Magisches Kompendium - Runen und Runenmagie. Frater LYSIR
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Die Einteilungen der 24 Runen in Ättire ist in diesem Kontext als ein Ebenenverständnis zu erkennen. Die Materie, die Prüfungen der Zwischenwelt und die obere Ebene. Wenn man wollte, könnte man aber auch ganz andere Erklärungen kreieren und erfinden, die genauso richtig oder genauso falsch sind. Moment mal! Wieso muss man hier weitere Erklärungen kreieren und erfinden?
Nun, die Einteilung der 24 Runen im älteren Futhark, sodass sie in jeweils drei Gruppen zu je acht Runen existieren, bezieht sich auf Inschriften, die gefunden wurden, sodass man durch diese beiden Inschriften im Bereich der Runologie ganz einfach angenommen hat, dass es sich hierbei um die korrekte Reihenfolge handelt. Wenn man sich andere Runensteine anschaut, dann gibt es auch verschiedene Anordnungen, die sich dann aber wieder auf Wörter und nicht auf die Reihen bzw. auf das Alphabet bzw. auf den Kreisschluss beziehen. Speziell geht es hier aber um Münzfunde bzw. um Metallfunde, die sogenannten Brakteaten, was sich aus dem Lateinischen ergibt um ganz einfach so viel bedeutet wie „dünnes Metallblech“. Dies sind entweder echte Münzen gewesen oder auch Metallplättchen bzw. Medaillen, auf denen die Runenreihen zu finden waren.
Der eine Fundort liegt in Schweden, im Ort Vadstena in etwa im südöstlichen Bereich des Vättersee, und der andere Fundort liegt auch in Schweden, und zwar in etwa zwischen den drei Ortschaften „Vinninga“, „Hasslösa“ und „Händene Ludvigsborg“, südlich vom Vänersee. Tja, und dies ist letztlich auch eine kleine Problematik, denn immerhin handelt es sich hierbei um einfache Goldmünzen bzw. um Metallmedaillen, die ohne größere Probleme über die ganze Welt gebracht werden können. Natürlich kann man von diesen beiden Funden einfach davon ausgehen, dass hier die korrekte Runenreihe abgedruckt wurde. Doch was würde passieren, wenn man in 2000 Jahren irgendwo in Deutschland ein paar Euro Münzen findet. Eine Euro Münze hätte einen Bundesadler und irgendeine andere Euro Münze hätte eine Harfe, eine wäre also in Deutschland geprägt und die andere in Irland. Und wenn man jetzt in Irland den gleichen Fund machen würde, was würde das bedeuten? Wie kann man sich sicher sein, vor allen Dingen nach einer so langen Zeit, dass die Reihenfolgen hier richtig sind. Wenn man sich die beiden Fundorte einmal auf Karten anschaut, sind es gerade einmal 90 km Luftlinie, auch wenn man sagen muss, dass der Vättersee ein kleines Hindernis darstellt, sodass man diesen See überqueren müsste oder ihn umfahren müsste. 90 km sind aber keine wirkliche Entfernung. Gibt es dennoch andere Quellen? Ja, die gibt es, und zwar ist es die Bügelfibel von Aquincum, die im Jahr 1940 aufgefunden wurde, und aktuell in Budapest liegt, und zwar im Magyar Nemzeti Museum. Im Übrigen, eine Fibel ist eine Art Spange oder eine Art Nadel, eine Gewandspange, mit der man zum Beispiel einen Umhang verschließt bzw. sichert. Sie wurde auch im heutigen Budapest gefunden, ist aber römischen Ursprung und war ein Fragment eines Schatzfundes, welcher unter dem ansässigen Amphitheater (Nagyszombát-Gasse) gefunden wurde.
Hier einmal die gemeinfreien Abbildungen:
Bei der Bügelfibel von Aquincum handelt es sich um eine gegossene, silberne Fibel, die vergoldet ist. Die Inschrift der Fibel wurde erst 1956 vorgestellt, in diesem Kontext also erst vor kurzen, wenn man sich darauf beziehen will, dass das ältere Futhark schon recht lange in dieser Reihenfolge bekannt ist.
