Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere

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Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik - D.Dere

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       1. Die Geschichte von Ami

      Dies ist die Geschichte eines Kontaktes, bei der der Autor, Enrique Barrios, bewusst offen lässt, ob sie sich tatsächlich so zugetragen hat oder alles nur der Phantasie eines Minderjährigen entsprungen ist. Der fiktive Besucher aus dem Kosmos bzw. UFO-Insasse bittet ja Pedro, den fast zehnjährigen Jungen aus Südamerika, über diesen Kontakt ein Buch zu schreiben und meint außerdem, esd solle möglichst in Form einer fantastischen "Geschichte" geschehen, da man ihm ohnehin kaum glauben wird. Dass die Öffentlichkeit auf den entsprechenden Erlebnisbericht eines Minderjährigen skeptisch reagieren würde, war ja vorhersehbar; möglicherweise ist deshalb das Ganze konzeptionell noch etwas verändert worden durch die evtl. dramaturgisch erfundene Gestalt des Vetters von Petro, der ja (wie es der literarische Zufall so will) etwas älter und zugleich auch schriftstellerisch tätig ist. Egal, wer nun warum der "wirkliche Autor" ist und welcher Anteil davon auf Tatsachen beruht oder ob diese öffentlich nachprüfbar sind: Es sollte ja primär um die "Botschaft" gehen, die ja unlösbar mit der Erdenmission der Besucher verbunden ist. Das ist hier das eigentlich Wichtige; alles was zur "Rahmenhandlung" gehört, sollte man deshalb wohl ruhigen Gewissens der künstlerischen Freiheit des Autors Barrios überlassen. Unabhängig davon, ob die Präsenz eines im Text angedeuteten kosmischen "Koautors" nun auf die im Buch beschriebene direkte oder z.B. durch einfache Traum-Inspiration, auf die indirekte Art erfolgt ist. Man sollte hier bedenken, dass es viele Beispiele dafür gibt, bei denen die Umstände den Autor praktisch dazu zwingen, gewisse Dinge in die Romanform zu kleiden.

      Es geht nicht nur um die Inhalte der Mission der Außerirdischen an sich, deren humanistische Motivation ja mehr als offensichtlich wird, sondern auch darum, dass man durch derartige positiv orientierte Buchveröffentlichungen einer gewissen, mitunter deutlich spürbaren Negativtendenz der vielen "Sternenkrieger" entgegengewirkt. Das Wesen dieser Negativtendenz wird ja klar benannt: Es ist die durch bestimmte, einflussreiche Kräfte tagtäglich praktizierte Manipulation der Öffentlichkeit. Ihr wird durch die Massenmedien, incl. Kinofilme usw. allzu oft suggeriert, dass außerirdische Lebewesen vor allem Monster und gefährliche Aggressoren sind. Das fängt schon bei den Kindern an, bei denen eine raffinierte Beeinflussung des Unbewussten dafür sorgt, dass sie die außerirdische Komponente i.d.R. mehr als Bedrohung, statt als Bereicherung oder Chance wahrnehmen. All das wird bereits in den ersten Dialogen deutlich, als jenes merkwürdige UFO mit Ami als einzigstem Besatzungsmitglied am menschenleeren Strand landet.

      Mit Hilfe eines Übersetzungsgerätes ist schnell eine gute Verständigung möglich; darüber hinaus kann der kosmische Besucher, der seinen Namen der Einfachheit halber mit "Amigo", d.h. Freund, benennt (was von Pedro mit "Ami" eingekürzt wird), auch direkt die Gedanken von Pedro lesen. Dieses Gedankenlesen ist für ihn zunächst zwar unheimlich und er stellt diese ungewöhnliche Fähigkeit auch auf die Probe; aber er erkennt schnell, dass Ami ein wirklicher und weiser Freund ist, dem er unbedingt vertrauen kann. Das Besondere an Amis Heimatplaneten ist, dass alle seine Bewohner auch im Erwachsenenalter so aussehen wie menschliche Kinder und dies erleichterte ja den Kontakt, da Pedro den UFO-Piloten zunächst für einen etwa gleichaltrigen Jungen hält.

      In diesem Kontext sollten wir auch daran denken, dass es wohl einen guten Grund dafür gibt, dass sehr viele "Marienbotschaften" gerade durch Kinder und Jugendliche als Kontaktpersonen übermittelt wurden. Sicher liegt es auch mit daran, dass gerade sie im Allgemeinen mit weniger Vorurteilen belastet und deshalb wohl weit offener für solche außergewöhnlichen Begegnungen sind. Außerdem soll die favorisierte "Leser-Zielgruppe" der Geschichte die der Jugendlichen sein und da wäre wohl ein etwa gleichaltriger Protagonist als Übermittler am besten geeignet. Dass außerirdische Besucher ihre Botschaft bevorzugt an Jugendliche richten, wird ja z.B. auch während des später untersuchten "Rügen-Kontaktes“ (siehe Kap.5) deutlich. In den Dialogen des "Ami-Buch" dürfte schnell klar werden, dass Amis Erdenbesuch nicht nur aus reiner Neugier erfolgte, sondern mit einer wichtigen "Mission" verbunden ist. Sie besteht vor allem darin, die Menschheit vor ihrer drohenden Selbstzerstörung zu warnen. Leider wären Erwachsene durch die ständige massive Beeinflussung oft weit ignoranter und weit mehr mit Ängsten aller Art erfüllt, als es Kinder und Jugendliche sind. Es ist sogar anzunehmen, dass eine selbstkritische Erwachsenenwelt dieser Einschätzung außerirdischerseits zustimmen wird.

