Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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wider seine eigne Tochter zeugt!

      DUNOIS.

      Nein, nicht zu glauben ist dem Rasenden,

      Der in dem eignen Kind sich selber schändet!

      SOREL zur Johanna.

      O rede! Brich dies unglückselge Schweigen!

      Wir glauben dir! Wir trauen fest auf dich!

      Ein Wort aus deinem Mund, ein einzig Wort

      Soll uns genügen – Aber sprich! Vernichte

      Die gräßliche Beschuldigung – Erkläre,

      Du seist unschuldig, und wir glauben dir.

      Johanna steht unbeweglich, Agnes Sorel tritt mit Entsetzen von ihr hinweg.

      LA HIRE.

      Sie ist erschreckt. Erstaunen und Entsetzen

      Schließt ihr den Mund. – Vor solcher gräßlichen

      Anklage muß die Unschuld selbst erbeben.

      Er nähert sich ihr.

      Faß dich, Johanna. Fühle dich. Die Unschuld

      Hat eine Sprache, einen Siegerblick,

      Der die Verleumdung mächtig niederblitzt!

      In edelm Zorn erhebe dich, blick auf,

      Beschäme, strafe den unwürdgen Zweifel,

      Der deine heilge Tugend schmäht.

      Johanna steht unbeweglich. La Hire tritt entsetzt zurück, die Bewegung vermehrt sich.

      DUNOIS.

      Was zagt das Volk? Was zittern selbst die Fürsten?

      Sie ist unschuldig – Ich verbürge mich,

      Ich selbst, für sie mit meiner Fürstenehre!

      Hier werf ich meinen Ritterhandschuh hin,

      Wer wagts, sie eine Schuldige zu nennen?

      Ein heftiger Donnerschlag, alle stehen entsetzt.

      THIBAUT.

      Antworte bei dem Gott, der droben donnert!

      Sprich, du seist schuldlos. Leugn es, daß der Feind

      In deinem Herzen ist, und straf mich Lügen!

      Ein zweiter stärkerer Schlag, das Volk entflieht zu allen Seiten.

      BURGUND.

      Gott schütz uns! Welche fürchterliche Zeichen!

      DU CHATEL zum König.

      Kommt! Kommt, mein König! Fliehet diesen Ort!

      ERZBISCHOF zur Johanna.

      Im Namen Gottes frag ich dich. Schweigst du

      Aus dem Gefühl der Unschuld oder Schuld?

      Wenn dieses Donners Stimme für dich zeugt,

      So fasse dieses Kreuz und gib ein Zeichen!

      Johanna bleibt unbeweglich. Neue heftige Donnerschläge. Der König, Agnes Sorel,

      Erzbischof, Burgund, La Hire und Du Chatel gehen ab.

      Zwölfter Auftritt

      Dunois. Johanna.

      DUNOIS.

      Du bist mein Weib – Ich hab an dich geglaubt

      Beim ersten Blick, und also denk ich noch.

      Dir glaub ich mehr als diesen Zeichen allen,

      Als diesem Donner selbst, der droben spricht.

      Du schweigst in edelm Zorn, verachtest es,

      In deine heilge Unschuld eingehüllt,

      So schändlichen Verdacht zu widerlegen.

      – Veracht es, aber mir vertraue dich,

      An deiner Unschuld hab ich nie gezweifelt.

      Sag mir kein Wort, die Hand nur reiche mir

      Zum Pfand und Zeichen, daß du meinem Arme

      Getrost vertraust und deiner guten Sache.

      Er reicht ihr die Hand hin, sie wendet sich mit einer zuckenden Bewegung von ihm hinweg; er bleibt in starrem Entsetzen stehen.

      Dreizehnter Auftritt

      Johanna. Du Chatel. Dunois. Zuletzt Raimond.

      DU CHATEL zurückkommend.

      Johanna d'Arc! Der König will erlauben,

      Daß Ihr die Stadt verlasset ungekränkt.

      Die Tore stehn Euch offen. Fürchtet keine

      Beleidigung. Euch schützt des Königs Frieden –

      Folgt mir, Graf Dunois – Ihr habt nicht Ehre,

      Hier länger zu verweilen – Welch ein Ausgang!

      Er geht. Dunois fährt aus seiner Erstarrung auf, wirft noch einen Blick auf Johanna und geht ab. Diese steht einen Augenblick ganz allein. Endlich erscheint Raimond, bleibt eine Weile in der Ferne stehen, und betrachtet sie mit stillem Schmerz. Dann tritt er auf sie zu und faßt sie bei der Hand.

      RAIMOND.

      Ergreift den Augenblick. Kommt! Kommt! Die Straßen

      Sind leer. Gebt mir die Hand. Ich will Euch führen.

      Bei seinem Anblick gibt sie das erste Zeichen der Empfindung, sieht ihn starr an und blickt zum Himmel, dann ergreift sie ihn heftig bei der Hand und geht ab.

      Ein wilder Wald, in der Ferne Köhlerhütten. Es ist ganz dunkel, heftiges Donnern und Blitzen, dazwischen Schießen.

      Erster Auftritt

      Köhler

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