Elduria - Dragon der Beschützer. Norbert Wibben

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Elduria - Dragon der Beschützer - Norbert Wibben Elduria

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des Gebiets der Triqueta sollte in die Überlegungen einbezogen werden!«

      Drakonias Augen verengen sich erstaunt. Wie konnte sie nur vergessen, dass möglicherweise Magie bei der Auseinandersetzung eine Rolle spielen wird. Ihr oberster Zauberer offenbar nicht. Sie bemerkt keine verräterische Regung seiner Miene. Sie betrachtet kurzzeitig das silberne Mondabzeichen am Kragen des schwarzen Umhangs seiner vorwiegend dunklen Kleidung, das alle Magier ihres Reichs tragen.

      »Das habe ich nicht übersehen. Welchen Vorschlag willst du diesbezüglich machen?«

      Sie spielt damit den Ball zu ihm zurück, ohne einzugestehen, die Möglichkeiten der Zauberei nicht genügend bedacht zu haben.

      »Da sehr geübte Hexenmeister auf den drei Burgen in eurem Auftrag das Gebiet der Triqueta beschützen, was natürlich ebenso Soldaten und deren Fähigkeiten einbezieht, können und müssen sie den besonderen, magischen Schutz aktivieren!« Creulon senkt seine Stimme zu einem Flüstern. Auch wenn er nicht glaubt, dass es einer der Bediensteten der Königin wagen würde, an Türen zu lauschen, geht er auf Nummer sicher. Drakonia tritt einen Schritt näher und lauscht seinen Vorschlägen. Schnell zieht ein teuflisches Grinsen über ihr Gesicht.

      »Die Idee ist ausgezeichnet, lieber Creulon. Ich stimme dir gewiss nicht zu, dass Runa wagen könnte, in diese Burg einzudringen, aber warum soll ich nicht vorsorglich die maximalen, magischen Möglichkeiten zu meinem Schutz einsetzen? Ich hatte zwar mit diesem Gedanken gespielt, fand ihn jedoch einer Herrscherin unwürdig. Da du mich jetzt darauf hinweist, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. – Setze alle Zaubermittel ein, die deiner Meinung nach nötig sind. – Unabhängig davon werde ich Owain und den Soldaten meines Heeres die notwendige Aufmerksamkeit widmen. – Du kommst sicher ohne zusätzliche Anweisungen aus? Gut!«

      Das S-förmige Mal auf Runas linkem Unterarm beginnt zu kribbeln und weckt sie aus ihrem Schlaf. Sollte das ein Warnsignal sein? Es könnte auch damit zusammenhängen, dass sie augenblicklich in der Gestalt eines Kolkraben auf dem Querbalken einer Scheune hockt. Sie hat bis vor wenigen Sekunden tief und fest geschlafen und zieht alarmiert ihren Kopf unter dem Flügel hervor. In dem Gebäude glimmt auf dem Boden der Rest eines Feuers, das der Magier entzündet hatte, um sich und die Begleiter zu wärmen. Da Heu leicht entzündbar ist, hatten sie einen Ring aus Feldsteinen errichtet, in dessen Mitte die Holzscheite geschichtet worden waren. Diese hatten sie sorgsam aus einem Vorrat ausgewählt, denn brennendes Nadelholz hätte durch Funkenflug womöglich die Steinbarriere überwinden können. Die drei Soldaten und der Zauberer wärmten sich dankbar an dem lustig flackernden Feuer. Sie verfluchten den Auftrag, auf einer gedachten Linie Richtung Grimgard zu ziehen. Creulon schärfte das dem Magier ein, da er die Meinung vertritt, die Gesuchten würden Drakonias Festung zum Ziel haben. Das hatten Dragon und Runa voller Staunen der Unterhaltung entnommen, bevor sich die Männer um das Feuer legten und einschliefen.

      Weshalb das Mädchen mit klopfendem Herzen aufwachte, ist ihm ein Rätsel. Sollte das Mal auf seinem Arm der Grund sein? Die Augendeckel sind weit geöffnet und der Rabenkopf dreht sich in alle Richtungen. Runa hüpft sogar einmal hoch, um auch hinter sich blicken zu können. Die Bewegung führt dazu, dass Dragon ein unwirsches Kollern von sich gibt. Sofort fordert Runa von ihm, leise zu sein.

      »Wa… was ist denn los?«, sendet der verschlafen zurück. Gleichzeitig zieht auch er den Kopf unter dem Flügel hervor. »Werden wir angegriffen? Da sollte ich lieber meine Drachengestalt …«

      »Nein, bleib bitte wie bisher ein Kolkrabe«, fordert sie. Dann berichtet sie von ihrem Gefühl, das sie aufweckte.