      Als in der Anfangsphase des Kontaktes bei Pedro ebenfalls diese Ängste vor dem Unbekannten spürbar werden, wird ihm verdeutlicht, dass all diese unbegründet und nur eine Widerspiegelung der menschlichen Unkultur bzw. Unreife sind. Es gäbe im Weltraum nur relativ wenige Zivilisationen, die so unzivilisiert und aggressiv wie die Erdenmenschheit sind. Pedro erfährt u.a., dass die umfassende Liebe das wichtigste Grundprinzip des Universums ist. Sie ist auch mit dem eigentlichen Gottesbegriff identisch und äußert sich durch eine praktizierte Ethik, nach der kein entwickeltes, bewusstes Wesen einem anderen bewusst Schaden zufügt oder es in irgendeiner Weise zu beherrschen oder zu diskriminieren versucht. Als Ausdruck der Achtung vor dem freien Willen könne und wolle man auch nicht direkt oder spürbar in die irdischen Geschehnisse eingreifen; es sei nun mal gesetzmäßig im Universum, dass jedes Handeln, jede Ursache eine bestimmte Wirkung hat und jeder müsse die Folgen seines falschen Handelns tragen, ob er wolle oder nicht.

      Die Außerirdischen seien lediglich befugt, im Falle einer Katastrophe bestimmte Menschengruppen zu schützen, die sich z.B. durch Friedfertigkeit, Humanismus, Einsicht und Engagement auszeichnen. Als es vor Jahrtausenden zur selbstverursachten Zerstörung von Atlantis kam, habe man damals eine Gruppe von Menschen, deren Bewusstseinsentwicklung schon ein entsprechend hohes Maß hatte, auf einen anderen Planeten evakuiert.

      Außerdem sind mit der Anwendung von Hochtechnologie stets große Gefahren verbunden, beispielsweise der Waffenmissbrauch. Das hochtechnologische Wissen von außen einer unreifen Kultur zu übergeben, wäre also sehr unverantwortlich. Erst wenn die Menschheit sich erkennbar mehrheitlich für den richtigen, durch Liebe, Mitgefühl, Gleichheit und Gerechtigkeit deutlich gekennzeichneten Weg entscheidet, kann sie vollwertiges Mitglied der kosmischen Gemeinschaft mit all ihren Rechten und Pflichten werden. Erst dann steht auch uns das umfassende Wissen des Universums zur Verfügung, erst dann werden alle irdischen Menschen ein sorgenfreies, langes, gesundes und inhaltsreiches Leben in Liebe führen können. Ami erklärt auch, dass es in seiner Gesellschaft kein Geld mehr gibt, alles gleichermaßen allen gehört und jeder freiwillig für das Wohl der großen Gemeinschaft lebt und arbeitet.

      In seiner Zivilisation, die vollintegrierter Bestandteil der kosmischen Organisation der entwickelten Zivilisationen ist, gibt es auch keinerlei Krieg oder Unterdrückung mehr. So ein deutliches Bekenntnis für Frieden und Gewaltfreiheit sei für die Entwicklung jeder Zivilisation äußerst wichtig. Auf seinem Heimatplaneten dominiert der Wunsch, ein möglichst erfülltes, liebevolles Leben im Einklang mit allen anderen und der Natur zu führen und niemand käme auf die Idee, materielle Reichtümer oder irgendwelche persönlichen Vorteile, z.B. auf Kosten anderer, erstreben zu wollen. Der freiwillige Dienst für die große Gemeinschaft, die sich dabei keinesfalls in unterschiedliche Besitzgruppen spaltet, wird dabei als höchstes Glück betrachtet. Bestandteil dieser Harmonie sei auch, dass man beschlossen hat, keine Tiere mehr für die Ernährung zu töten, deshalb ernähren sie sich alle bewusst vegetarisch. So erreichen sie ein Lebensalter, das um das Vielfache höher ist, als vergleichbare Werte auf der Erde.

      Pablo wird eingeladen, Ami während einer Kurzreise ins Universum zu begleiten und da die Sternenreise per UFO entsprechend einer unvorstellbaren Technologie und mittels Zeitdehnung in wenigen Sekunden vonstatten geht, willigt er ein. Dabei erhält er das Versprechen, dass er am nächsten Morgen (nach Erdenzeit) - noch bevor die Großmutter erwacht - in sein Zimmer gebracht wird. Die UFO-Reise hat zunächst einige irdische Ziele und führt dann über einen Mondbesuch auf den Planeten, der nun von den Nachkommen einiger evakuierter Atlantis-Bewohner besiedelt ist. Pedro staunt darüber, dass die dortigen Menschen etwa 3 Meter groß sind und man teilt ihm mit, dass das schon zur Atlantiszeit so war und lediglich in den Jahrtausenden danach aus bestimmten Gründen auf Erden zeitweise eine Verkleinerung eingetreten ist. Sie wird aber, wenn wir uns bis dahin nicht

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