Geliebter Prinz. Billy Remie

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Geliebter Prinz - Billy Remie Legenden aus Nohva 1

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seid zu gepflegt, um von hier zu stammen«, erklärte der Blonde schließlich.

      Desiderius’ Blick schweifte ab und er sah in den Flur, der neben der Bar zu einigen Hinterzimmern führte. Mit einer Dirne in eines dieser Zimmer zu gehen, konnten sich nur die wohlhabenden Leute leisten. Aber Desiderius kam eine Idee.

      Er verhakte seinen Blick mit dem des Blonden und schlenderte elegant auf ihn zu. Mit seinem Raubtiergang drängte er ihn langsam immer weiter zurück, bis der Blonde mit dem Rücken gegen die Bar stieß und ihm nicht mehr entkommen konnte.

      Desiderius trat so nah, dass sich die ausgebeulten Schnürungen ihrer Hosen leicht berührten.

      Erwartungsvoll und mit leuchtenden Augen starrte der Blonde zu Desiderius auf. Er wollte es so sehr wie Desiderius selbst, das konnte man ihm mehr als deutlich ansehen.

      »Euer Bruder ist die ganze Nacht beschäftigt?«, fragte Desiderius.

      »Ich weiß es nicht«, erwiderte der Blonde mit zitternder Stimme. Er hatte keine Angst, er war nur auf positive Weise nervös.

      »Hm«, machte Desiderius nachdenklich.

      Eine Weile betrachteten sie sich abschätzig. Es war nicht zu übersehen, dass der Blonde Probleme hatte, seinen schnellen Atem zu kontrollieren.

      Neugierig wollte Desiderius von ihm wissen: »Soll ich wieder Abstand nehmen?«

      Der Blonde schluckte sichtbar, schüttelte aber den Kopf.

      Desiderius strich mit den Fingerspitzen über die kühle, weiße Seide, die der Blonde am Körper trug und unter der sich erstaunlich feste Brustmuskeln abzeichneten.

      Der Blonde schloss erschaudernd für einen kurzen Moment seine Augen.

      Schmunzelnd fragte Desiderius: »Wie viele Silbertaler habt Ihr bei Euch?«

      Der Blonde schmunzelte zurück. »Wollt Ihr mich ausrauben?«

      »Vielleicht.« Desiderius zwinkerte. »Aber erst nachdem ich mich mit Euch vergnügt habe.«

      »Werde auch ich Vergnügen dabei haben?«

      »Dafür garantiere ich«, antwortete Desiderius anmaßend.

      Der Blonde biss sich auf die Lippen, um ein breites Grinsen zu verschleiern. Dann antwortete er auf die zuvor gestellte Frage: »Einhundert Silbertaler.«

      »Nur?«, fragte Desiderius überrascht.

      »Denkt Ihr, ich wage mich mit einem halben Vermögen in eine solche Stadt?«

      »Allein Eure Kleidung wäre mehr wert.« Desiderius musterte ihn abschätzig. »Vielleicht stehle ich sie Euch, wenn Ihr schlaft.«

      Das Herz des Blonden schlug höher, das konnte Desiderius’ Luzianergehör deutlich wahrnehmen. Er roch die Begierde, die in dem Blonden entfacht wurde. Ein süßlicher und gleichzeitig fruchtiger Duft. Die Gefahr, die Desiderius ausstrahlte, lockte den anderen Mann.

      Der Blonde warf ein: »Das setzt voraus, das sie nicht beschädigt wird, wenn Ihr sie mir zuvor vom Leib reißt.«

      Desiderius rollte lustvoll mit den Augen und unterdrückte bei dieser Vorstellung ein leises Aufstöhnen. Die Bilder, die sich ihm aufdrängten, waren Fantasien, die er sofort in die Tat umsetzen wollte. Das letzte Mal, als er sich derartige Befriedigung beschafft hatte, war leider schon viel zu lange her.

      Er hob den Blick und machte mit einem lauten Pfiff den Bordellbesitzer auf sich aufmerksam. Sie beide kannten sich, da Desiderius hier seit vielen Jahren Stammgast war. Der Besitzer blieb stets derselbe, nur das Angebot der Ware wechselte schnell.

      Der Hüne nickte ihm zu. »Was brauchst du?«

      »Wie viel für eines deiner Zimmer, ohne Dirne?«, fragte Desiderius.

      Überrascht starrte der Blonde ihn an. Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, dass Desiderius es nicht nur bei einem anregenden Wortwechsel belassen würde.

      »Fünfhundert Silbertaler.«

      »Komm schon, zieh mich nicht übers Ohr, Cliff!« Desiderius sah den Bordellbetreiber ärgerlich ins Gesicht. »Selbst mit einer deiner Dirnen wäre es billiger.«

      »Vierhundert.«

      »Fünfzig, allerhöchstens«, verhandelte Desiderius.

      Cliff schüttelte den Kopf. »Dreihundertfünfzig.«

      »Sechzig.«

      Lachend erinnerte Cliff: »Ich lasse dich hier mehr als oft umsonst saufen, Derius! Und du schuldest mir noch sechshundert Silbertaler!«

      »Fünfundsechzig für dein schlechtestes Zimmer«, schlug Desiderius vor. »Komm schon, ich brauche nur ein Bett für die Nacht.«

      »Aber ihr seid zu zweit!«

      Desiderius schüttelte entschieden den Kopf. »Meine Beute gehört nicht zu deiner Ware, du hast kein Recht, sie mir zu berechnen. Wir sind nur zwei Gäste, die ein Zimmer brauchen.«

      Weil er ihn als Beute bezeichnet hatte, zog der Blonde ein wenig eingeschnappt seine schmalen Augenbrauen in die Höhe und starrte Desiderius mit offenem Mund an.

      »Die Straße runter ist ein Gasthaus, Derius.«

      »Cliff, komm schon«, flehte Desiderius inständig. Die Lust staute sich in ihm und musste befriedigt werden. Alles woran er dachte, war das eigene harte Fleisch zwischen seinen Beinen, das sich danach sehnte, von dem fremden Blonden berührt zu werden. »Fünfundsechzig Taler, nur für ein Zimmer.«

      Cliff überlegte kurz, seufzte aber schließlich einlenkend. »Von mir aus. Aber kein Wein, keine Trauben oder andere Speisen. Nur ein Zimmer.«

      Desiderius grinste. »Abgemacht.«

      Cliff deutete in den Flur und sagte: »Letztes Zimmer, das Fenster führt zu den Gassen raus.«

      Desiderius blickte den Blonden an und forderte ihn auf: »Bezahlt den Mann.«

      Der Blonde sah ihn verärgert an.

      Einige Augenblicke verstrichen, ehe er sich offenbar entschied, dass dieses Abenteuer die Taler wert sein würde. Er holte kopfschüttelnd einen Lederbeutel hervor und bezahlte den Bordellbesitzer.

      Vorfreude breitete sich in Desiderius` Magen aus wie warmer Honigwein. Er musterte noch einmal mit vor Lust schwerem Blick die schmale Gestalt seiner Beute. Dann hob er eine Hand und strich mit der Spitze seines Fingers die Knopfreihe des Seidenhemds entlang.

      Mit einem lüsternen Schmunzeln hakte er den Finger unter den Stoff und zog den willigen Blonden mit in den Flur.

      ***

      Bunte, halbdurchsichtige Vorhänge verhinderten einen genauen Blick auf das Treiben in den vielen Zimmern, an denen sie vorbeigingen.

      »Ihr seid sehr von Euch selbst überzeugt«, sagte der Blonde.

      Desiderius

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