithilfe der Visualisierung mit ihnen kommunizieren. Fällt es uns schwer, Buddhas zu visualisieren, oder entwickeln wir dabei kein besonderes Gefühl, so liegt das daran, dass wir in der Tiefe unseres Herzens nicht glauben, dass sie tatsächlich anwesend sind. Doch Buddhas sind überall, wie bereits erklärt wurde. Buddhas zu visualisieren ist nicht wie eine Fantasie der Kinder beim Spielen, sondern ein Mittel, unseren Geist für das zu öffnen, was bereits da ist. Buddha Shakyamuni sagte: «Wann immer jemand mich mit Vertrauen visualisiert, so bin ich da.» An einem bewölkten Tag, an dem wir die Sonne nicht direkt sehen, können wir uns trotzdem problemlos vorstellen, dass sie hinter den Wolken scheint, denn wir wissen, dass sie dort ist. In gleicher Weise sollten wir keinen Zweifel daran haben, selbst wenn unsere Visualisierung der Buddhas sehr unklar ist, dass sie wirklich vor uns anwesend sind. Wenn wir mit voller Zuversicht visualisieren, dass die lebendigen Buddhas vor uns sind, wird unser Geist mit Sicherheit eine Verbindung zu ihnen herstellen und allmählich wird sich die Klarheit unserer Visualisierung verbessern.

      Zu Beginn müssen wir die Buddhas nicht in allen Einzel­heiten visualisieren, sondern sollten einfach glauben, dass sie vor uns sind, und starkes Vertrauen entwickeln. Durch die Kraft unseres Vertrauens und unserer Vertrautheit werden wir allmählich die Buddhas mühelos visualisieren können. Es fällt uns nicht schwer, unsere Mutter zu visualisieren, weil wir sie so gut kennen. In ähnlicher Weise werden wir auch Buddhas leichter visualisieren können, wenn wir durch Studium der Dharma Unterweisungen und unser Vertrauen in sie die Natur, die Aufgaben und die guten Eigenschaften der Buddhas besser verstehen. Wichtig ist auch zu verstehen, wie wir selbst ein Buddha werden können, denn wenn wir überzeugt sind, dass Erleuchtung auch für uns möglich ist, werden wir uns ganz natürlich denen näher fühlen, die Erleuchtung bereits erlangt haben.

      DIE SIEBENGLIEDRIGE PRAXIS UND DAS MANDALA DARBRINGEN

      Um Verdienste anzusammeln und Negativität zu reinigen, bringen wir nun die Praxis der sieben Glieder und das Mandala dar. Die sieben Glieder sind: Verbeugung, Dar­bringung, Bekenntnis, Sicherfreuen, die heiligen Wesen inständig bitten zu verweilen, um das Drehen des Dharma Rades bitten und Widmung.

      VERBEUGUNG

      Wir konzentrieren uns auf die Versammlung der Buddhas im Raum vor uns, halten mit einem Geist tiefen Vertrauens und Respekts unsere zusammengelegten Handflächen an unserem Herzen und rezitieren die entsprechende Zeile aus dem siebengliedrigen Gebet.

      DARBRINGUNG

      Um unserem Geist die nötige positive Energie zu geben, um zum Wohle aller Lebewesen die volle Erleuchtung zu erlangen, bringen wir der Versammlung der heiligen Wesen umfangreiche Gaben dar. Wir bringen nicht nur die Gaben dar, die wir auf unserem Altar aufgestellt haben, sondern nutzen unsere Imagination, um ihnen alle Objekte des Vergnügen aus dem ganzen Universum darzubringen, wie wunderschöne Gärten, Seen, Bäume und Berge sowie die Sonne, den Mond und die Sterne.

