Bauern, Bonzen und Bomben. Ханс Фаллада

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Bauern, Bonzen und Bomben - Ханс Фаллада

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werde nicht strafversetzt.«

      »Doch wirst du. Höre zu, Kalübbe ...«

      Drei Mann dringen in die Schifferade. Kalübbe dreht sich zum Spiegel und fängt umständlich an, sich die Hände zu waschen. Die drei Mann begrüßen Stuff lebhaft und lärmend. Er stellt sich an ein Becken und tut sehr beschäftigt, schielt dabei nach Kalübbe. Der aber macht keine Anläufe mehr, zu gehen. Stuff grinst vor sich hin.

      Nach einer Weile ziehen die Leute ab und lassen Stuff und Kalübbe wieder allein.

      Kalübbe sagt brüsk: »Ich will dir was sagen, Stuff. Ich habe es mir überlegt: vielleicht werde ich wirklich strafversetzt. Die machen das heute so. Verantwortung haben nur wir Untern. Aber dich geht das nichts an und wenn du in deiner gottverdammten Chronik ein Wort davon schreibst ...«

      »Kein Wort. Du wirst strafversetzt. Da beißt keine Maus einen Faden ab. Fragt sich nur, ob du nun auch noch andere reinreißen willst?«

      »Reinreißen? Ach so! – Es kommt darauf an, was für andere?«

      »Da sind diese Bauern. Morgen ist Lokaltermin. Wenn du welche erkennst, schieben die Knast, Monate und Monate.«

      »Ich hab keinen Grund, den Bauern grün zu sein.«

      »Aber warum feind? Tätest du's nicht auch so, wenn du vom Hofe müßtest?«

      »Sie haben es an dem Morgen zu schlimm getrieben.«

      »Und du machst den Speckjägern oben die Geschäfte. Dein Finanzrat freut sich einen Ast, wenn er möglichst viel Bauern einspunden kann. Dann kann er doch wieder eine Weile drauflospfänden.«

      »Das Aas! Höre, Stuff, ist das anständig? Er gibt mir telefonisch den Auftrag, die Ochsen unter allen Umständen nach Haselhorst zu bringen, und nun wird mir ein Strick daraus gedreht, daß ich meinen nach Lohstedt gebracht habe! Ist das anständig?«

      »Das ist die Art heute.« Stuff spuckt in ein Becken. »Willst du dich strafversetzen lassen und doch erkennen?«

      Kalübbe zögert: »Es war ja alles nur ein Augenblick. Wenn ich die Bauern nicht erkennen würde ... Aber da ist der Thiel!«

      »Das laß meine Sorge sein! Glaubst du, der Thiel wird reden? In einen Graben gefallen, Ochse ausgerissen, Zeug verdorben, Knochen zerschunden, dafür auf die Straße gesetzt, fristlos, weil er den Ochsen laufen ließ, glaubst du, der erkennt? Glaubst du, der ist so doof?«

      »Man müßte es wissen.«

      »Man weiß es. Unter uns: der Thiel hat eine Stellung. Bei einer Zeitung. Ich sage nicht, wo.«

      Die beiden Männer schweigen eine Weile, dann sagt Kalübbe: »Na, ich glaube, Stuff, das ging alles zu schnell. Ich weiß es wirklich nicht, welche Bauern ich im Krug und welche am Strohfeuer sah.«

      »Siehst du, Kalübbe. Und wenn du einmal keine Lust mehr hast mit dem Vollstrecken, schreibst du mir eine Karte ...«

      Sie wenden sich zur Tür –

       3

      Eine Stimme ertönt hinter ihnen: »Einen Augenblick, meine Herren. Es war sehr interessant.«

      In der Tür zum Klosett steht der junge Mann, dem Stuff vor einer Viertelstunde zutrank.

