Mörderischer Handel. Ute Dombrowski

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Mörderischer Handel - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

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Eike Strengler, ich bin Ihr neuer Nachbar“, sagte er mit tiefer Stimme, während er ihr an der Haustür den Vortritt ließ.

      „Hallo“, kam es heiser über ihre Lippen, „ich bin Bianca.“

      „Ah, dann wohnen wir ja einander gegenüber.“

      Er lächelte erneut und als sich ihre Blicke trafen, ahnte Bianca, dass hier genau das geschehen war, was sie vor kurzem Ferdinand erklärt hatte: Es musste richtig knallen, wenn sie jemals wieder einen Mann in ihr Leben lassen sollte.

      „Darf ich Ihnen etwas abnehmen?“, fragte der Mann höflich.

      „Nein, danke, es geht schon. Außerdem haben Sie doch wohl genug geschleppt heute. Herzlich willkommen in Eltville.“

      „Danke“, sagte er, zwinkerte und verschwand in seiner Wohnung.

      Bianca schob ihre Tür mit dem Fuß zu, stellte den Korb in die Küche und sank auf den Küchenstuhl. Sie versuchte zu atmen und an etwas anderes zu denken, aber es gab nur ein einziges Bild in ihrem Kopf: den neuen Nachbarn. Sie räumte die Einkäufe weg, kochte sich eine Tasse Kaffee und dann fiel ihr wieder ein, dass sie eine Verabredung mit Riva hatte. Sie duschte und musste ständig gegen den Gedanken ankämpfen, dass sie sich mit ihrem neuen Nachbarn gemeinsam unter der Dusche sah.

      „Jetzt ist aber Schluss!“, beschimpfte sie ihr Spiegelbild, nachdem sie in ein Handtuch gewickelt ihre Haare bürstete. „Das ist bestimmt ein Blender und so etwas brauche ich ganz sicher nicht.“

      Sie wollte diesen vernünftigen Gedanken nicht verlieren, aber irgendwie gelang es ihr nicht. So, wie der Mann sich ihr gegenüber verhalten hatte, schien er echt und nett zu sein. Seit langer Zeit hatte sie ihren Instinkt nicht mehr bei sich selbst gespürt, aber jetzt wusste sie tief in ihrem Inneren, dass dieser Eike Strengler ohne Anlauf ihr Herz erobert hatte.

      „Ich muss das unbedingt mit Riva besprechen.“

      Mit ernstem Blick löschte Bianca das Licht im Bad, zog sich an und machte sich auf den Weg nach Erbach. Bevor sie die Wohnung verließ, sah sie durch den Türspion, um sicherzugehen, dass ihr der Mann nicht noch einmal über den Weg lief. Sie war genügend durcheinandergeraten und musste wirklich erstmal mit jemandem reden.

      Im Weingut angekommen setzte sie sich unter das Dach des Pavillons und bestellte ein Glas weißen Burgunder. Zehn Minuten später traf auch Riva ein. Die Frauen umarmten sich herzlich und Riva orderte auch ein Glas Wein und dazu die Karte.

      „Ich könnte ein ganzes Schwein verschlingen, so einen Hunger habe ich“, rief die temperamentvolle Freundin und atmete tief durch. „Mann, was für eine gute Luft. Im Keller ist es einsam, seit du nicht mehr da bist und ich habe so viel Arbeit, dass ich kaum noch Freizeit habe. Liebe Bianca, wie geht es dir denn?“

      „Es geht mir gut. Und ich muss dir nach dem Essen dringend etwas erzählen.“

      „Oh, ich bin gespannt. Zweimal Zwiebelkuchen bitte!“

      Die Teller kamen und sie aßen mit Genuss, wobei Riva vom geplanten Urlaub erzählte. Sie wollte unbedingt nach Südfrankreich, aber ihr Mann hatte mehr Interesse an einer Reise nach Südafrika. Jeden Abend diskutierten sie, was das bessere Urlaubsziel war.

      „Na, am Ende werde ich gewinnen und mein Schatz ist glücklich, wenn ich es bin. So, das war sehr lecker. Prost, Bianca, auf die Liebe!“

      Bianca hob ihr Glas und grinste.

