Die neun größten Städte Südamerikas. A.D. Astinus

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Die neun größten Städte Südamerikas - A.D. Astinus

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Aschermittwoch und ist eine der Hauptattraktionen der Stadt. Die vielfarbige Parade der Sambaschulen gehört zu den größten Paraden der Welt. Die meisten der prächtig kostümierten Teilnehmer haben das ganze Jahr über hart gearbeitet, um sich die Kostüme leisten zu können, die sie hier für nur wenige Stunden tragen. Organisiert wird der Karneval von so genannten Samba-Schulen – den „Escolas de Samba“.

      Jede „Escola de Samba“ wählt jährlich ein bestimmtes Thema, entsprechend werden dann die Festwagen dekoriert, und die Kostüme darauf abgestimmt. Danach werden Einzelheiten, wie Rhythmus, Choreografie, Präsentation und Zusammenspiel der Gruppe festgelegt, diese Elemente werden dann auch von Preisrichtern beurteilt. Die Paraden beginnen am Abend und dauern pro Festtag etwa zwölf Stunden. Das bedeutet, dass die letzten zwei Paraden bereits am nächsten Morgen durchgeführt werden.

      Im Frühjahr findet mit der Parada do orgulho GLBT in São Paulo die größte Homosexuellenparade der Welt statt. Bis zu zwei Millionen Menschen, unter ihnen viele Heterosexuelle, nehmen jedes Jahr an der farbenfrohen Veranstaltung mit Lautsprecherwagen, Techno- und Sambarhythmen teil. Regelmäßige Teilnehmer an der Veranstaltung sind auch der Bürgermeister der Stadt sowie Politiker verschiedener Parteien.

      Ein weiteres Großereignis ist im Herbst der „Große Preis von Brasilien“ im Formel-1-Rennsport. Jedes Jahr treffen sich im Autódromo José Carlos Pace bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit die besten Rennfahrer der Welt. Die am 12. Mai 1942 fertiggestellte kurvenreiche Rennstrecke ist extrem uneben und gehört für die Fahrer zu den anspruchsvollsten Strecken der Welt. Benannt ist der in Interlagos, einem Vorort von São Paulo, gelegene Kurs nach dem am 18. März 1977 bei einem Flugzeugabsturz getöteten Rennfahrer José Carlos Pace.

      In der Stadt findet seit 1951 die Weltkunstmesse „Biennale von São Paulo“ statt, die zweitgrößte Kunstbiennale, ab 1973 auch die „Internationale Architekturbiennale von São Paulo“ (BIA).

      Andere typische Festivals und Events sind:

       Streets of São Paulo als das Eröffnungsrennen der IndyCar Series.

       The São Paulo Fashion Week (SPFW) – Das größte Event der Mode in Lateinamerika – Januar.

       X-Games – Brasilien – Extremsport-Wettbewerb – April.

       É Tudo Verdade – Dokumentarfilm-Festival – März.

       Feicorte – Internationale Messe für die Fleischproduktion.

       FIEPAG – Internationale Fachmesse für die Papier- und Grafikindustrie.

       CIOSP – Internationale Fachmesse für Zahntechnik.

       Skol Beats – Musikfestival – Mai.

       Grande Prêmio São Paulo de Turfe – Reitsport-Wettbewerb – Mai.

       Expomusic – Musikfachmesse.

       Feira do Circuito das Malhas – Winterkleidungsbasar.

       In-Edit Brasil – International Music Documentary Festival.

       São Paulo’s International Marathon – Juni.

       Sankt Vitus Festival (Festival de São Vito) – Italienisches Festival – Juni.

       Anima Mundi – International Animation Film Festival – Juli.

       Batuka! - Trommlerfestival, mit Workshops und nationalem Wettbewerb.

       Brasil Pack – Internationale Verpackungsfachmesse.

       Japan Festival – Juli.

       Brooklinfest – Brasilianisches Oktoberfest (Stadtteil: Brooklin Paulista) – Oktober.

