Mörderischer Handel. Ute Dombrowski

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mörderischer Handel - Ute Dombrowski страница 5

Mörderischer Handel - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

Скачать книгу

soll.“

      „Wir werden uns schlau machen. Bitte melden Sie sich umgehend bei uns, wenn es etwas Neues gibt“, sagte Bianca und gab ihm ihre Karte.

      „Und passen Sie auf sich auf“, ergänzte Ferdinand.

      Der Pfarrer zog die Augenbrauen hoch.

      „Warum das denn? Ist der Tod von Bernd etwa kein Unfall gewesen?“

      „Wir ermitteln noch. Haben Sie letzten Dienstag jemanden bei Ihrem Nachbarn gesehen?“

      Peter Jischeck schüttelte den Kopf.

      „Sie können Paula Grinzow fragen. Die ist die Nachbarin auf der anderen Seite und sie weiß immer alles, wenn Sie verstehen. Tag für Tag sitzt sie am Fenster und beobachtet das Geschehen.“

      „Danke, Herr Jischeck, wir melden uns. Einen schönen Tag noch.“

      Bianca und Ferdinand gingen durch den kühlen Hausflur wieder hinaus und auf der Straße bogen sie direkt nach rechts. Schon vom weitem sahen sie eine alte, weißhaarige Frau, die mit den Armen auf ein Kissen gestützt aus dem Fenster schaute. Neugierig streckte sie den beiden Ankömmlingen den Kopf entgegen.

      „Sind Sie auch welche von den Immobilienleuten?“

      Bianca grüßte freundlich und stellte sie vor. Gleichzeitig hielt sie der Frau ihren Ausweis hin.

      „Ach, na sowas! Jetzt kümmert sich die Polizei darum?“

      „Was meinen Sie?“, fragte Ferdinand.

      „Die Typen kommen mit ihren Schmeicheleien nicht durch und schicken jetzt euch?“

      „Nein, Frau Grinzow, im Gegenteil. Wir sind hier, weil wir Licht in die Angelegenheit bringen wollen. Dürfen wir hineinkommen?“

      Bianca lächelte so nett sie konnte und nach kurzer Überlegung ließ die alte Frau sie eintreten.

      „Ich lasse ja sonst niemanden ein, den ich nicht kenne. Man weiß ja nie, ob man dann nicht ausgeraubt wird oder tot in der Ecke liegt. Ich bin neunzig Jahre alt und hatte schon oft Angst.“

      Als Bianca und Ferdinand wieder draußen auf der Straße standen, ahnten sie, dass hier ein ganz großer Fall seinen Anfang nahm.

      4

      Peter Jischeck saß unter dem großen Kirschbaum und schrieb einen Brief an seine Schwester. Er wusste, dass es per Mail schneller ging, aber er liebte es, wenn der Füller mit einem leisen schabenden Geräusch über das samtige Papier flitzte. Der Pfarrer schrieb mit seiner schönen Schnörkelschrift eine Einladung zu seinem Geburtstag. Wie immer würde die ganze Familie zusammenkommen.

      „Hallo, Paps“, ertönte eine weibliche Stimme hinter seinem Rücken.

      Er drehte sich um und lächelte einer jungen Frau mit blonden langen Haaren entgegen. Sie war schlank und hatte die gleichen sanften grauen Augen wie ihr Vater.

      „Beatrice, schön, dass du mich besuchen kommst. Setz dich. Oder nein, geh bitte rein und mach uns doch eine schöne Tasse Kaffee.“

      Beatrice Jischeck-Bröck küsste ihren Vater auf die Wange, strich ihm über die Schulter, stellte ihre Handtasche ab und eilte leichtfüßig ins Haus. Peter beendete seinen Brief, hielt das Blatt schräg, um noch einmal zu kontrollieren, ob die Tinte trocken war, nickte und faltete den weißen Bogen zweimal. Als er ihn in den Umschlag geschoben und alles zusam­mengeräumt hatte, kam Beatrice mit einem Tablett wieder hinaus. Sie goss ein und setzte sich.

