James Bond für Besserwisser. Danny Morgenstern
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Blofeld hält sich in „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) neben seiner Katze siamesische Kampffische (Betta splendens) und demonstriert daran die Vorgehensweise von Spectre.340 In „Man lebt nur zweimal“ (1967) wirft er unliebsame Mitarbeiter Piranhas zum Fraß vor.
Emilio Largo hält sich in „Feuerball“ (1965) für diesen Zweck Haie in seinem Swimmingpool, Mr. Wint und Mr. Kidd nennen den Skorpion „Mutter Naturs liebsten Killer“ und töten mit einem der Tiere Dr. Tynan, Kananga besitzt in „Leben und sterben lassen“ (1973) eine Krokodilfarm, auf der 007 zur Hauptspeise für die Tiere werden soll. Als das nicht gelingt, sollen Bond und Solitaire an seine Haie verfüttert werden. Auch die Schlangen von Baron Samedi spielen eine Rolle.
Scaramanga outet sich in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (1974) als Tierfreund, ohne dass im Film Tiere, die mit ihm in Verbindung stehen, vorkommen. Allerdings relativiert er seine Tierliebe im selben Satz auch schon wieder: „Ich dachte immer, mein größtes Glück sei meine Liebe zu Tieren, aber dann entdeckte ich ein noch größeres Glück: Menschen zu erschießen.“
Scaramanga-Nachfolger Karl Stromberg hält sich einen Hai, um abtrünnige Angestellte zu beseitigen. Beißer überlebt den Haiangriff jedoch und tötet das Tier. Hugo Drax setzt auf seinen Python, der von 007 mit einer giftigen Kugelschreibermine getötet wird. Corinne Dufour wird im selben Film von Drax' Dobermännern zerfleischt - die übrigens Probleme bei den Dreharbeiten verursachten, da sie schlecht erzogen waren.
Ari Kristatos besitzt in „In tödlicher Mission“ (1981) zwar keine Tiere, weiß aber, wo Haie zu finden sind und will ihnen Bond vor der albanischen Küste zum Fraß vorwerfen.
Kamal Khan, der indische Prinz im Exil, hält sich ebenfalls keine Haustiere, doch gibt es in seinem Palast und in der Nähe zahlreiche Tiere, die Bond das Leben schwer machen: Tiger, Krokodile, Spinnen, Blutegel, Schlangen und Elefanten. Den Octopus von Octopussy setzt Bond gekonnt gegen einen Angreifer ein: Das Tier saugt sich am Kopf eines Gegners fest und tötet ihn mit dem starken Gift.
Maximilian Largo hält sich in „Sag niemals nie“ (1983) Aasgeier in einem Verlies, in dem 007 seine letzten Tage verbringen soll. Fatima Blush stellt James Bond im selben Film eine Falle und lockt ihn, markiert mit einem Sender, auf dessen Frequenz Haie abgerichtet sind, in eine fast ausweglose Situation in einem Wrack.
Max Zorin ist in „Im Angesicht des Todes“ (1985) ein begeisterter Pferdezüchter und macht seine Tiere durch implantierte Spritzen zu gefährlichen, unberechenbaren Wesen. Bond bekommt dies bei einem Pferderennen zu spüren.
Markenzeichen von Franz Sanchez in „Lizenz zum Töten“ (1989) ist ein Leguan mit einem Diamantenhalsband. Das Tier trug bei den Dreharbeiten den Spitznamen Iguanita341. Die Szene, in der Darsteller Robert Davi dem Tier einen Kuss aufdrückt, war seine Idee und stand nicht im Drehbuch.
Zwar gehören die Komodowarane in „Skyfall“ (2012) nicht zu Silvas Haustieren, aber 007 gerät beim Kampf gegen dessen Männer in den Gefahrenbereich der Warane.
Die Verbindung zwischen Tieren und Bösewicht gehört nicht nur in den 007-Filmen, sondern auch in den Romanen zu den Standardmustern im Aufbau. Graf Ugo Carnifex, der Schurke in Charlie Higsons Buch „Zurück kommt nur der Tod“, will den jungen James Bond mit Moskitos aus dem Weg räumen.342
Es gibt auch Szenen mit Tieren, die nicht wirklich in Zusammenhang mit den Schurken stehen, die der Schere zum Opfer gefallen sind oder geplant waren, aber nicht gedreht wurden.343 So sollte Dr. No in frühen Drehbuchversionen ein Affe sein. Eine gedrehte, aber nicht verwendete Szene zeigt, wie Krabben auf die gefesselte Honey Rider zukommen, um sie zu fressen. Im Buch „The Battle of Bond“ von Robert Sellers ist die Rede davon, dass Blofelds Katze in einer frühen Drehbuchfassung von „Sag niemals nie“ (1983) giftige Krallen hatte und Blofeld am Ende des Films kratzen und damit töten sollte.