      »Wirklich. Fabelhaft interessant. – Ja, ich war dadrin beschäftigt, meine Herren. Und dann wollte ich nicht unterbrechen. Der hübscheste Fall von Zeugenbeeinflussung, den ich persönlich erlebt habe. Wirklich ganz reizend.«

      Er steht in der Tür zum Lokus, vor der Brille, und knöpft ganz unnötig an seinen Hosenträgern herum. Um seine Augen spielen tausend Fältchen und in all seiner Malesche denkt Stuff: »Ein Junge? Uralt ist das Aas. Ausgekocht. Ein ganz gemeiner Hund!«

      Laut knurrt er: »Bilden Sie sich nur nichts ein. Was Sie schon hören können! Wo ewig das Wasser läuft.«

      Der junge Mann greift in seine Tasche und zieht einen Haufen Papier hervor. »Entschuldigen Sie das Material. Es ist Klopapier. Aber ich stenographiere. Ihre Unterhaltung schien mir des Festhaltens würdig.«

      »Sie lügen ja. Das ist weißes Papier. Glauben Sie, Sie bluffen mich? Zeigen Sie doch mal her!«

      Der dicke Stuff macht eine unglaublich rasche Bewegung, einen Griff nach dem linken Arm des Jünglings, der das Papier hält. Aber wie ein Hammer schlägt dessen rechte Faust auf Stuffs Arm. Stuff stößt links vor, stößt nach der Magengrube des Jünglings, der nach der Brille retiriert.

      Stuff grunzt: »Los, Kalübbe, das Papier müssen wir haben!«

      Und der Jüngling, völlig ruhig, jetzt auf dem Klosettdeckel stehend: »Es ist sehr amüsant, meine Herren ...«

      Die Toilettentür geht auf und ein paar Herren erscheinen. Die drei Kämpfer nehmen unbeteiligte Posen ein. Kalübbe probiert den Seifenautomat. Stuff lehnt in der Klosetttür und scheint dem Schlanken, der den Spülungskasten befingert, Ratschläge zu geben: »Es muß am Schwimmer liegen.«

      Endlich sind die Herren fertig. Einer möchte noch eine Unterhaltung mit Stuff anspinnen, aber der grobst ihn an: »Laß mich zufrieden. Ich will hier kotzen!« Und der Herr entschwindet.

      Noch schlägt die Tür nicht an, da macht Stuff einen blitzschnellen Vorstoß gegen ein Bein des Unbekannten, faßt es, reißt daran, und mit Getöse stürzt der Jüngling vom Klosettdeckel. Sein Kopf schlägt mehrmals gegen die Wand. Dann liegt er im Winkel, etwas blaß, etwas blutend, während Stuff ihm die Hand, die den Papierwust hält, aufzubrechen sucht.

      »Die kriegen Sie nicht auf. Die hat schon manchen Handgranatenstiel festgehalten, Stuff ...«

      »Das wußte ich, daß Sie mich kennen ...« Stuff läßt ihn los und betrachtet ihn prüfend.

      Kalübbe schaut schweigend, noch immer schneeweiß, über seine Schulter.

      Der Jüngling steht auf und verbeugt sich: »Gestatten Sie, Henning. Georg Henning. Und entschuldigen Sie den kleinen Scherz, ich bin noch etwas kindlich.«

      »Wahrscheinlich«, sagt Stuff. Und zu Kalübbe gewendet: »Keine Angst mehr. Der schwatzt nicht.«

      »Sehen Sie hier, das Stenogramm. Es wandere in den Orkus. Und nun spülen wir kräftig nach. Unwiederbringlich!«

      »Und was möchten Sie nun?« fragt Stuff. »Denn daß Sie so ganz ohne ...?«

      »Nein, natürlich nicht. Aber anders. Wie Sie sich's denken, geht es nicht. Wenigstens nicht so allein. Es gibt nämlich eine Fotografie von dem Strohfeuer und den ausbrechenden Ochsen.«

      »Unmöglich!«

      »Vielleicht gibt es sogar zwei Aufnahmen!«

      »Ich sollte das nicht wissen?!« fragt Stuff empört.

      »Warte!« ruft Kalübbe erregt. »Warte einmal! Er hat recht. Daß ich nie mehr daran gedacht habe! Da war ein Kerl von einer Zeitung, wollte schon die Auktion knipsen. Dann sah ich ihn wieder, hinter einem Baum, beim Strohfeuer nach Haselhorst zu. Und schließlich, grade als es durch die Flammen ging ... Ein Bauer,

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