Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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      Bring ihn herein! Er kommt von ihr!

      Edelmann öffnet dem Raimond die Türe, Dunois eilt ihm entgegen.

      Wo ist sie?

      Wo ist die Jungfrau?

      RAIMOND.

      Heil Euch, edler Prinz,

      Und Heil mir, daß ich diesen frommen Bischof,

      Den heilgen Mann, den Schirm der Unterdrückten,

      Den Vater der Verlaßnen bei Euch finde!

      DUNOIS.

      Wo ist die Jungfrau?

      ERZBISCHOF.

      Sag es uns, mein Sohn!

      RAIMOND.

      Herr, sie ist keine schwarze Zauberin!

      Bei Gott und allen Heiligen bezeug ichs.

      Im Irrtum ist das Volk. Ihr habt die Unschuld

      Verbannt, die Gottgesendete verstoßen!

      DUNOIS.

      Wo ist sie? Sage!

      RAIMOND.

      Ihr Gefährte war ich

      Auf ihrer Flucht in dem Ardennerwald,

      Mir hat sie dort ihr Innerstes gebeichtet.

      In Martern will ich sterben, meine Seele

      Hab keinen Anteil an dem ewgen Heil,

      Wenn sie nicht rein ist, Herr, von aller Schuld!

      DUNOIS.

      Die Sonne selbst am Himmel ist nicht reiner!

      Wo ist sie, sprich!

      RAIMOND.

      O wenn Euch Gott das Herz

      Gewendet hat – So eilt! So rettet sie!

      Sie ist gefangen bei den Engelländern.

      DUNOIS.

      Gefangen! Was!

      ERZBISCHOF.

      Die Unglückselige!

      RAIMOND.

      In den Ardennen, wo wir Obdach suchten,

      Ward sie ergriffen von der Königin,

      Und in der Engelländer Hand geliefert.

      O rettet sie, die euch gerettet hat,

      Von einem grausenvollen Tode!

      DUNOIS.

      Zu den Waffen! Auf! Schlagt Lärmen! Rührt die Trommeln!

      Führt alle Völker ins Gefecht! Ganz Frankreich

      Bewaffne sich! Die Ehre ist verpfändet

      Die Krone, das Palladium entwendet,

      Setzt alles Blut! setzt euer Leben ein!

      Frei muß sie sein, noch eh der Tag sich endet!

      Gehen ab.

      Ein Wartturm, oben eine Öffnung.

      Neunter Auftritt

      Johanna und Lionel. Fastolf. Isabeau.

      FASTOLF eilig hereintretend.

      Das Volk ist länger nicht zu bändigen.

      Sie fodern wütend, daß die Jungfrau sterbe.

      Ihr widersteht vergebens. Tötet sie,

      Und werft ihr Haupt von dieses Turmes Zinnen,

      Ihr fließend Blut allein versöhnt das Heer.

      ISABEAU kommt.

      Sie setzen Leitern an, sie laufen Sturm!

      Befriediget das Volk. Wollt Ihr erwarten,

      Bis sie den ganzen Turm in blinder Wut

      Umkehren und wir alle mit verderben?

      Ihr könnt sie nicht beschützen, gebt sie hin.

      LIONEL.

      Laßt sie anstürmen! Laßt sie wütend toben!

      Dies Schloß ist fest, und unter seinen Trümmern

      Begrab ich mich, eh mich ihr Wille zwingt.

      – Antworte mir, Johanna! Sei die Meine,

      Und gegen eine Welt beschütz ich dich.

      ISABEAU.

      Seid Ihr ein Mann?

      LIONEL.

      Verstoßen haben dich

      Die Deinen, aller Pflichten bist du ledig

      Für dein unwürdig Vaterland. Die Feigen,

      Die um dich warben, sie verließen dich,

      Sie wagten nicht den Kampf um deine Ehre.

      Ich aber, gegen mein Volk und das deine

      Behaupt ich dich. – Einst ließest du mich glauben,

      Daß dir mein Leben teuer sei! Und damals

      Stand ich im Kampf als Feind dir gegenüber,

      Jetzt hast du keinen Freund als mich!

      JOHANNA.

      Du bist

      Der Feind mir, der verhaßte, meines Volks.

      Nichts kann gemein sein zwischen dir und mir.

      Nicht lieben kann ich dich, doch wenn dein Herz

      Sich zu mir neigt, so laß es Segen bringen

      Für unsre Völker. – Führe deine Heere

      Hinweg

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