Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere

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Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik - D.Dere

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und verdrängt wird.

      Das kollektive Bewusstseinsfeld einer biologischen Spezies hat offenbar gewisse Ähnlichkeiten mit dem ja bereits von Sheldrake formulierten "morphogenetischen Feld". Allerdings definiert Sheldrake in seinen Büchern diese Kräfte als elektromagnetische Wechselwirkungen. Hier werden nun darüber hinaus auch die immateriellen Energien mit einbezogen. Das kollektive Bewusstseinsfeld dieser Omni- Betrachtung ist also noch weit umfassender als die konventionell elektromagnetisch basierte Sichtweise. Das in vielen Religionen bzw. spirituellen Lehren in Ansätzen (mitunter auch widersprüchlich) beschriebene Inkarnationsgeschehen erhält hier, durch den Feldcharakter der unzerstörbaren "seelischen Informationsenergie" eine durch wissenschaftliche Gesetze beschreibbare Erklärungsmöglichkeit.

      Der Umstand, dass auch die jarganische Wissenschaft Elemente enthält, die sich auf Inkarnation beziehen, sollte uns - auch wenn wir sie noch nicht im Detail nachvollziehen können - in der Annahme bestärken, dass hier zumindest prinzipiell viele Körnchen Wahrheit verborgen liegen und also das alte atheistisch-historische Dogma der Negation der Seele ("wenn tot, dann tot") so letztlich nicht stimmig sein dürfte. Die atheistische Kritik bestand wohl zu recht gegenüber dem historisch-konventionell christlichen Klischee vom Weiterleben "im Himmel bei den Engeln" bzw. beim z.T. bärtigen, über den Wolken thronenden Trinitäts-Gott. Aber auch die alten, klassischen Inkarnationsvorstellungen, nach der z.B. Müller je nach Lebensweise als Maier oder Lehmann (oder der 14. als 15. Dalai-Lama) wiedergeboren wird, dürften letztlich zu simpel sein.

      In den Budaliget-Texten ist ja ebenfalls die Rede davon, dass es zwar ein Inkanationsgeschehen gibt, dieses aber ganz anders abläuft, als wir es vermuten. Die universelle Wahrheitsfindung muss also (auch) Sache der offenen, unvoreingenommenen Wissenschaft jenseits aller Dogmen werden; selbst wenn der Weg zu einer allgemeinen Vorstellbarkeit und Bildhaftigkeit evtl. noch recht lang ist. Eine heute oft übliche Abgrenzung der allgemeinen Zuständigkeiten (hier das Wissen - dort der Glauben) ist daher wohl kontraproduktiv und lässt den Umstand unberücksichtigt, dass es zwischen Glauben und Wissen durchaus kreative Wechselwirkungen gibt und eine Synthese der Komponenten dabei bei gutem Willen stets machbar sein dürfte.

      Was ließe sich noch zur Struktur und Funktion - beides sollte ja eine Einheit bilden - der "Zehntausenden" vermuten ? Offenbar gibt es bei den kosmisch hochentwickelten Wesenheiten zwei verschiedene Hauptgruppen: die der physischen, körperlichen Zivilisationen und die der immateriell-körperlosen Wesen. Im Gegensatz zu den Jarganern gehören die "Zehntausenden" wohl zur letzteren Gruppe und diese Gruppe dürfte zudem ein ziemlich großes Spektrum abdecken; schließlich wären sie im klassischen Sinne, auch wenn der Vergleich zu historischen Bildern sicher sehr hinkt, demnach dem immateriellen, sogenannten "astralen Engelsreich" (mit all seinen Möglichkeiten der Fehlinterpretation) zugehörig. Wahrscheinlich sogar als "leitende Instanz" für große kosmische Bereiche innerhalb der übergeordneten energiespezifischen Hierarchie, die die "göttliche Unendlichkeit" sowohl organisatorisch untergliedert als auch eint.

      Obwohl es im Engelbereich per Definition ja durchaus ethisch verschiedene, sogar entgegengesetzte Kategorien gibt, scheint hier dennoch das übergeordnete (göttliche), stärkste Prinzip das der Liebe zu sein. Auch wenn sich diese Liebe gelegentlich nur durch ihre zeitweise Abwesenheit, bzw. in Gestalt historisch entstandener Einzelwesen individuell formieren kann, bis dann auch dieses, wie jedes andere konkret entstandene Wesen in endlicher Zeit gesetzmäßig wieder in die Einheit der göttlich-zeitlosen Universalidentität zurückkehren wird. (Auch die Budaliget-Vision ist ja davon überzeugt, dass die sogenannte "Hölle" definitiv irgendwann wieder einen "unbewohnten" Zustand einnehmen wird)

