Die Narben aus der Vergangenheit. Sabine von der Wellen

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Die Narben aus der Vergangenheit - Sabine von der Wellen Die Narben aus der Vergangenheit

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wegen ihm ganz zusammenbricht.

      Vielleicht war ich zwischendurch weggenickt. Aber ich habe das Gefühl, gar nicht geschlafen zu haben, als Carolin neben mir erwacht. Sie hatte sich in der Nacht immer wieder aus meiner Umarmung gestohlen und war auch immer wieder dorthin zurückgekehrt, ohne wirklich wach zu werden. Sie hatte sich dann an mich geschmiegt und einmal hörte ich sie ganz deutlich meinen Namen raunen. Es war kein Rufen, sondern ein Seufzen, als wäre mein Name für sie wie ein Segen. Das hatte mein Herz erwärmt.

      Fast die ganze Nacht ließ ich mein Leben Revue passieren und wog es mit meiner Zeit mit ihr auf. Daniel hat recht, sie ist das Beste was mir je passiert ist.

      Jetzt dreht sie sich zu mir um, sich leicht aus meiner Umarmung windend und sieht mir direkt ins Gesicht.

      „Hey, wie geht es dir?“, frage ich sie beunruhigt.

      „Ich bin in Ordnung“, antwortet sie mir und ich weiß nicht, wie weit ich ihr glauben kann. „Aber ich bin ganz nassgeschwitzt. Poor, die Hose ist so warm“, murmelt sie.

      „Ich wollte dich auf keinen Fall wecken. Ich war so froh, dass du geschlafen hast.“

      Carolin lässt ihre Hand über meine Wange gleiten und sie sieht mich besorgt an. „Hast du gar nicht geschlafen?“, fragt sie.

      Ich schüttele den Kopf: „Kaum.“

      Sie schlägt die Decke zurück, deckt mich aber wieder fürsorglich zu und beugt sich in das Bett zurück, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. „Schlaf ein bisschen. Mir geht es wirklich gut. Ich gehe duschen und komme dann wieder zu dir. Bleib einfach liegen“, raunt sie und ich sehe sie unsicher an. „Komm, schlaf. Du hast über meinen Schlaf gewacht und wenn ich gleich wieder da bin, wache ich über deinen Schlaf. Das nennt man Arbeitsteilung“, sagt sie grinsend und will mir ein gutes Gefühl vermitteln, das sich bei mir nach dieser Nacht aber nicht so einfach einstellen will. Aber ich bin erschöpft und spüre jetzt, wo es ihr scheinbar bessergeht, die Müdigkeit und Erschöpfung durch meine Adern kriechen. Ich lasse mich wieder ins Kissen fallen und sie verlässt das Schlafzimmer. Doch ich will nicht schlafen. Besorgt lausche ich auf die Geräusche in der Wohnung. Und dann ist sie wieder da. Ihre Haare sind noch feucht und sie ist nicht mehr so blass. Scheinbar geht es ihr wirklich gut.

      Meine Sorge um sie legt sich noch ein klein wenig mehr und gibt meinem Inneren noch ein wenig mehr Ruhe.

      Sie schiebt sich nackt unter die Decke und ich schließe sie in meine Arme. Sie küsst meine Narben und flüstert: „Ich bin wieder ganz in Ordnung. Komm, schlaf, mein Schatz.“

      Ich schließe die Augen und lasse mich in die Wärme ihres Körpers fallen, was mein Herz immer mehr beruhigt.

      Sie legt ihre Hand auf meine Brust, als wolle sie meinen Herzschlag so zur Ruhe zwingen und flüstert erneut: „Schlaf!“ und ich lasse mich ganz fallen.

      Wärme zieht mich aus einem traumlosen Schlaf. Sie breitet sich wie ein Feuer in mir aus und ich spüre meinen Körper reagieren, bevor ich weiß, was das auslöste.

      Ich werde vollends wach und spüre Carolins warmen Körper an meinem Rücken, ihre Hand auf meinem Bauch und ihre weichen Lippen zwischen meinen Schulterblättern. Durch meine Lenden rauscht ein Ziehen, als die heiße Hand über meine Hüfte meinen Oberschenkel hinunterwandert und an der Innenseite wieder hochklettert. Nur die Fingerspitzen wandern über meine empfindliche Leiste weiter nach oben und streichen durch meine Haare unter meinem Bauchnabel.

      Ich wage kaum zu atmen und eine Erregung packt mich, die mir alle Müdigkeit aus dem Körper zieht.

