Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare страница 14

Автор:
Серия:
Издательство:
Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

Скачать книгу

dachte des Antonio, da er's sagte,

      Und wünscht' im stillen, daß es seins nicht wär'.

      SOLANIO.

      Ihr solltet ihm doch melden, was Ihr hört;

      Doch tut's nicht plötzlich, denn es könnt' ihn kränken.

      SALARINO.

      Ein beßres Herz lebt auf der Erde nicht.

      Ich sah Bassanio und Antonio scheiden.

      Bassanio sagt' ihm, daß er eilen wolle

      Mit seiner Rückkehr: »Nein«: erwidert' er,

      »Schlag' dein Geschäft nicht von der Hand, Bassanio,

      Um meinetwillen, laß die Zeit es reifen.

      Und die Verschreibung, die der Jude hat,

      Sie komme nicht in deinen Brudersinn.

      Sei fröhlich, wende die Gedanken ganz

      Auf Gunstbewerbung und Bezeugungen

      Der Liebe, wie sie dort dir ziemen mögen.«

      Und hier, die Augen voller Tränen, wandt' er

      Sich abwärts, reichte seine Hand zurück,

      Und, als ergriff ihn wunderbare Rührung,

      Drückt' er Bassanios Hand: so schieden sie.

      SOLANIO.

      Ich glaub', er liebt die Welt nur seinetwegen.

      Ich bitt' Euch, laßt uns gehn, ihn aufzufinden,

      Um seine Schwermut etwas zu zerstreun

      Auf ein' und andre Art.

      SALARINO.

      Ja, tun wir das!

      Beide ab.

      Neunte Szene

      Belmont. Ein Zimmer in Porzias Hause.

      Nerissa kommt mit einem Bedienten.

      NERISSA.

      Komm hurtig, hurtig: zieh' den Vorhang auf!

      Der Prinz von Arragon hat seinen Eid

      Getan und kommt sogleich zu seiner Wahl.

      Trompetenstoß. Der Prinz von Arragon, Porzia und beider Gefolge.

      PORZIA.

      Schaut hin, da stehn die Kästchen, edler Prinz:

      Wenn Ihr das wählet, das mich in sich faßt,

      Soll die Vermählung gleich gefeiert werden.

      Doch fehlt Ihr, Prinz, so müßt Ihr, ohne weiters,

      Im Augenblick von hier Euch wegbegeben.

      ARRAGON.

      Drei Dinge gibt der Eid mir auf zu halten:

      Zum ersten, niemals jemand kund zu tun,

      Welch Kästchen ich gewählt; sodann, verfehl' ich

      Das rechte Kästchen, nie in meinem Leben

      Um eines Mädchens Hand zu werben; endlich,

      Wenn sich das Glück zu meiner Wahl nicht neigt,

      Sogleich Euch zu verlassen und zu gehn.

      PORZIA.

      Auf diese Pflichten schwört ein jeder, der

      Zu wagen kommt um mein geringes Selbst.

      ARRAGON.

      Und so bin ich gerüstet. Glück, wohlauf

      Nach Herzens Wunsch! – Gold, Silber, schlechtes Blei.

      »Wer mich erwählt, der gibt und wagt sein alles dran.«

      Du müßtest schöner aussehn, eh' ich's täte.

      Was sagt das goldne Kästchen? Ha, laßt sehn!

      »Wer mich erwählt, gewinnt, was mancher Mann begehrt.«

      Was mancher Mann begehrt? – Dies mancher meint vielleicht

      Die Torenmenge, die nach Scheine wählt,

      Nur lernend, was ein blödes Auge lehrt;

      Die nicht ins Innre dringt und, wie die Schwalbe,

      Im Wetter bauet an der Außenwand,

      Recht in der Kraft und Bahn des Ungefährs.

      Ich wähle nicht, was mancher Mann begehrt,

      Weil ich nicht bei gemeinen Geistern hausen,

      Noch mich zu rohen Haufen stellen will.

      Nun dann zu dir, du silbern Schatzgemach!

      Sag mir noch 'mal die Inschrift, die du führst:

      »Wer mich erwählt, bekommt so viel, als er verdient.«

      Ja, gut gesagt: denn wer darf darauf ausgehn,

      Das Glück zu täuschen und geehrt zu sein,

      Den das Verdienst nicht stempelt? Maße keiner

      Sich einer unverdienten Würde an.

      O würden Güter, Rang und Ämter nicht

      Verderbter Weis' erlangt, und würde Ehre

      Durch das Verdienst des Eigners rein erkauft!

      Wie mancher deckte dann sein bloßes Haupt!

      Wie mancher, der befiehlt, gehorchte dann!

      Wie viel des Pöbels würde ausgesondert

      Aus reiner Ehre Saat! und wie viel Ehre

      Gelesen aus der Spreu, dem Raub der Zeit,

      Um neu zu glänzen! – Wohl, zu meiner Wahl!

      »Wer mich erwählt, bekommt so viel, als er verdient.«

Скачать книгу