Geliebtes Carapuhr. Billy Remie

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Geliebtes Carapuhr - Billy Remie Chroniken der Bruderschaft 3

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meine«, er räusperte sich, »er verletzt dich vermutlich nicht mit Absicht, er geht einfach seinem Herzen nach. Er muss um jeden Preis seine Schuld begleichen, vermutlich ist ihm nicht bewusst, dass er dich vergisst.«

      Noch immer starrte Desith ihn so seltsam an, Vynsu glaubte bereits, er wäre zu Stein erstarrt, da rührte er sich wieder mit einem Murmeln: »Ja. Vermutlich.« Doch dann fügte er noch hinzu: »Oder als er starb und wiederbelebt wurde, hat sich etwas in ihm verändert.«

      »So wie sich etwas in dir veränderte?«

      Darauf antwortete Desith nicht, er senkte wieder den Blick auf die Münze. Vynsu musste sich auf die Lippe beißen, um nicht weiter nach zu bohren. Aber innerlich ließen ihn die Fragen über Desiths wundersame Gesundung einfach nicht los.

      »Ich bin nicht dein Feind, Desith«, sagte er rau.

      Desiths Augen schnellten wieder zu ihm auf, fixierten ihn.

      »Du kannst mir vertrauen«, setzte er hinterher.

      Desiths rechter Mundwinkel zuckte, er lächelte zynisch. »Sag es nicht nur«, flüsterte er und legte die Münze auf den Tisch, dann schielte er wieder zu Vynsu auf, fordernd, »beweis es mir.«

      Es war nur ein Knurren, aber es durchfuhr Vynsu stärker als es ein Brüllen getan hätte.

      Er wusste genau, worauf Desith anspielte. Das Versprechen, ihn nach Hause zu bringen.

      »Oder bist du…«, Desith nahm die Arme von der Tischplatte und drehte seinen schlanken Körper zur Seite, um so elegant wie eine Katze aufzustehen, »ein Mann, der sein Wort bricht?«

      Vynsu hob die Augenbrauen zum Haaransatz. »Nein. So ein Mann bin ich nicht mehr.«

      »Nicht mehr«, wiederholte Desith, sein weißes Hemd raschelte, als er es aus dem Hosenbund zog und er um den Tisch herumschlenderte, wie eine grazile, anpirschende Löwin. Er lachte leise, schmutzig, wie ein Dieb. »Und was für ein Mann bist du?«

      Vynsu runzelte die Stirn. Desiths Hand glitt über seinen Arm, über die Schulter zu seiner Brust. Eine federleichte, sinnliche Berührung…

      Vynsu packte das schmale Handgelenk und hielt es grob fest. »So ein Mann bin ich auch nicht«, betonte er sanft, aber endgültig, und sah ernst zu Desith auf. »Ich liege nicht bei Männern, Desith, das weißt du. Und du bist Derricks Gefährte.«

      Das beeindruckte Desiths keineswegs, er lächelte milde, fast bemitleidend, und legte arrogant seinen roten Schopf schief. »Ich will nicht dein Herz, noch geht es mir um dich als Mann. Fleisch ist Fleisch, Vynsu, und wenn du solange keine Frau mehr hattest, wie ich keinen Mann, ist es erst recht gleich. Für uns beide.«

      Vynsu presste die Lippen zusammen und schüttelte entschieden den Kopf. Er wollte etwas erwidern, da sprach Desith jedoch bereits weiter.

      »Rick ist gegangen«, er klang bitter, »ich bin frei. So frei wie du.« Er zwang ein schlankes, kurzes Bein über Vynsus Schenkel und glitt so geschmeidig auf dessen Schoß, dass dieser ihn nicht aufhalten konnte. Er war schlicht zu langsam und zu überrascht von dem, was Desith vorschlug. Bei allen Himmeln, daran hätte er niemals einen Gedanken verschwendet.

      Es regte sich lediglich eine ferne Sehnsucht in ihm, als der warme Körper auf ihn glitt. Gleichwohl verstand er natürlich Desiths Wunsch nach Nähe, nach allem, was er durchlitten und gerade erfahren hatte. Er suchte nur nach dem Gefühl, lebendig zu sein. Vynsu wollte ihn sanft von sich schieben, hielt sich zurück, um ihn nicht zu grob von sich zu weisen, er wollte Rücksicht nehmen, aber Desith spannte die Schenkel an und klammerte sich an ihm fest wie eine Klette.