      BEKENNTNIS

      In der Gegenwart der großen Mitfühlenden, der Versamm­lung der Buddhas, bekennen wir mit einem Geist großen Bedauerns all die nichttugendhaften und negativen Handlungen, die wir in diesem Leben und in zahllosen vergangenen Leben angesammelt haben und versprechen, dass wir sie von nun an nicht wieder begehen werden. In dieser Weise reinigen wir unseren Geist von der Bürde negativen Karmas und beseitigen die Haupthindernisse spiritueller Entwicklung.

      SICHERFREUEN

      Sicherfreuen bedeutet, das Wohl, die Tugend und das Glück anderer zu schätzen und sich daran zu erfreuen. Erfreuen wir uns an den guten Eigenschaften anderer, so wird dies die Ursache dafür sein, selbst ähnliche Eigenschaften zu entwickeln. Indem wir alle Gefühle von Neid und Rivalität überwinden, sollten wir uns an den Tugenden aller Wesen erfreuen – derjenigen, die noch in Samsara sind und derjenigen, die den spirituellen Pfad zur Erleuchtung vollendet haben. All jene, die jetzt Buddhas sind, wanderten einst auf den leidvollen Pfaden Samsaras, so wie wir es jetzt tun. Doch aufgrund ihres großen Bemühens traten sie in den Bodhisattvapfad ein und erlangten die vollkommene Erleuchtung, indem sie durch all seine Stufen voranschritten. Aus der Tiefe unseres Herzens erfreuen wir uns an ihren tugendhaften Erlangungen und beten dafür, so zu werden wie sie.

      INSTÄNDIGE BITTE AN DIE HEILIGEN WESEN, NICHT DAHINZUSCHEIDEN

      Ohne spirituelle Meister, die Manifestationen von Buddhas Mitgefühl sind, um fühlende Wesen auf dem Pfad zur Befreiung zu führen, wäre diese Welt in spirituelle Dunkelheit gehüllt. Aus der Tiefe unseres Herzens bitten wir Buddhas Emanationen bei uns zu bleiben, bis Samsara endet.

      UM DAS DREHEN DES DHARMA RADES BITTEN

      Nachdem die Götter Brahma und Indra Buddha gebeten hatten, das Rad des Dharma zu drehen, lehrte Buddha viele Methoden, um die Krankheit der Verblendungen zu heilen, und diese führten zahllose Wesen zur Befreiung von Leiden. Um sicherzustellen, dass diese Lehren in dieser Welt bleiben, bitten wir die heiligen Wesen, den kostbaren Dharma zu lehren.

      WIDMUNG

      Am Ende jeder tugendhaften Handlung sollten wir die Verdienste, die wir erworben haben, dem ungetrübten und vollkommenen Glück aller Lebewesen widmen. Wenn wir unsere Verdienste nicht in dieser Weise widmen, können sie leicht durch Wut oder andere starke Verblendungen zerstört oder infolge der Erfüllung unserer eigensüchtigen Wünsche vergeudet werden. Indem wir jedoch unsere Verdienste unserer eigenen und der Erleuchtung anderer widmen, sichern wir sie und gewährleisten dadurch, dass sie sich nie erschöpfen. Insbesondere widmen wir alle unseren tugendhaften Handlungen, sowohl gegenwärtige als auch vergangene, sodass wir die Verwirklichungen der Acht Verse der Geistesschulung erlangen und somit das höchste Glück der vollen Erleuchtung.

      Diese sieben Übungen werden «Glieder» genannt, weil sie unsere Meditation unterstützen, wie die Glieder unseren Körper unterstützen. Ohne die Glieder unseres Körpers können wir körperlich nicht viel ausrichten und in ähnlicher Weise können wir ohne die Glieder Verdienste anzusammeln und Negativität zu reinigen, in der Meditation nicht viel erreichen. Mit Übungen wie Verbeugung, Darbringung, inständige Bitte und Bitte sammeln wir Verdienste an. Die Übungen wie Sicherfreuen und Widmung vervielfachen Verdienste und die Übung des Bekenntnisses reinigt negatives Karma. Eine genaue Erläuterung der sieben Glieder findet sich im Buch Freudvoller Weg.

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