Kadett – Offizier der Kaiserlichen Marine – Briefe von Bord – 1895 – 1901. Willi Franck
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Читать онлайн книгу Kadett – Offizier der Kaiserlichen Marine – Briefe von Bord – 1895 – 1901 - Willi Franck страница 3
1901 – Bordkommando auf Kl. Kreuzer „AMAZONE“
1903 – Artillerieoffizier auf Kl. Kreuzer „FRAUENLOB“
1903 – Bordkommando auf Küstenpanzerschiff „FRITHJOF“
1906 – Patent zum Kapitänleutnant
1906 – I. Offizier auf Kanonenboot „TIGER“,
Einsatz in Ostasien
1909 – Landkommando in Wilhelmshaven,
Vermählung mit Ottilie Jessen
1913 – Navigationsoffizier auf Linienschiff „HELGOLAND“
Beförderung zum Korvettenkapitän
1914 – Verabschiedung und Stellung zur Disposition
August 1914 – Reaktivierung als I. Offizier auf dem Kleinen Kreuzer
„ARIADNE“ – gefallen im Seegefecht vor Helgoland
Grundausbildung
Direction des Bildungswesens der Marine
N° 393 I
Kiel, den 11ten März 1895
An
den Königlichen Hauptmann d. u. Aichungs-Inspektor
Herrn Franck
Hochwohlgeboren
Köln
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Die Einberufung der Kadetten-Aspiranten ist zum 2ten April d. Jrs. befohlen worden. Euer Hochwohlgeboren werden deshalb ersucht, Ihren Sohn anzuweisen, sich an diesem Tage, morgens 9 Uhr im Gebäude der Marine-Akademie einzufinden.
Die Zeit bis zur Einstellung als Kadett wird für diejenigen, welche die Prüfung zu machen haben, voraussichtlich 4 Tage betragen. Während derselben kann ein Theil der Aspiranten im Akademie-Gebäude Wohnung und Verpflegung vom 1ten nachmittags ab erhalten, während den Uebrigen die Wahl ihrer Unterkunft freigestellt ist. Diejenigen Angehörigen von Aspiranten, welche deren Einquartierung im Akademie-Gebäude wünschen, werden ersucht, dies umgehend mitzutheilen, da des beschränkten Raumes wegen nur die zuerst eingehenden Anmeldungen berücksichtigt werden können. Die Kosten für Wohnung und Verpflegung betragen für den Tag ca. 2,00 M. Alle näheren Anweisungen erhält der Aspirant nachdem er sich hier gemeldet hat.
Über die Beschaffung der ersten Ausrüstung erhalten Euer Hochwohlgeboren anbei von der Kadetten-Bekleidungskom-mission eine Abschrift.
v. Reiche (Unterschrift)
Konter-Admiral und Direktor des Bildungswesens der Marine
Willi (links) und sein Bruder Kurt Franck als Seekadetten 1895
Kiel, den 5. April 1895
N.B. Examen war am 2., 3. und 4. April (Die Kadetten-Eintritts-Prüfung erfolgte in den Fächern Mathematik, Physik, Englisch, Französisch und Zeichnen. WF bestand mit „hinreichend“.)
Liebe Mama!
Das Examen habe ich jetzt glücklich hinter mir, und nun kommt die Ausbildung, und zwar zunächst die körperliche. Gestern abend erfuhren wir schon das Resultat der Prüfung, als ich um ¼ 11 abends von einer Gesellschaft bei Tante Wanda zurückkam. Fuchs ist also nicht angenommen, übrigens auch Wendt nicht, letzteres wird Papa wohl interessieren; sieben sind im ganzen noch nach der Prüfung abgewiesen. Heute fing also unser Dienst an, Unteroffiziere vom Seebataillon bilden uns aus bis wir an Bord kommen, ich bin auf „STOSCH“ kommandiert, bin der zweit-, bzw. der drittlängste unter den Kadetten und habe die Offiziere Schuckmann (Kommandant) (Kapitän z. S. Hugo v. Schuckmann (1848-1931))und Lieutenant von Reuter (Leutnant v. Reuter war der für die Ausbildung an Bord verantwortliche „Kadettenoffizier“) als unmittelbare Vorgesetzte. Unser heutiger Dienst bestand aus Marschierübungen, Marschübungen und Instruktionen (über unsere Vorgesetzten). Heute Nachmittag war hier große Anmesserei von Anzügen, Uniformen usw. Bartling (Bartling: Uniformschneider in Kiel.) meinte, er könne meinen Anzug, wenn er gebraucht sei, nicht zurücknehmen. Es ist allerdings noch nicht völlig bestimmt, ob mein Anzug vollständig unvorschriftsmäßig ist doch ist es sehr wahrscheinlich.
Die Post geht jetzt. Darum adieu, ich bin auch müde, nächstens mehr.
Viele Grüße an alle zu Haus Dein Willi
Kadett an Land
Zeichnung von C.M.Allers – aus „Unsere Marine“ ca. 1890
Schulschiff SMS „STOSCH“
SMS „STOSCH“ war eine dreimastige, als Vollschiff getakelte und mit zusätzlichem Dampfantrieb ausgestattete Gedeckte Korvette der BISMARCK-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine.
Das Schiff lief 1877 bei der AG Vulcan in Stettin vom Stapel. Es war benannt nach dem General und Admiral Albrecht von Stosch, dem ersten Chef der Admiralität. Die Stosch wurde erstmals im März 1878 in Dienst gestellt.
Später diente sie als Schulschiff für Seekadetten und Schiffsjungen, lange Zeit auch als Flaggschiff des Schulgeschwaders, wobei sie allerdings weiterhin viele und ausgedehnte Auslandsfahrten unternahm und dabei auch mehrfach zur Wahrnehmung deutscher Interessen in mehr als nur repräsentativer Funktion eingesetzt wurde. So war die Stosch im Juli und August 1895 Teil einer nach Tanger in Marokko entsandten Schiffsgruppe, die dort nach der Ermordung zwei deutscher Kaufleute die Forderungen Berlins durchsetzen sollte.
Kommandanten während dieser Zeit
November 1883 bis August 1885: Kapitän zur See von Nostitz
August bis September 1885:
Korvettenkapitän mit Oberstleutnantsrang Geissler
September bis Dezember 1885: Kapitän zur See Otto von Diederichs
Dezember 1885 bis April 1889: Kapitän zur See Franz Junge
Schriftprobe