      »Das ist mehr als seltsam«, grübelt er. »Ich weiß von Moira, dass das Mal dich als Drachensucherin ausweist. Ich habe dir auch gezeigt, wie es reagiert, wenn ich in der Drachensprache fordere, dass es sein Geheimnis offenbaren soll. Das wirkt ähnlich wie dein Aperio-Zauber, mit dem Atropaias Nachricht in dem angeblichen Kochbuch für dich lesbar wurde. – Sollte doch noch mehr Magie hinter dem Symbol stecken?«

      »Ich bin mir unsicher. Womöglich liegt das daran, dass ich meine Gestalt geändert habe.«

      »Oder dein Bein, ach nein, in diesem Fall ist es eher dein linker Flügel, ist eingeschlafen. War es ein Kribbeln, wie es entstehen würde, wenn das Blut abgedrückt war und wieder zu zirkulieren beginnt?«

      »Nein, das war es sicher nicht. Außerdem läuft mir gerade jetzt zusätzlich ein eiskalter Schauer über den Rücken. Schau mich nur an, ich habe das Gefühl, als würden sich alle Federn aufplustern!«

      Obwohl es fast dunkel in der Scheune ist, kann Dragon das bestätigen.

      »Das gefällt mir nicht. Nein, ganz und gar nicht. – Könnte der Magier einen unbemerkten Angriff auf uns gestartet haben?«

      Im gleichen Moment segelt er fast unhörbar von dem Querbalken zu den schlafenden Männern hinab.

      »Dragon, bleib hier. Du bringst uns unnötig in Gefahr!«

      »Sei ohne Sorge. Ich muss mich als dein Beschützer überzeugen, dass hier keine Teufelei vorbereitet wird. Womöglich lauert Creulon irgendwo, herbeigerufen von diesem Zauberer hier. Du hast doch gehört, dass er weiß, was wir vorhaben.«

      »Das ist nicht richtig. Er vermutet es lediglich, obwohl er recht gut kombiniert hat. Aber zum Glück kennt er offenbar weder unsere wahre Absicht noch unseren augenblicklichen Aufenthalt. – Jetzt komm schon zurück. Ich … brauche deine Hilfe. Das Kribbeln wird zu einem Zittern. Ich habe das Gefühl, dass etwas von außen versucht, meine Gestalt auseinanderzunehmen.«

      »Was sagst du?« Dragon hat sich überzeugt, dass die Männer tief und fest schlafen. Er landet neben Runa und macht dabei mehrere unbeholfene Hüpfer. Er legt den Kopf schräg und klappert verwundert mit den Augendeckeln. Es sieht tatsächlich so aus, als ob sich Runas linker Flügel zu ändern beginnt. Oder sollte das an den schlechten Lichtverhältnissen liegen. »Wir müssen Danrya kontaktieren. Sofort!«, drängt er.

      Das Mädchen starrt nur kurz auf den rechten Flügel des Jungen. Er ähnelt eher der Schwinge eines Drachen, als der eines Raben, obwohl dessen Größe noch unverändert ist. Das erklärt auch seine ungewohnt unsichere Landung auf dem Balken. Die Freunde starren erschrocken auf die sich abzeichnenden Änderungen, dann senden sie mit aller Kraft, die sie aufzubringen vermögen, einen Notruf.

      »Danrya! Wir brauchen deine Hilfe!«

      Die Elfe scheint nur auf den Kontaktversuch gewartet zu haben, obwohl es Nacht ist. Sie antwortet sofort.

      »Was gibt es?«

      Runa berichtet von dem sonderbaren Gefühl, das sie weckte, dem immer noch stark klopfendem Herzen und dass ihre Gestaltwandlung offenbar aufgehoben wird.

      »Wie lange wirkt die Änderung unseres Aussehens? Ist das womöglich eine Frage meiner magischen Kräfte?«

      »Nein, das wird nicht die Ursache sein«, korrigiert die Elfe. »Dragon hat sich selbst verwandelt, und trotzdem ändert er sich ebenfalls und noch dazu in seine wahre Gestalt, so wie du sagst.«

      »Das stimmt«, bestätigt der Junge. »Ich werde vorsichtshalber auf dem Boden der Scheune landen. Das Gewicht eines Drachen von einhundertundzwanzig Jahren hält er bestimmt nicht aus.«

      Er segelt hinab und landet etwas ungeschickt, da das mit unterschiedlichen Flügeln nicht einfach ist. Zum Glück werden die Männer durch das leise Poltern nicht geweckt. Runa folgt ihm sofort. Sie fängt ihre Landung mit einem Purzelbaum ab.

      »Danrya,

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