       Es ist daher anzunehmen, dass jene "Zehntausenden" die grundsätzliche Fähigkeit besitzen, die immateriellen Kräfte eines bestimmten Universums sowohl zu bilden, zu binden als auch zu koordinieren. In diesem Sinne könnten sie also ggf. die Kraft besitzen, der individuellen menschlichen Seele, wie allen anderen Seelen auch, über die (mehr oder weniger persönlichen) "Schutzengel" unbemerkt beizustehen. Der positive oder negative "Beistand" kann dann ja dazu führen, dass diese immateriellen Wesen ebenfalls durch bestimmte allgemeingültige Entwicklungs- und Kausalgesetze der Natur karmisch gebunden werden. Es ergäbe sich das Fazit: Jede vernunftbegabte Seele unseres Universums wurde letztlich irgendwie direkt oder indirekt von jenen "Zehntausenden" gebildet, lebt also (bewusst oder unbewusst) mit ihnen und fällt letztlich wieder auf diese Ebene zurück. Als Spiegel dessen ist sicher auch die im Jarga-Buch als finale Quintessenz angedeutete "kosmische Integration" aller Hochzivilisationen unserer Raumzeit in den Strukturen so eines "Bewusstseinsfeldes" innerhalb von Jahrmilliarden zu vermuten.

      Damit erfüllen die "Zehntausenden" ja ein wichtiges Kriterium der prinzipiellen "Engelhaftigkeit" bzw. Immaterialität: nämlich das der "Zeitlosigkeit" im klassischen Sinne. Auch wenn die These recht spekulativ erscheint, wäre ja anzunehmen, dass ihr Wirken sich auf die komplette 12er-Gruppe der während eines einzigen konkreten Urknallereigniss entstandenen Universen bzw. Raumzeitblasen bezieht und sie (theoretisch) auch dann noch existieren könnten, wenn sich die aktuelle Materialität einer konkreten Raumzeit durch kosmologisch bedingte Entwicklungs- bzw. Konzentrationsprozesse (siehe "schwarze Löcher") ggf. wieder im Finale eines materielles Nichts "auflöst". Schließlich wäre in kontinuierlichen (oder diskontinuierlichen) Intervallen irgendwann in der "Überzeit" - jenseits des endlichen Zeitbegriffes - rein logisch und philosophisch mit der Formatierung neuer big bangs bzw. "Raumzeiten" zu rechnen, in denen diese dann wieder zu "Zehntausenden" (oder ihre kosmisch/physikalischen Geschwister auf einem "anderen Ende" der unendlichen Struktur- und Bewusstseinslinien ?) aktiv werden können.

      In diesem Sinne geht ja auch die Gesamtheit der "kosmischen Energie", die die Bewusstseinsenergie einschließt, niemals "verloren", sondern strukturiert sich in einem "Alles fließt" ständig neu. Man könnte auch sagen, das sind die eigentlichen Gesetze der "Selbstorganisation der Materie" (besser: der "Selbstorganisation des Seins") oder auch: Dies ist das kosmische, übergeordnete "Zeitenrad", welches primär durch die "Liebesabsicht" seiner göttlichen Strukturen, der Wechselwirkung des Endlichen mit dem strukturlosen "göttlich-Absoluten", zusammengehalten und angetrieben wird und sich somit natürlich auch unserer menschlichen, unmittelbar-materiellen Beobachtung weitgehend entzieht. Statt einer direkten apparategestützten Beobachtung ist es uns aber prinzipiell zunehmend möglich, durch entsprechende logische Verallgemeinerung, bzw. Induktion und Deduktion eine relativ widerspruchsfreie Kosmologie mit dem Anspruch eines "wissenschaftlichen Gottesbeweises" wenigstens skizzenhaft zu entwerfen, ohne ihn allerdings derzeit praktisch verifizieren zu können.

      Wir als Menschheit haben dabei den freien Willen der Entscheidung, die darin bestehen kann, sich diesem Liebeswillen, dieser Einheit zu nähern oder sich von ihr zu entfernen und parallel dazu hat jedes Individuum immer die Freiheit, den als richtig und gut erkannten Zukunftsweg schon jetzt zu leben.

      Als mathematische Analogie ließe sich in diesem Konzept eine per Selbstorganisation definierte Geometrie der Unendlichkeit durch sich gesetzmäßig ablösende Endlichkeitsstrukturen erkennen. Die Geometrie der kosmischen Gesamtheit ist also durchaus erkennbar innerhalb eines Zusammenspiels aus unendlichen und endlichen Faktoren. Die Hierarchie dieses Unendlichkeitsnetzwerks definiert ja zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos auch die Gesetze der Selbstorganisation, die aber über den rein materiellen Rahmen hinausgehen und also die immateriell-unendlichen (Bewusstseins-) Komponenten in das weltanschauliche Gesamtbild voll mit integrieren.

      Die "Zehntausenden" bzw. der Seraph dürften also eine Art informationsenergetisches Verbindungsglied zwischen einem zeitlos-universell postulierten Gottesbegriff und dem "Rest der Schöpfung" sein. Zehntausend sind ja eine ganze Menge, aber doch deutlich weniger als unendlich und auch daher sind sie wohl unsere "Brücke zur Unendlichkeit". Genauso wie der kreative Mensch Brücke und Schnittstelle zwischen erschaffener und erschaffender Welt, zwischen tierischem Erbe und lichter Zukunftsvision ist, wenn er den Schulterschluss, den man in der Engelsdimension auch als "Flügelschluss" betrachten könnte, mit den auf ihn wartenden kosmischen Geschwistern gefunden hat bzw. finden möchte.

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