Mörderischer Handel. Ute Dombrowski

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mörderischer Handel - Ute Dombrowski страница 8

Mörderischer Handel - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

Скачать книгу

bat seine Kollegin im Nebenzimmer, ihm die Akten zu bringen und kurze Zeit später lag ein dicker Ordner vor ihnen. Hannes breitete einige Bilder vor den Besuchern aus und begann zu erzählen.

      „Das ist Ludger auf seiner Jacht. Neben ihm die Blondine ist seine Verlobte, aber man munkelt, dass er auch andere Gespielinnen hat.“

      „Wir haben sie in seinem Haus getroffen. Bianca, du hast gewonnen.“

      Ferdinand grinste.

      Hannes fuhr fort: „Der Typ hier ist Klaas Wimmer, er fungiert als Chauffeur. Der ist dreißig und ich möchte ihm nicht im Dunkeln begegnen. Hier der nächste: Sandro Dieck, siebenundzwanzig, sieht eher dumm aus, wie ich finde, aber das macht ihn vielleicht auch gefährlich. Er ist die rechte Hand des Chefs. Und damit meine ich nicht, dass er denken kann.“

      „Er sieht gemein aus“, sagte Bianca leise. „Wir brauchen die Fotos, um sie den Nachbarn von Bernd Fregge zeigen zu können.“

      „Natürlich, Frau Kollegin. Das habe ich schon vorbereitet.“

      Seine Augen hingen an Bianca und am liebsten hätte er sie sofort gefragt, ob sie mit ihm essen gehen würde. Diese Frau hatte einen sagenhaften Ruf und noch dazu sah sie super aus und war sympathisch. Bianca spürte, dass sie Hannes gefiel, aber das empfand sie als unangenehm. Ich bin noch lange nicht soweit, dachte sie, und duckte sich vor Ferdinands strengem Blick.

      „Der nächste ist Eckehard Wustel, sechsundvierzig, mehrfach vorbestraft wegen Diebstahls. Anscheinend war es die soziale Ader von Etzelsbach, armen Verbrechern eine Chance zu geben. So stand es mal in einem Artikel im Internet, als man ihn interviewt hatte. Und der letzte in der illustren Runde ist Jewgeni Sabritschek, neununddreißig.“

      „Uh, der sieht aus wie ein Schläger. Die Nachbarin von Bernd Fregge hat einen Mann so ähnlich beschrieben. Einer der Männer, die das Opfer aufgesucht hatten, hatte sogar einen Blumenkübel umgetreten.“

      Bianca schüttelte sich beim Anblick des bulligen Mannes, der einen bösen Blick hatte und auch sein Anzug konnte nicht über den Eindruck hinwegtäuschen, dass es sich hier wohl um einen brutalen Schläger handelte.

      „Hat nur dieser Eckehard Wustel etwas auf dem Kerbholz oder auch die anderen?“

      „Eine längere Strafakte hat nur der, aber die drei anderen sind auch keine Waisenknaben. Hier ist eine Akte, in der ich schon mal die wichtigsten Informationen zusammengestellt habe. Die könnt ihr mitnehmen und ich hoffe sehr, dass wir weiter in Kontakt bleiben. Die Truppe hat ihren Wirkungskreis anscheinend gänzlich zu euch in den Rheingau verlegt. Wir können uns ja mal treffen oder telefonieren.“

      „Danke, Herr Kollege, Ferdinand wird sicher gerne Kontakt halten.“

      Als Bianca das gesagt hatte, sah Hannes sie sofort traurig an und es tat ihr schon leid, dass sie so schroff gewesen war. Um ihn wieder milde zu stimmen, gab sie ihm ihre Karte.

      „Aber natürlich können Sie sich auch bei mir melden.“

      Ferdinand hatte zwischen den beiden hin und her geschaut und runzelte jetzt die Stirn. Er war unschlüssig, ob er Bianca nachher im Auto zusammenstauchen sollte oder nicht. Er dachte: Hannes ist einer von den Guten, aber vielleicht ist sie wirklich noch nicht so weit.

      Sie redeten noch ein bisschen über die neuesten Fälle in der Main-Metropole und Ferdinand berichtete über den Entführungsfall, der Bianca und ihn zusammengeführt hatte. Bianca musste an Riva denken, die sie lange nicht mehr gesehen hatte und nahm sich vor, sie am Abend anzurufen. Nach einer halben Stunde verabschiedeten sie sich und fuhren zurück in den Rheingau, wo Dr. Rosenschuh sie schon erwartete.