      Die Finger gleiten über meinen Freund, der sich ihnen erwartungsvoll entgegenstreckt. Als sie ihre Hand darum schließt, bin ich verloren. Ich drehe mich stöhnend zu ihr um und raune: „Hey, was machst du mit mir?“

      Ich sehe in unschuldige Augen und auf einen schmunzelnden Mund. Nichts zeigt etwas von der Schwäche, die sie gestern noch überrollt hatte. Ihre Lippen senken sich auf meine Brustwarze und ihre Zunge spielt mit dem kleinen, harten Knopf. Ich schließe die Augen und gebe mich den Gefühlen hin, die sie in mir auslöst, während ihre Lippen sich langsam zu meiner Taille hinabküssen und bis zu meinem Bauchnabel wandern.

      Meine Bauchmuskeln spannen sich erwartungsvoll an und ich spüre meine Erregung wachsen. Ihre Lippen fangen meinen Freud ein, der sich ihr gierig entgegenstreckt und ich atme hektisch die Luft ein. Meinen Arm über meine Augen legend, versuche ich mich zur Ruhe zu zwingend. Aber alle meine Sinne sind auf ihre Zunge gerichtet, die meine Eichel liebkost.

      So geweckt zu werden ist mit keiner Droge der Welt zu vergleichen und ich lasse mich in diesen Strudel aus Gefühlen sinken, die mich erbarmungslos überrollen.

      Es ist schon Nachmittag, als ich mich neben sie fallen lasse. Es ist unglaublich, wie sie mich immer wieder hochbringt und mit welcher Intensität wir uns lieben können. Alles ist dann vergessen. Nichts Schlechtes kann mich dann erreichen. Ich bin dann völlig in einer anderen Dimension gefangen. Und das Unglaubliche daran ist, dass dies eine Welt ist, die nur Carolin und mir gehört. Es ist wie eine einsame Insel, zu der wir uns flüchten und auf der es nur uns beide gibt und nur unsere Gefühle. Nichts anderes kann uns dort erreichen.

      „Du machst mich fertig“, stöhne ich und sehe in ihre mich mit dieser Zärtlichkeit musternden Augen. Diesen Blick möchte ich niemals mehr missen, denn er versetzt Berge und schließt Tiefen.

      Ich ziehe sie dicht an mich heran und gebe mich der Müdigkeit hin, die mich mittlerweile auch immer wieder ausknockt, seit ich ohne Drogen zu leben versuche.

      Es ist scheinbar schon Nacht, als ich wieder wach werde. Draußen tobt ein Gewitter, und der prasselnde Regen an der Fensterscheibe riss mich offensichtlich aus meinem Traum. Ich lenkte darin ein Schnellboot über himmelblaues Wasser auf eine kleine Insel zu. Mein Blick fiel hinter mich auf Carolin, die sich in der Sonne rekelte und mich mit diesem Blick ansah, der mich den Gasknüppel noch weiter nach vorne treiben ließ. Auf der Insel wird sie mir gehören …

      Zu schade, dass ein Blitz sogar durch meine geschlossenen Augenlieder drang und mich das Donnergrollen des Gewitters weckte.

      Mein Magen grummelt und ich stöhne auf: „Ich habe Hunger wie ein Bär!“

      Carolin sieht mich an und antwortet mit sanfter Stimme: „Du hast den ganzen Tag noch nichts gegessen.“

      „Du denn?“, frage ich sie.

      Sie schüttelt den Kopf und ich sehe auf meine Armbanduhr. Es ist kurz vor zweiundzwanzig Uhr.

      Mit einem Ruck erhebe ich mich. „Komm, wir beide gehen etwas essen.“

      Carolin verzieht das Gesicht und kuschelt sich noch tiefer unter ihre Decke.

      Ich ziehe ihr lachend die Decke weg und greife nach ihrem Arm, um sie aus dem Bett zu treiben. „Komm jetzt! Oder soll ich verhungern?“

      „Natürlich nicht“, antwortet sie resigniert und schleppt sich zum Kleiderschrank.

      Mir kommt eine Idee, und ich gehe ins Wohnzimmer. Vielleicht bringt uns noch jemand Essen?

      Tatsächlich habe ich beim Chinesen sofort Erfolg und bestelle uns leckere Entenpfanne mit süßer Soße, Morcheln und Bambussprossen und einen Wein dazu.

      Als ich ins Schlafzimmer zurückkehre, steht Carolin immer noch unschlüssig und mit Büßermiene vor

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