      »Denk nicht darüber nach«, raunte Desiths ihm zu, »schenk mir ein kurzes, heftiges Vergessen, um mehr geht es nicht. Fleisch ist Fleisch.«

      Desiths kühle Finger strichen über die kahlgeschorenen Seiten seines Schädels hinauf zu seinem Haaransatz und krallten sich in den dicken Zopf. Er war zu fest, um ihn zu lösen, aber Desiths dünne Krallen fanden einen Weg, sich festzuhaken. Vynsu ließ zu, dass sein Kopf in den Nacken gezogen wurde, drehte aber das Gesicht mit eiserner Miene zur Seite, als Desiths warmer Mund ihm zu nahekam.

      Das hielt den Wildfang jedoch nicht auf. Er drückte seine weichen Lippen einfach auf Vynsus Wange und glitt an ihr hinab, knabberte provozierend die Linie des Kiefers entlang zum Kinn und wanderte tiefer und tiefer. Vynsu schluckte, als die Lippen seine empfindliche Kehle trafen. Seitjeher war der Hals seine Schwachstelle, und wie es schien, war es gleich, welche Lippen und Zunge ihn dort berührten, es genügte, dass sie warm und zärtlich waren.

      Ja, es war verdammt lange her, aber nicht lange genug. Noch immer war eine Blockade in seinem Kopf, auch wenn ein angenehmer Schauer seinen Rücken entlang kribbelte und sich die Härchen an seinen Armen aufstellten, unterhalb seines Gürtels rührte sich nichts.

      Er räusperte sich wenig beeindruckt, war sich Desiths Gewicht auf sich bewusst, empfand aber nicht den Reiz, auf sein Angebot einzugehen.

      »Desith«, er wollte aufstehen, »selbst wenn mein Kopf wollte, mein Körper…«

      Desith stieß ihm eine flache Hand vor die Brust und warf ihn rückwärts um. Er landete auf dem Bärenpelz, der vor seinem Bett ausgebreitet auf dem Boden lag. Desith schmiegte sich auf seine Brust wie eine Dirne, die einen fetten Geldbeutel am Gürtel ihres Freiers erspäht hatte.

      Vynsu fühlte sich wie ein erlegter Hirsch unter dem hungrigen Wolf.

      »Lass den Körper meine Sorge sein«, raunte Desith ihm zu, dabei umwickelte er einen Finger mit der Kordel, die Vynsus Hemd zusammenhielt, und zog die Schnürung langsam auf. »Schließ die Augen.«

      Vynsu hob die Arme und wollte Desith von sich stoßen, doch dieser war schneller, beugte sich hinab und leckte ihm die Kehle. Vynsu entfuhr ein Knurren, und statt Desith von sich zu schubsen, umfasste er dessen schmale Schultern.

      »Schließ die Augen!« Ein ungeduldiger Befehl.

      »Desith…«

      »Und spüre nur…«, er glitt tiefer und drückte seine Lippen zwischen Vynsus Brustmuskeln direkt in den dichten Flaum, auf dem der Schweiß glänzte, »einen geschlechtslosen Mund.«

      Vynsu schluckte erneut, seine Kehle war wie ausgetrocknet. Warum wehrte er sich nicht?

       Schenk mir ein kurzes, heftiges Vergessen…

      Scheiße, was tat er da nur? Seine Lider schlossen sich, er leckte sich die Lippen. Ein fernes Kitzeln erwachte in seinen Lenden.

      Desith öffnete sein Hemd noch weiter, schob eine Hand darunter und fegte das Leder zur Seite, seine Fingerspitzen glitten flüchtig über Vynsus Brustwarzen, die sich sofort zusammenzogen und ein Prickeln durch seine Venen sandten.

      Das Kitzeln wurde stärker, wie ein heißer Nieselregen.

      »Spüre nur«, raunte Desith, »deinem Fleisch ist es gleich, wer ihm Lust bereitet, versprochen. Denk nicht nach. Mein Mund ist nur ein Mund, meine Hand nur eine Hand. Jeder hat doch eine Hand, oder? In dieser Hinsicht fühlen wir uns alle gleich an. Du denkst zu eingeschränkt, das steht einem Barbaren nicht gut zu Gesicht. Fühle nur.« Er strich erneut über die Brustwarze, als könnte er von Vynsus Miene ablesen, wo er besonders gerne berührt wurde. Er wusste genau, was er tat, und was er wollte.

      »Eine

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