Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere
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Читать онлайн книгу Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik - D.Dere страница 12
Als klar wird, dass Vinka eine außerordentliche Abneigung gegen die Terris hat, sie diese auf Grund ihrer vielen Gräueltaten für unbelehrbar hält und sogar ihre Vernichtung wünscht, versucht Ami ihr verständlich zu machen, dass der Planet nur geheilt werden kann, wenn alle seine Bewohner, alle Swamis wie Terris gleichermaßen zu einer Einheit zusammenfinden. Dabei will Pedro den Erkenntnisprozess seiner Freundin tatkräftig unterstützen und findet so auch einen entsprechenden Zugang zu sehr ähnlichen aktuellen Problemen der Erde. Es wird deutlich, dass sich die vermeintlich sehr unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Beiden dennoch ergänzen und es entwickelt sich immer mehr eine tiefe Zuneigung, so dass die von Ami bald in Aussicht gestellte notwendige Trennung auf beiden Seiten zu heftigen Gegenreaktionen führt. Pedro ist sehr erstaunt, als er von Vinka erfährt, dass auch sie vor kurzem ein Buch mit dem Titel "Ami Der Junge von den Sternen", mit ähnlichem Inhalt wie er selbst, geschrieben hat.
Am Beispiel der "Zwillingsseelen", die sich in vielen Leben begegnen und ggf. auch miteinander wachsen, begreifen die beiden den Sinn des Inkarnationsprinzips und verstehen schließlich, dass auch Trennungen mitunter notwendig sein können. Zudem macht ihnen der Einsiedler deutlich, dass der einzige Weg, der zur Erlangung von Liebe führen kann, das Geben von Liebe ist. Durch Ami erfahren sie, dass ihre beiden Seelen von Planeten der kosmischen Bruderschaft abstammen und diese beschlossen haben, durch entsprechende, ggf. auch schwierige Inkarnationen den noch unentwickelten Zivilisationen zu helfen. Obwohl dieses selbstgesteckte Ziel offenbar aus dem Bewusstsein zeitweise verschwunden war, schlummerte es noch im Unbewussten der beiden und wurde nun wieder freigelegt. Diskutiert wird auch über den Sinn des sich Zurückziehens und Ami führt auch Beispiele an, wie sich unmittelbar vor drohenden Selbstzerstörungen Gruppen aus der Gemeinschaft zurückziehen bzw. sich freiwillig in Isolation begeben. Er findet diese faktische Kapitulation weder gut noch hilfreich, da nur das aktive und intelligente Engagement eines jeden vor Ort und nicht die Flucht das Problem lösen können. Auch zu dieser Thematik können ja leicht aktuelle Bezüge hergestellt werden, zumal die prinzipielle Ablehnung der Fluchtoption hier mit einer Ablehnung sämtlicher Grenzziehungen auf globaler Ebene einhergeht.
Um diese Thematik besser verständlich zu machen, wählt Ami das Beispiel eines Babys, das sowohl Hunger hat, als auch in einen Abgrund zu stürzen droht. Im Beispiel wird das Baby gerade noch von drei Geschwistern mit letzter Kraft gehalten und Pedro erkennt so, welche Hilfe am dringendsten ist. Ami macht Pedro klar, dass auch sein Buch letzlich die Funktion eines Hilferufes hat, um noch schlafende, passiv-flüchtende Mitmenschen aufzuwecken, damit sie sich der Gefahrensituation bewusst werden und vor Ort handeln. Es geht im Beispiel auch darum, dass die drei Geschwisterkinder bei der Rettungsaktion schnell ermüden könnten und deshalb die Beteiligung möglichst vieler dringend notwendig ist. Ein bewusster Mensch, für den Liebe und Mitgefühl keine leeren Worte sind, könne sich nicht durch Flucht oder Isolation seiner Aufgabe entziehen.
"Vielleicht ist deine Welt auf dich angewiesen. Du der Du dieses Buch liest, sollst wissen, dass es auf deine Handlung ankommt und dass man dich am Schicksal deines Planeten messen wird", sagt Ami und er möchte gern, dass dies wortwörtlich so im Buch steht. Es ist also falsch, allein darauf zu vertrauen, dass ein "Gott" die Dinge schon irgendwie richten wird. Als Pedro die Frage gestellt wird, was für den Landwirt wohl besser und effektiver sei: Bestellen, Düngen und Wässern oder nur beten ? versteht er schließlich, dass "Gott" tatsächlich "gar nichts" macht und es darauf ankommt, dass seine Geschöpfe im richtigen Sinne aktiv werden.
