Acht Schritte zum Glück - Neuausgabe. Geshe Kelsang Gyatso
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DIE HEILIGEN WESEN UM IHRE SEGNUNGEN BITTEN
UM SEGNUNGEN BITTEN
Das tibetische Wort für Segnung ist «jin gyi lob», was wörtlich «umwandeln» bedeutet. Wenn wir um Segnungen bitten, bitten wir darum, unseren Geist von einem nichttugendhaften Zustand in einen tugendhaften Zustand umzuwandeln und von einem unglücklichen Zustand in einen glücklichen Zustand. Das Wichtigste ist, dass wir unseren Geist in den Geist eines erleuchteten Wesens umwandeln, und deshalb bitten wir die heiligen Wesen, unseren Geist zu segnen, damit wir die Verwirklichungen der Stufen des Pfades zur Erleuchtung erlangen mögen. Deshalb rezitieren wir das Gebet der Stufen des Pfades, während wir uns auf seine Bedeutung konzentrieren.
SEGNUNGEN EMPFANGEN
Nun stellen wir uns vor, dass die heiligen Wesen aufgrund unserer tiefempfundenen Bitten ihre Segnungen gewähren, die in Form von Licht und Nektar aus ihren Herzen herabströmen. Diese treten in unseren Körper und Geist ein, befrieden unsere Negativität und Hindernisse und lassen unsere Verdienste, unsere Lebensspanne, unseren inneren Frieden und unsere Dharma Verwirklichungen anwachsen. Über diese Erfahrung meditieren wir eine Weile.
Nachdem wir die Segnungen aller heiligen Wesen erhalten haben, stellen wir uns vor, dass alle heiligen Wesen, die Guru Buddha Shakyamuni umgeben, zu Licht schmelzen und sich in ihm sammeln. Er wiederum löst sich in Buddha Amitabha in seinem Herzen auf, der zu unserem Scheitel kommt. Wir verbeugen uns geistig vor unserem spirituellen Meister im Aspekt Buddha Amitabhas auf unserem Scheitel, bringen ihm ein kurzes Mandala dar und beten zu ihm, indem wir die Acht Verse der Geistesschulung rezitieren:
Mit der Absicht, das endgültige, höchste Ziel zu erreichen,
Das selbst das wunscherfüllende Juwel übertrifft,
Möge ich ohne Unterlass
Alle Lebewesen schätzen.
Wann immer ich mit anderen zusammen bin,
Möge ich mich selbst als den Geringsten von allen sehen
Und mit einer reinen Absicht
Möge ich andere über alles schätzen.
Während all meiner Handlungen untersuche ich mein Geisteskontinuum
Und sobald sich eine Verblendung der Selbstwertschätzung entwickelt,
Aufgrund derer ich mich oder andere sich unangemessen verhalten würden,
Möge ich ihr entschieden gegenübertreten und sie abwenden.
Wann immer ich bedauernswerte Wesen sehe,
Auf denen Böses und schweres Leiden lastet,
Möge ich sie schätzen,
Als ob ich einen seltenen und kostbaren Schatz gefunden hätte.
Sogar wenn jemand, dem ich geholfen
Und in den ich große Hoffnungen gesetzt habe,
Mir absichtlich Schaden zufügt,
Möge ich ihn oder sie als meinen heiligen spirituellen Meister sehen.
Wenn andere mich aus Neid oder Wut
Verletzen oder beleidigen,
Möge ich selbst die Niederlage annehmen
Und ihnen den Sieg anbieten.
Kurz gesagt, möge ich direkt und indirekt
Allen meinen Müttern Glück und Hilfe geben
Und im Geheimen allen Schaden
Und all ihr Leiden auf mich nehmen.
Mögen ich und alle Lebewesen außerdem durch alle diese Übungen,
Zusammen mit einem Geist, der unbefleckt ist von den Verunreinigungen der Vorstellungen der acht Extreme
Und der alle Phänomene als Illusion erkennt,
Von der Fessel fehlerhafter Erscheinung und Vorstellung befreit sein.
Wir rezitieren die Acht Verse mit tiefem Vertrauen in Guru Amitabha und wiederholen dreimal den jeweiligen Vers, über den wir meditieren möchten. Dann stellen wir uns vor, dass durch die Kraft unseres Gebetes Ströme von Licht und Nektar aus Guru Amitabhas Körper herabströmen, unseren Körper und Geist von aller Negativität, allen Verblendungen und Behinderungen reinigen und unser Potenzial zur Reife bringen, die Verwirklichung der Meditation zu erlangen. Nun führen wir die Meditation aus und schließen mit den entsprechenden Widmungsgebeten ab.
Nagarjuna
Lernen, andere wertzuschätzen
Mit der Absicht, das endgültige, höchste Ziel zu erreichen,
Das selbst das wunscherfüllende Juwel übertrifft,
Möge ich ohne Unterlass
Alle Lebewesen schätzen.
Was ist das «endgültige, höchste Ziel» menschlichen Lebens? Wir sollten uns fragen, was für uns das Wichtigste ist. Was wünschen wir uns, wonach streben wir, wovon träumen wir? Für manche Menschen ist es materieller Besitz, wie ein großes Haus nach dem neuesten Schrei, ein schnelles Auto oder eine gut bezahlte Arbeit. Für andere ist es ein guter Ruf, gutes Aussehen, Macht, Spannung oder Abenteuer. Für viele liegt der Sinn ihres Lebens in den Beziehungen zu ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. All dies kann uns vordergründig eine Weile lang glücklich machen, doch es kann auch zu vielen Sorgen und Leiden führen. Es kann uns nie das reine und immerwährende Glück schenken, nach dem wir uns alle aus tiefstem Herzen sehnen. Da wir nichts von alledem mitnehmen können, wenn wir sterben, werden uns diese Dinge am Ende im Stich lassen, sofern wir sie zur Hauptsache in unserem Leben gemacht haben. Als Selbstzweck sind alle weltlichen Errungenschaften hohl und nicht der wirkliche Sinn menschlichen Lebens.
Es heißt, dass von allem weltlichen