Wie man auf der Abbildung sehen kann, existieren hier zwei rechtsläufige Sequenzen. Die Runen in der zweiten Sequenz sind über einem älteren Sinnbild angebracht, wodurch das Bild entsteht, dass hier Elemente existieren, die stückweise direkt mit in die Runen einbezogen wurden. Das Alter der Fibel wird in etwa auf die Jahreszahl 510-568 geschätzt. Hierbei wird weiter angenommen, dass es sich bei dieser Fibel um ein Statussymbol für Frauen des Adels handelte, was wiederum bedeutet, dass von solchen Fibeln sehr viele Nachahmungen existieren werden, wodurch auch sich eine gewisse Fehlerquote in den Runenreihen einschleichen wird. Ferner muss bedacht werden, dass diese Fibel nur die ersten acht Zeichen der Runenreihe ganz deutlich trägt. Dies alles ist sehr dünnes Eis, sodass man eigentlich weiter suchen und weiterforschen müsste, um eine korrekte Reihe zu finden, die man dann auch verwenden kann. Dies gilt natürlich auch für die Einteilungen der drei verschiedenen Ättire, wobei die Bezeichnung eines „Ätt“ erst im 17. Jahrhundert gefunden wurde, und sich auf eine isländische Handschrift bezieht. Zwar gibt es wiederum andere Funde, die jedem Ätt den Namen der ersten Runen geben, also das Fehu-Ätt, das Hagalaz-Ätt und das Tiwaz-Ätt, was dann auch wieder zu Verbindungen zu den Göttern führte, doch ist dies alles nur im wortwörtlichen und materiellen Sinne in Stein gemeißelt. Das Fehu-Ätt wird dem Gott Freyr, das Hagalaz-Ätt dem Gott Odin / Wotan und das Tiwaz-Ätt dem Gott Tyr zugeordnet. Andere Funde zeigen aber wieder keine spezifische Götterzuordnung und somit auch keine spezifische Geschlechterzuordnung. Nun, zum Glück wurde auch eine Steinplatte gefunden, erneut in Schweden, auf der Insel Gotland, im Ort Stånga, sodass es auch die Runenreihen nicht nur auf kleineren Schmuckstücken gibt, die man eben mal von A nach B transportieren kann, sondern auch auf einer Grabbeilage, die eben in Form einer Steinplatte existiert. Der Kylverstein kennt hier keine Gliederung in Göttergeschlechtern, da es sich einfach um eine Reihe handelt, wie man auf der folgenden gemeinfreien Abbildung sehen kann:
Oh ja! Toll, alle Runen sind in exakter Reihenfol… ähm … Moment mal! Wieso ist denn die Rune Ansuz verkehrt herum? Algiz ist jetzt auch nicht so ganz gut zu lesen und Berkana ist wieder gespiegelt und na ja, mit etwas Fantasie auch ein misslungenes „Schreibschrift-G/g“. Und jetzt? Jetzt muss man sich mit dem zufriedengeben, was man hat. Dies sind die Fundstücke, die eben gängig verwendet werden. Auf der einen Seite mag dies unbefriedigend sein, auf der anderen Seite lebt die Runenmagie und will von jedem Wanderer selbstständig erforscht werden. Wenn man sich in der Runenmagie beheimaten will, wird man irgendwann einen EIGENEN Futhark entwickeln, der nach den eigenen Bedürfnissen, Arbeiten und Möglichkeiten ersonnen ist. Bei den Inschriften wird meist ohne eine begrenzende Linie gearbeitet, was bedeutet, dass es hier keine klare Schlussform gibt. Gelegentlich treten Linien auf, die die Runenreihen oder auch Wörter bzw. Sätze und Aussagen begrenzen, Inschriften und Grundlinien werden meist jedoch durch eine gleiche Technik verwendet, und schon in sehr alten Inschriften werden hier und da auch Zierformen vorgenommen, sodass hier doppelte Runen bzw. sogenannte Binderunen verwendet werden, da sich das jeweilige Symbol, die jeweilige Binderune einen Stab mit verschiedenen Haken oder Zweigen teilt. In den Runeninschriften werden diese Binderunen auch gerne mit einem Bogen darüber gekennzeichnet, sodass man hier den Hinweis erhält, dass ein Zusammenschluss stattgefunden hat. In der Magie macht man dies natürlich nicht, denn man würde letztendlich auch in der Sigillenmagie nicht irgendwo die Anzahl der Buchstaben niederschreiben. In der Magie gilt für jede Binderune, dass man so viele Runen, wie man will, bzw. wie man kann, einfügen muss. Wenn man jetzt die Runen Forscher, die Runologen,