      „Na, Kind, wie geht es dir? Was kann ich für dich tun?“

      Beatrice strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und seufzte.

      „Ach Papa, ich war beim Frauenarzt, weil ich dachte, dass ich endlich schwanger bin. Meine Regel ist ausgeblieben.“

      „Und?“, fragte Peter neugierig und strahlte bei dem Gedanken daran, vielleicht endlich Opa zu werden.

      „Nichts. Nicht schwanger. Dabei habe ich es so sehr gehofft.“

      „Meine Kleine, sei nicht traurig, irgendwann wird es funktionieren. Was sagt denn der Arzt? Ist alles in Ordnung bei dir?“

      „Ja, einer Schwangerschaft steht nichts im Wege. Es ist eine Kopfsache, sagt Dr. Gramill. Wir sollen die Hoffnung nicht aufgeben, wenn wir weiter an der Gründung einer Familie festhalten wollen.“

      Der traurige Blick von Beatrice ging Peter durch und durch, hatte sie ihm doch erzählt, dass sie mit Timur auch nicht mehr so glücklich war wie vor ihrer Hochzeit.

      „Willst du denn nicht mehr daran festhalten?“

      „Doch, ich will das. Aber ich habe Zweifel, ob mein Mann noch genauso hinter mir steht. Er ist oft nicht zuhause, die Arbeit frisst ihn auf. Weißt du, wenn ich ein Kind hätte, würde mir das nicht so auffallen, aber so. Ich arbeite gerne in der Bücherei, doch wenn ich nach Hause komme, bin ich allein. Timur kommt spät und geht früh. Und an den Wochenenden machen wir auch wenig zusammen, da sitzt er im Büro im Keller und arbeitet. Wir essen zusammen, wir schlafen auch zusammen, aber wir verbringen keine Zeit miteinander. Will ich zu viel?“

      Peter legte eine Hand auf die seiner Tochter und dachte nach. Er wollte sie nicht verletzen, aber schon, als er Timur Bröck das erste Mal getroffen hatte, wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass es nur eine Liebelei wäre. Er hatte sich später innerlich entschuldigt, denn es war nicht seine Art, einen Menschen von vornherein zu verurteilen, aber der junge Mann, der vor zwölf Jahren vor ihm gestanden hatte, hatte ein ungutes Gefühl in ihm ausgelöst. Irgendetwas stimmte mit Timur nicht, da war er sich heute noch sicher.

      „Nein, du willst nicht zu viel, nur glücklich sein. Du weißt, du kannst immer mit mir reden, wenn dich etwas bedrückt. Und wenn es hart auf hart kommt, bist du mir jederzeit willkommen. Hier ist dein Zuhause. Ich bin für dich da. Wie gerne wäre ich Opa einer kleinen Enkelin, aber manchmal soll es nicht sein.“

      „Ich weiß, dass ich mich stets auf dich verlassen kann und dafür bin ich dir unheimlich dankbar. Jetzt lass uns mal über etwas anderes reden. Ich habe gehört, dass Bernd in den Rhein gefallen ist. Wie konnte das denn passieren? War er krank?“

      Peter erzählte seiner Tochter, dass die Polizei dagewesen war und jetzt im Fall seines Nachbarn ermittelte. Beatrice war entsetzt.

      „Das heißt doch wohl nicht, dass er ermordet wurde? Bitte nicht Bernd!“

      „Davon haben die beiden nichts gesagt. Aber wenn ich an diese Männer denke, kann ich es mir schon vorstellen. Er hatte ihnen gedroht, die Polizei und seinen Anwalt einzuschalten.“

      „Hast du denn keine Angst? Sie waren ja auch bei dir.“

      „Gott wacht über mich, da brauche ich keine Angst zu haben. Vielleicht kann ich auch etwas für den Erhalt unserer Häuser tun, auf meine Stimme hören die Menschen doch.“

      „Pass bloß auf dich auf. Wenn ich mir vorstelle, dass der Bernd … oh, Papa, ich mache mir schon Sorgen um dich. Leg dich bitte nicht mit solchen Leuten an.“

      „Ich lege mich

Скачать книгу