Neben den Glaubensfanatikern geht es thematisch auch um die "hochmütigen Intellektuellen, die die Kraft der Liebe nicht wahrhaben wollen" und dabei wird das chinesische Sprichwort zitiert:" Wenn man mit einem Erwachsenen über die wahre Liebe redet, dann lacht er schallend und wenn er darüber nicht schallend lacht, dann ist es nicht die wahre Liebe". Alles Spirituelle bezieht sich auf das innere Wesen, das ganz Liebe ist, denn wer in Liebe lebt, kann nicht mehr gleichgültig gegenüber dem Leid anderer bleiben. Das ganze intellektuelle Wissen, alle Gebete und Kasteiungen, nützen nichts, wenn die Liebe fehlt; deshalb bestehe auch die Gefahr des "spirituellen Ego" und dies sei das unsichtbare Chamäleon, der letzte, aber gefährlichste Feind, den es in der menschlichen Bewusstseinsentwicklung zu bezwingen gilt. Das "spirituelle Ego" verachtet, aber die wahre Liebe verachtet nicht, sondern sie will dienen. Vinka sieht ein, dass ihr ursprüngliches "Auge um Auge - Zahn um Zahn", ihre Verachtung der Terri falsch war. "Wer eigene Irrtümer überwindet, statt zu brandmarken, ist weise; solange Du etwas zu verurteilen hast, bist Du nicht weise".
Die Botschaft, die die Kinder erhalten, sagt im Kern aus, dass eine Welt nur dann überlebt, wenn sie in der Liebe die einzige Kraft sieht, die sie vor der Zerstörung bewahren kann. Allerdings sei es manchmal notwendig, auch bei der Liebe gewisse Unterschiede z.B. bezüglich Begrenztheit und Unbegrenztheit zu machen, denn auch eine Wölfin kann gewissermaßen "aus Liebe" zu einer Bestie werden. Wahre Liebe lässt sich aber nicht durch die eigene Familie oder Gruppenzugehörigkeit eingrenzen.
Alle drei besuchen Amis Heimatplaneten, die "galaktische Puppe", und sie treffen dabei auf Amis Mutter, die ebenfalls das Äußere eines etwa 8 jährigen Mädchens besitzt. Auch sie bemerkt gleich, dass Vinka und Pedro "Zwillingsseelen" sind und wünscht ihnen die nötige Kraft, auch Trennungen zu überstehen. Auf noch unentwickelten Planeten sei es zudem recht schwer, den materiellen Verlockungen zu widerstehen. Den beiden wird verdeutlicht, dass Zwillingsseelen über viele Inkarnationsketten zueinander finden und auch Amis Vater ist kurz nach Amis Geburt bereits in eine neue Inkarnationsstufe auf einem ganz anderen, noch höher entwickelten Planeten eingetreten. Er wartet dort auf Amis Mutter, die ihm bald folgen will und deshalb auch schon auf die entsprechenden biologischen Prozeduren, die die Zellalterung aufhalten können, verzichtet hat. Innerhalb der Gemeinschaft der entwickelten Hochzivilisationen hat der Tod all seine Schrecken verloren und wenn die unzivilisierten Planeten die nötige Reife haben, könnten auch sie sich anschließen und das Wissen über eine viele Jahrhunderte währende Langlebigkeit stünde auch ihnen zur Verfügung.
Ami gibt den Besuchern einen kleinen Einblick in die sehr herzliche, offene und "verspielte" Kultur und Landschaft seines Heimatplaneten, die etwas an eine irdische Polarregion erinnert; einzelne familiäre Häuser und Siedlungen sind genauso vorhanden wie der obligatorische Schnee. Später nehmen sie per Bildschirmübertragung Kontakt mit Amis Vater auf, der als Wissenschaftler gut über die Verhältnisse auf der Erde informiert ist. Alle wichtigen Daten werden von einem "Supercomputer" aktuell zentral erfasst und ausgewertet. Pedro erfährt, dass die Erdenzivilisation beim Übergang vom dritten in den vierten Grad eine Art "Prüfung" ablegen müsse, einige Zivilisationen bestehen sie, einige nicht. Aber diese "Auslese" sei notwendig. Außerdem bestehe die "Spezies Mensch" auf dem 4. Grad bereits als "große Familie", die in Einklang mit den göttlichen Prinzipien lebt und man hätte die Möglichkeit, sich dieser Familie anzuschließen (evtl. könnten damit z.B. die Hominiden, siehe Kap.5, gemeint sein).
Ami zeigt ihnen in seinem Raumschiff einen Bereich, der etwas an eine Kapelle erinnert und der Meditation gewidmet ist. Hier ist der geeignete Platz, an dem ggf. das Denken ausgeschaltet werden kann und das Erleben dadurch noch intensiver wird. Der Ruhende hat dort die optimale Möglichkeit, langsam und immer mehr in ein "goldenes Licht" einzutauchen, um sich so ganz individuell dem "Göttlichen" zu nähern. Jede Zivilisation sei gewissermaßen ja Bestandteil eines "Gottes, der spielt" und Pedro stellt fest, dass dieses Bild weit authentischer und besser ist, als seine