Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

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Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

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halt' es mit Verdienst: gebt mir dazu den Schlüssel,

      Und unverzüglich schließt mein Glück hier auf.

      PORZIA.

      Zu lang' geweilt, für das, was Ihr da findet.

      ARRAGON.

      Was gibt's hier? Eines Gecken Bild, der blinzt

      Und mir 'nen Zettel reicht? Ich will ihn lesen.

      O wie so gar nicht gleichst du Porzien!

      Wie gar nicht meinem Hoffen und Verdienst!

      »Wer mich erwählt, bekommt so viel, als er verdient.«

      Verdient' ich nichts als einen Narrenkopf?

      Ist das mein Preis? Ist mein Verdienst nicht höher?

      PORZIA.

      Fehlen und Richten sind getrennte Ämter,

      Und die sich widersprechen.

      ARRAGON.

      Was ist hier?

      »Siebenmal im Feu'r geklärt

      Ward dies Silber: so bewährt

      Ist ein Sinn, den nichts betört.

      Mancher achtet Schatten wert,

      Dem ist Schattenheil beschert.

      Mancher Narr in Silber fährt,

      So auch dieser, der Euch lehrt.

      Nehmet, wen Ihr wollt, zum Weib,

      Immer trägt mich Euer Leib:

      Geht und sucht Euch Zeitvertreib!«

      Mehr und mehr zum Narr'n mich macht

      Jede Stunde, hier verbracht.

      Mit einem Narrenkopf zum Frein

      Kam ich her, und geh' mit zwei'n.

      Herz, leb wohl! Was ich versprach,

      Halt' ich, trage still die Schmach.

      Arragon mit Gefolge ab.

      PORZIA.

      So ging dem Licht die Motte nach!

      O diese weisen Narren! wenn sie wählen,

      Sind sie so klug, durch Witz es zu verfehlen.

      NERISSA.

      Die alte Sag' ist keine Ketzerei,

      Daß Frein und Hängen eine Schickung sei.

      PORZIA.

      Komm, zieh' den Vorhang zu, Nerissa!

      Ein Bedienter kommt.

      BEDIENTER.

      Wo ist mein Fräulein?

      PORZIA.

      Hier; was will mein Herr?

      BEDIENTER.

      An Eurem Tor ist eben abgestiegen

      Ein junger Venezianer, welcher kommt,

      Die nahe Ankunft seines Herrn zu melden,

      Von dem er stattliche Begrüßung bringt;

      Das heißt, nebst vielen art'gen Worten, Gaben

      Von reichem Wert; ich sahe niemals noch

      Solch einen holden Liebesabgesandten.

      Nie kam noch im April ein Tag so süß,

      Zu zeigen, wie der Sommer köstlich nahe,

      Als dieser Bote seinem Herrn voran.

      PORZIA.

      Nichts mehr, ich bitt' dich; ich besorge fast,

      Daß du gleich sagen wirst, er sei dein Vetter:

      Du wendest solchen Festtagswitz an ihn.

      Komm, komm, Nerissa; denn er soll mich freun,

      Cupidos Herold, so geschickt und fein.

      NERISSA.

      Bassanio, Herr der Herzen! laß es sein!

      Alle ab.

      Dritter Aufzug

      Erste Szene

      Venedig. Eine Straße.

      Solanio und Salarino treten auf.

      SOLANIO. Nun, was gibt es Neues auf dem Rialto?

      SALARINO. Ja, noch wird es nicht widersprochen, daß dem Antonio ein Schiff von reicher Ladung in der Meerenge gestrandet ist. Die Goodwins, denke ich, nennen sie die Stelle: eine sehr gefährliche Sandbank, wo die Gerippe von manchem stattlichen Schiff begraben liegen, wenn Gevatterin Fama eine Frau von Wort ist.

      SOLANIO. Ich wollte, sie wäre darin so 'ne lügenhafte Gevatterin, als jemals eine Ingwer kaute, oder ihren Nachbarn weis machte, sie weine um den Tod ihres dritten Mannes. Aber es ist wahr – ohne alle Umschweife, und ohne die gerade ebne Bahn des Gespräches zu kreuzen –, daß der gute Antonio, der redliche Antonio – o daß ich eine Benennung wüßte, die gut genug wäre, seinem Namen Gesellschaft zu leisten! –

      SALARINO. Wohlan, zum Schluß!

      SOLANIO. He, was sagst du? – Ja, das Ende ist, er hat ein Schiff eingebüßt.

      SALARINO. Ich wünsche, es mag das Ende seiner Einbußen sein.

      SOLANIO. Laß mich bei Zeiten Amen sagen, ehe mir der Teufel einen Querstrich durch mein Gebet macht; denn hier kommt er in Gestalt eines Juden.

      Shylock kommt.

      Wie steht's, Shylock? Was gibt es Neues unter den Kaufleuten?

      SHYLOCK. Ihr wußtet, niemand besser, niemand besser als Ihr, um meiner Tochter Flucht.

      SALARINO. Das ist richtig; ich meinerseits kannte den Schneider, der ihr die Flügel zum Wegfliegen gemacht hat.

      SOLANIO. Und Shylock, seinerseits,

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