Für „Im Angesicht des Todes“ (1985) wurden Szenen gedreht, in denen „Qs“ Snooper344 von Wachhunden angegriffen wird, doch mit Rücksicht auf Tierschützer wurden diese Szenen entfernt. Snooper sollte den Hunden Tränengas in die Augen sprühen.345
Man kann einen Jaguar im Hintergrund erkennen, als „Q“ James Bond in „Der Morgen stirbt nie“ (1997) seinen neuen BMW 750iL vorstellt. Als Gag sollte „Q“ im Film zuerst eine Kiste mit dem Tier darin öffnen und feststellen, dass es sich um die falsche handelt. Man schnitt diese Szene allerdings, weil der Witz „Jaguar statt BMW“ als zu platt empfunden wurde.
[no image in epub file]Das Ende des BMW im Schaufenster von AVIS - Modell des Ladens und des BMW 750iL aus „Der Morgen stirbt nie“ (1997)
Auch ein Killerwalauftritt wurde dem Zuschauer vorenthalten: Zao sollte in „Stirb an einem anderen Tag“ (2002) von einem Killerwal gefressen werden, nachdem er in Graves' Eispalast346 durch die Eisdecke eingebrochen ist. Man verwarf die Idee, weil 007 sich selbst an Zao rächen und ihn töten sollte.
Aber, ob mit oder ohne Tier, nicht alle Schurken in den James-Bond-Filmen werden dem Publikum sofort präsentiert. Und wenn 007s Gegner früh eingeführt werden, dann stehen sie und er sich meist erst später im Film Auge in Auge gegenüber. Dies trifft in einigen Fällen auch auf unwichtige Schurkenfiguren zu.
Die Tabelle auf den folgenden Seiten gibt einen Überblick:
Film | Schurke | Erster Auftritt | Erste aktive Begegnung mit Bond |
---|---|---|---|
„James Bond 007 jagd Dr. No“ (1962) | A) Julius No B) R.J. Dent | A) 1:20:30347 B) 0:03:08 | A) 1:23:49 B) 0:25:01 |
„Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) | A) Red Grant B) Rosa Klebb | A) 0:00:48 B) 0:07:54 | A) 1:18:21 B) 1:45:05 |
„Goldfinger“ (1964) | A) Auric Goldfinger B) Oddjobb | A) 0:09:31 B) 0:15:16 | A) 0:24:27 B) 0:24:51 |
„Feuerball“ (1965) | A) Fiona Volpe B) Emilio Largo | A) 0:17:49 B) 0:07:33 | A) 1:04:03 B) 0:47:51 |
„Man lebt nur zweimal“ (1967) | A) Ernst Stavro Blofeld B) Helga Brandt | A) 1:02:05 B) 0:36:38 | A) 1:34:43 B) 0:36:51 |
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (1969) | A) Ernst Stavro Blofeld B) Irma Bunt | A) 0:52:20 B) 0:46:04 | A) 1:01:10 B) 0:46:29 |
„Diamantenfieber“ (1971) | A) Ernst Stavro Blofeld B) RWint und Kidd | A) 0:01:58348 B) 0:10:08 | A) 1:11:14 B) 1:50:30 |
„Leben und sterben lassen“ (1973) | A) Mr. Bid B) Dr. Kananga C) Tee Hee | A) 0:24:37 B) 0:15:30 C) 0:15:30 | A) 0:24:37 B) 1:09:34 C) 0:23:29 |
„Der Mann mit dem goldenen Colt“ (1974) | A) Francisco Scaramanga B) Schnick Schnack | A) 0:01:00 B) 0:00:48 | A) 1:13:16 B) 1:13:28 |
„Der Spion, der mich liebte“ (1977) | A) Karl Stromberg B) Beißer | A) 0:14:36 B) 0:18:18 | A) 1:03:49 B) 0:29:52 |
„Moonraker - streng geheim“ (1979) | A) Hugo Drax B) Chang C) Beißer | A) 0:13:57 B) 0:15:18 C) 0:03:32 | A) 0:14:21 B) 0:15:18 C) 0:05:00 |
„In tödlicher Mission“ (1981) | A) Aris Kristatos B) Emile Leopold Locque C) Erich Kriegler | A) 1:32:42349 B) 0:19:00 C) 0:43:27 | A) 0:35:12 B) 0:48:38350 C) 0:44:24 |
„Octopussy“ (1983) | A) General Orlow B) Kamal Khan C) BGobinda | A) 0:15:58 B) 0:20:40 C) 0:22:57 | A) 1:28:47 B) 0:30:00 C) 00:30:58351 |
„Sag niemals nie“ (1983) | A) Maximilian Largo B) Fatima Blush | A) 0:29:46 B) 0:07:16 | A) 1:06:47 B) 0:44:30 |
„Im Angesicht des Todes“ (1985) | A) Max Zorin B) May Day | A) 0:12:32 B) 0:12:32 | A) 0:31:55 B) 0:28:24352 |
„Der Hauch des Todes“ (1987) | A) Georgi Koskov B) Brad Whitaker C) Necros | A) 0:10:48 B) 0:49:34 C) 0:23:00 | A) 0:15:22 B) 1:56:48
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