      „Das ist genau das richtige Thema. Ich habe einen neuen Nachbarn.“

      Riva begann zu husten und lachte. Das ist ja eine Überraschung, dachte sie, und stützte ihr Kinn auf die Hände.

      „Erzähl!“

      Bianca begann bei der Begegnung mit Hannes und machte dann ein geheimnisvolles Gesicht.

      „Als ich nach Hause kam, sah ich IHN.“

      Nun erzählte sie ihrer Freundin detailliert von der ersten Begegnung mit Eike. Sie schwärmte von seiner äußeren Erscheinung genauso wie von seiner netten Art, denn sie wusste, dass Riva sich nicht über sie lustig machen würde.

      „Was soll ich denn jetzt machen?“, beendete sie ihren Bericht. „Ich bin hin und weg, aber ich kann ja schlecht bei ihm läuten und ihn anspringen.“

      „Och, warum eigentlich nicht. Aber vielleicht wartest du erstmal ab, bis er seine Wohnung eingerichtet hat. Sonst musst du nachher noch helfen und seine Gardinen aufhängen. Süße, wenn du ihn willst, dann geh ruhig auf ihn zu. Wie alt ist er denn?“

      „Das ist das nächste Problem. Ich würde sagen, er ist um einige Jahre jünger.“

      „Das ist doch kein Problem. Du kannst dir locker einen jüngeren Liebhaber gönnen, so wie die Prominenten. Wenn es passt, ist das Alter egal. Aber … und das meine ich ernst … lass ihn vielleicht doch den ersten Schritt machen. Nach so langer Zeit Enthaltsamkeit wäre eine Enttäuschung nicht gut. Vielleicht ist er schwul oder hat eine Freundin, also lass ihn kommen und dann greif zu.“

      „Gut“, sagte Bianca entschlossen, „ich denke auch, dass es besser ist, wenn er auf mich zukommt.“

      Sie nippte gedankenverloren an ihrem Wein. Plötzlich verfinsterte sich ihr Blick.

      „Und was ist, wenn er nicht auf mich zukommt?“

      „Dann hakst du ihn ab und schaust dich weiter um. Das ist doch nicht schlimm. Es gibt viele nette Männer, die sich nach einer Frau wie dir den Hals verrenken.“

      „Oh, es wäre sehr schlimm. Ich kann an nichts anderes denken als an diesen Kerl, dabei haben wir einen Fall, der uns völlig in Anspruch nehmen wird. Was ist, wenn er keine Polizistin mag?“

      „Jetzt hör auf mit deinem Wenn und Aber, ich bin gespannt, wie es weitergeht. Du musst mich auf dem Laufenden halten. Meine Liebe, es ist spät, ich muss heim. Wir telefonieren morgen, ja?“

      Bianca zahlte für sie beide, dann machten sie sich auf den Heimweg. Vor ihrem Haus schaute sie nach oben. Bei ihrem Nachbarn brannte Licht. Sie lächelte und ging schlafen.

      8

      „Ich finde das Angebot unschlagbar. An deiner Stelle würde ich die alte Hütte abstoßen und mir eine moderne Wohnung in Wiesbaden gönnen. Warum unterschreibst du nicht einfach?“

      Timur Bröck hatte den Kopf geschüttelt, als Peter Jischeck erklärte, dass er sein Haus niemals verkaufen würde. Beatrice und ihr Mann waren zum Abendessen eingeladen und saßen im Wohnzimmer auf der Couch.

      „Das verstehst du nicht, Schatz, es ist mein Elternhaus. Papas Herz hängt daran und meins auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir hier nicht mehr herkommen können.“

      Beatrice glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, als ihr Mann ihrem Vater empfahl, auf das ominöse Angebot einzugehen. Auch Peter runzelte jetzt die Stirn.

      „Man könnte meinen, dass du mit denen unter einer Decke steckst“, sagte er nachdenklich. „Es ist mein Haus und ich werde es irgendwann meiner Tochter und meinen Enkeln vererben.“

      Timur sprang

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