      „Wo treiben Sie sich denn herum? Hier war ein Mann, der mit Ihnen sprechen wollte.“

      „Wir arbeiten auch außerhalb des Büros“, sagte Ferdinand knapp.

      „Jaja, sie schuften sich noch irgendwann zu Tode.“

      „Wer war denn der Mann?“, fragte Bianca, die sich nicht streiten wollte.

      „Ein Peter Irgendwas, keine Ahnung. Er sagte, er wolle nochmal wiederkommen. Er ist mir direkt in die Arme gelaufen, aber da Sie mir ja nicht sagen, wo Sie hingehen, konnte ich ihm nicht helfen.“

      „Peter Jischeck, der Pfarrer. Er hat vielleicht Neuigkeiten für uns.“

      „Was hat denn ein Pfarrer mit dem Fall zu tun?“, knurrte der Staatsanwalt.

      „Er hatte auch mit der Immobilienfirma zu tun. Einige Menschen in der Felsstraße sollen ihr Haus verkaufen.“

      Aus irgendeinem Instinkt heraus wollte Bianca dem Staatsanwalt nicht mehr zu dem Fall sagen. Dr. Rosenschuh wollte am Anfang immer gar nichts wissen und später dann alles, aber das ärgerte Bianca schon lange.

      Sie sagte nur: „Wenn wir nähere Informationen haben, schreiben wir einen Bericht. Bis jetzt sind es nur einzelne Puzzleteilchen, die wir noch zusammenfügen müssen.“

      „Na, dann puzzeln Sie mal schön“, blaffte Dr. Rosenschuh und verschwand.

      „Oh Mann“, brummte Ferdinand, „der geht mir auf die Nerven. Ich muss unbedingt Dienststellenleiter werden, dann lasse ich den nur noch mit Anmeldung ins Haus.“

      Bianca lachte und winkte ab.

      „Er bellt ja nur und beißt nicht.“

      „Wie hat dir denn unser Kollege Hannes gefallen?“

      „Er ist ein netter Kerl, da hast du nicht zu viel versprochen, aber mein Herz hat nicht gehüpft.“

      „Schade, der ist wirklich ein guter Mann. Aber ich verstehe dich. Es müssen schon Schmetterlinge sein.“

      „Du sagst es“, erklärte Bianca und küsste Ferdinand auf die Wange. „Aber jetzt ist erstmal Feierabend. Ich habe einen Termin beim Friseur und bin morgen früh wieder im Büro. Außerdem muss ich mich mal wieder mit Riva verabreden.“

      7

      Bianca war mit frisch geschnittenen Haarspitzen einkaufen gewesen und hatte sich danach auf den Heimweg gemacht. Beim Friseur hatte sie Riva angerufen und sich mit ihr zum Abendessen verabredet. Sie wollten sich in Erbach im Weinhof Martin treffen, ein gutes Glas Wein trinken und Juttas berühmten Zwiebelkuchen probieren.

      Vor dem Haus stand ein fast leerer Möbelwagen. Oh, dachte Bianca, da zieht doch nicht etwa jemand in die Wohnung gegenüber. Sie hoffte, dass es niemand war, der auf eine gemütliche Nachbarschaft pochte und ständig Mehl und Zucker leihen wollte. Seufzend ging sie um ihr Auto herum und öffnete den Kofferraum, um den Einkaufskorb herauszunehmen. Als sie die Klappe wieder schloss, blieb ihr Herz stehen, um zwei Sekunden später heftiger denn je in ihrer Brust zu hämmern. Unwillkürlich zog sie den Bauch ein und spürte, wie sie rot wurde.

      Am Möbelwagen stand ein Mann und schloss gerade die hinteren Türen. Er nickte ihr freundlich zu und Bianca konnte nicht wegsehen, so sehr hatte sie der Anblick des Mannes aus dem Konzept gebracht. Er war groß, schlank und sportlich, seine Haut gebräunt, er trug Flipflops und kurze Sporthosen. Über den Schultern lag sein T-Shirt und Bianca starrte seine straffen Brustmuskeln an. Sie musste schlucken, als er jetzt sein blondes Haar zurückstrich. Seine

Скачать книгу