       Festa de Vila Zelina – Russisches, ukrainisches und osteuropäisches Festival (Stadtteil: Vila Zelina).

       Bolivian Arts and Culture Festival.

       Achiropita Festival – Italienisches Festival (Stadtteil: Bixiga) – August.

       Silvesterabend auf der Paulista-Allee.

      Gastronomie

      São Paulo trägt zusammen mit Paris, New York und Tokio den Titel „Internationale Hauptstadt der Gastronomie“. In der Stadt befinden sich Restaurants erster Kategorie, die sowohl internationale als auch regionale Gerichte anbieten. Die internationale Küche wird, in den meisten Fällen, mit brasilianischer Eigenart zubereitet. Zu den mehr als tausend Gaststätten gehören deutsche, arabische, französische, japanische, thailändische, griechische, polnische, indische, skandinavische, spanische, jüdische, italienische, portugiesische, vietnamesische und vegetarische Restaurants, wie auch Pizzerias, Churrascarias und andere.

      Das Nachtleben ist sehr angeregt und hat mit zahlreichen Cafés, Scotch-Bars, Discotheken, Pubs und Bierhallen eine große Auswahl an Alternativen anzubieten. Es konzentriert sich um die vornehmen Stadtviertel Vila Olímpia, Morumbi, Moema und Jardins, das Consulado da Cerveja in Santana ist bekannt für seine Pagode-Shows namhafter Künstler und Gruppen wie Netinho de Paula oder beispielsweise Grupo Revelação. Das ganze Jahr über gibt es gute Kulturprogramme.

      Die Einwohner São Paulos sind sehr große Rindfleischliebhaber. Es gibt zwei Grundarten der Bedienung: in Einzelportionen oder als Rodízio, bei dem der Gast kontinuierlich unterschiedliche Fleischsorten serviert bekommt, vorwiegend Rindfleisch.

      In São Paulo gibt es zahlreiche Lokale mit regionalen brasilianischen Spezialitäten, wo Gerichte aus dem Landesinneren des Bundesstaates Minas Gerais serviert werden, einzigartig in ganz Brasilien. Ausgezeichnet schmecken das „Tutu de Feijão“ (Bohnentopf), der „Torresmo“ (Schweinefleisch), die „Linguiça de Porco“ (Schweinswurst) und verschiedene Süßspeisen aus tropischen Früchten.

      Wirtschaft

      São Paulo war bereits seit den 1920er Jahren die führende Industrieregion des Landes. Es hatte diese Position aufgrund seiner industriellen Standortvorteile und im Rahmen der importsubstituierenden Industrialisierung bis Anfang der 1960er Jahre noch erheblich ausgebaut. Damals erfolgte 74 Prozent der nationalen industriellen Wertschöpfung in der Metropole São Paulo. Der Fahrzeugbau war dort sogar zu 82 Prozent angesiedelt.

      In den 1970er-Jahren hat das sogenannte brasilianische „Wirtschaftswunder“ mit dem wachstumsorientierten ökonomischen Entwicklungsmodell einen Verstärkungs- und Konsolidierungseffekt hervorgebracht. Inzwischen sind diese hohen Anteile durch die seit den 1970er Jahren erfolgte Entwicklung anderer Industriestandorte, die industrielle Dezentralisierung in São Paulo und die allgemeine Verbesserung der Infrastruktur im Südosten und Süden Brasiliens deutlich abgesunken. Grande São Paulo ist aber weiterhin mit großem Abstand der bedeutendste Industriestandort Brasiliens.

      Die Metropolregion São Paulo ist nicht nur das führende Wirtschaftszentrum des Landes, sondern auch das größte industrielle Ballungsgebiet Lateinamerikas und einer der wichtigsten Industriestandorte der Welt. Fahrzeug- und Maschinenbau, Textil-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie sind nur einige der Industrien, die sich in der Region angesiedelt haben. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse (besonders Kaffee) aus dem Landesinneren werden über den nahe gelegenen Hafen Santos exportiert.

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